You can trust me

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Nick saß neben McGee auf dem Beifahrersitz und lauschte der Musik, die aus dem Autoradio dröhnte. Seinen Gedanken, jedoch drehten sich um seiner Partnerin. Wieso war Ellie heute morgen verschwunden? Hatte er etwas falsch gemacht? Viele Fragen und Nick hatte auf keine eine vernünftige Antwort. Und dann war da auch noch ihr großer blauer Fleck an ihrer Hüfte, welcher ihn stutzig machte. War sie wirklich die Treppe runtergefallen? Möglich wäre es. Ellie kam ihm in letzter Zeit öfters unkonzentriert und nicht bei der Sache vor. Womöglich war sie wirklich nur in Gedanken und hatte dabei eine Stufe übersehen. „Wir sind da, Nick" verkündigte McGee und stieg aus dem Auto aus. Jedoch lehnte er sich nur wenige Minuten ins Innere des Dienstwagens, da Nick keine Anstalten machte ihm zu folgen. „Kommst du ?" forderte er seinen Freund auf und schaute ihn mit einem leicht verwunderten Blick an. „Ja klar" antworte Nick, nachdem er versucht hatte seine Gedanken Beiseite zu schieben. Nur wenige Momente später stand er neben McGee, welcher ihn immer noch aufmerksam musterte. „Geht es um Ellie?" fragte McGee geradeheraus, jedoch leise genug, dass Gibbs und Bishop, die einige Meter von ihnen entfernt standen, seine Worte nicht hören konnte. „Was, wie kommst du denn darauf " stieß Nick mit immer höher werdender Stimme aus und blickte Tim überrascht an. Dieser schenkt ihm jedoch nur einen wissenden Blick, der mehr als alle Worte sagte und nährte sich seinen zwei Kollegen, die wartend am Auto lehnten. 

Nach einem langen Tag voller Befragungen kehrte das Team wieder zum Navy Yard zurück. Während Gibbs sofort in Richtung Vance Büro verschwand, sammelte der Rest des Teams seine Sachen zusammen und machte sich auf den Weg nach Hause. Ellie wäre am liebsten noch länger im Büro geblieben, obwohl sie sich noch immer müde und etwas krank von letzter Nacht fühlte. Aber alles war besser, als zu Jake's Wohnung zu fahren und seinen Wünschen nachzukommen. Sie wusste aber ganz genau, dass von Jake fern zu bleiben, keine Option war. Zu sehr befürchtete sie, dass er ihr Geheimnis ans Licht bringen würde und nicht nur ihr Leben damit zerstören würde. Erschöpft lehnte sie sich an die Wand des Aufzuges und versuchte der Unterhaltung von Nick und Tim zu folgen. Bevor die Türen sich jedoch schlossen, fiel McGee ein, dass er etwas vergessen hatte und hetze aus dem Aufzug. Er ließ Nick und Ellie verblüfft im Aufzug alleine. Die Türen schlossen sich und es breitete sich eine unangenehme Stimme in dem kleinen Raum aus. Seit Ellie heute morgen aus Nick's Wohnung abgehauen war, hatten sie noch keinen Moment alleine verbracht und Nick hatte noch keine Möglichkeit gehabt, sie auf ihr seltsames Verhalten am Morgen anzusprechen. Ellie versuchte den Blick von Nick abzuwenden, als er sie besorgt musterte und ein paar Schritte auf sie zu machte und den Aufzug zum Stehen brachte. „El ?" fragte Nick leise und bewirkte damit, dass sie ihren Blick für einen Moment vom Boden löste und ihn mit ihren haselnussbraunen Augen anblickte. Als Nick ihre Aufmerksamkeit hatte, fuhr er zögernd fort. „Wegen heute morgen, wieso bist du so plötzlich gegangen?" stellte er die Frage, die ihm schon den ganzen Tag auf der Zunge gelegen hatte. „Ich hatte noch einen Termin" antworte Ellie schlicht und löste ihren Blick von Nick's Augen. Es herrschte für einen Moment Stille im Raum und Ellie hoffte, dass er es dabei belassen würde. „Du schwitzt am Hals?" bemerkte Nick und blickte Ellie leicht verärgert an. El seufzte leise und schloss für einen kurzen Moment ihre Augen.  „Lüg mich bitte nicht an Ellie." Nick kam noch einen Schritt näher auf sie zu. „Ich kann nicht" flüsterte El so leise, dass Nick es kaum wahrnahm. „Komm schon El, du kannst mir vertrauen" „Bitte Nick" flehte Ellie ihn an und schaute ihm tief in die Augen mit der Hoffnung, er würde nicht weiter nachfragen. Nick jedoch machte einen weiteren Schritt auf sie zu, sodass sie nur noch einen halben Meter von einander entfernt standen. „Ich muss jetzt nach Hause, Nick." stellte Ellie klar und brachte den Fahrstuhl wieder zum Fahren . Nick trat seufzend von ihr zurück, ohne seinen Blick von ihr abzulenken. Nur wenige Sekunden später öffneten sich die Türen und mit einem kurzen „Gute Nacht, Nick" stürmte Ellie aus dem engen Raum.

