Auf der anderen Seite der Eisenstäbe, stand ein Mann mit ausdruckslosem Gesicht, er war so an die eins achtzig, hatte haselnussbraune Haare und Augen in fast dem gleichen Farbton. Überraschenderweise sah er nicht viel älter aus als ich, höchstens zwei bis drei Jahre. Als er keine Anstalten machte irgend etwas zu sagen, stand ich auf und stellte mich ihm gegenüber, mit meinen 1,74 war ich nicht viel kleiner als er und damit fast auf Augenhöhe. "wieso habt ihr mich nicht einfach getötet wie den Rest", kahm es verbittert aus meinem Mund, ich hatte nicht geplant das Gespräch so zu beginnen, aber das war das erste was mir einfiel, und im Grunde auch das einzige was ich wissen wollte. Einer seiner Mundwinkel zuckte nach oben und er sagte schief lächelnd, "ganz schön mutig für einen Menschen." "Ich bin zwischen Werwölfen großgeworden, was habt ihr erwartet", antwortete ich spöttisch, aber es war mein voller Ernst. Als alle in meinem Alter sich verwandeln konnten, und sogar einige der jüngeren schon, wurde ich als Mensch zur Zielscheibe. Da ich nie wirklich ernsthaft verletzt wurde, mischte sich mein Vater nicht ein. Er sagte mir, dass es mich mit der Zeit stärker machen würde, ich schätze mal es hat funktioniert, denn nach einigen Jahren hatte ich mir den Respekt der anderen als Mensch erkämpft, doch das war jetzt im Moment nebensächlich. Mein Gegenüber hatte immer noch dieses nervige Lächeln auf den Lippen, doch seine Augen zeigten mir genau, dass ich nichts weiter als ein Häschen in den Fängen eines Wolfs war. Okay, meine Wortwitze werden auch immer schlechter, aber ich schiebs erst mal auf die momentane Situation und eine mögliche Gehirnerschütterung vom Sturz im Wald. Es sah aus, als wollte mein Gegenüber zu einer Erwiederung ansetzen, doch auf einmal hörte man einen Knall. Es hörte sich an, als wäre etwas schweres gegen eine Eisentür geknallt, und Dann waren schnelle Schritte zu hören. Der Kopf des Mannes schoss in die Richtung der Geräusche und nun sah er sichtlich irritiert aus. Die Schritte kamen näher, und nun war auch ein knurren zu hören, so langsam war auch ich verwirrt und trat weiter zurück in meine Zelle. Vorsichtshalber griff ich nach dem Krug mit Wasser, der ersten Waffe die ich hier drin in die Finger bekommen konnte. Kaum hatte ich den Krug in der