Zuhause angekommen sah sie schon vor Jake's Wohnung sein Auto parken und sofort nahm sie ein unangenehmes Gefühl in ihrer Magengegend wahr. Langsam schlenderte sie die Treppen hoch und versuchte sich mental auf den bevorstehenden Abend bereit zu machen. Sie hoffte er hatte einen guten Tag und würde sie in Ruhe lassen, sodass sie schnell ins Bett kam und den fehlenden Schlaf der letzten Nacht nachholen konnte. Ihre Hoffnungen wurden sogleich zerstört, als sie die Tür zu ihrer Wohnung öffnete und ein wütend aussehender Jake vor ihr stand. Seine Armen waren vor der Brust verschränkt und sein Blick verhieß nichts Gutes. Zögernd trat Ellie in die Wohnung ein und schloss die Tür hinter sich bevor sie sich zu Jake umdrehte. „Hallo Jake, wie war deine Geschäftsreise" fragte Ellie mit einer freundlich aufgesetzten Stimme und ignorierte seinen wütenden Blick auf ihr. „Tue nicht so als, ob du dich dafür interessiert. Ich weiß du warst gestern Nacht nicht Zuhause. Und fang erst gar nicht an es zu leugnen." brodelte Jake nur so vor Wut und umgriff mit einem festen Griff ihr Handgelenk, um sie mit sich ins Wohnzimmer zu ziehen. Ellie konnte sich nur verblüfft von ihm mit ziehen lassen, während sich ein ängstlicher Ausdruck in ihren Augen breit machte. „Du kleine Schlampe" schrie Jake wütend und stieß Ellie mit all seiner Kraft zu Boden. „Ich habe doch klar und deutlich gesagt, dass ich nicht will, das du etwas mit anderen Männern zu tun hast" stellte Jake klar und schaute abfällig auf sie runter. „Es tut mir leid Jake. Nick hat sich nur um mich gekümmert, weil ich gestern etwas zu viel getrunken habe. Es ist nichts passiert." Ellie versuchte Jake zu besänftigen, jedoch bewirkten ihre Worte genau das Gegenteil und sie konnte erkennen, dass sich seine Augen zu schmalen Schlitzen zusammen zogen und seine Stirn vor Wut pochte. Plötzlich zog er sie wieder nach oben und es folgten mehrere Ohrfeigen, sowie ein fester Schlag in den Bauch, welcher Ellie laut aufstöhnen ließ. „Halt dich von ihm fern" schrie er zwischen zwei weiteren Schlägen und schaute sie ernst an. „Du weißt was sonst passiert" drohte er, bevor er seine Tortur an ihr fortsetzte. Ellie konnte nur schwach nicken. Der Schmerz in ihrem Bauch und an ihrer rechten Wange war unerträglich und sie musste sich zusammen reißen, um nicht zu weinen. Die Genugtuung wollte sie ihm nicht auch noch geben. 

Unerwartetes WiedersehenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt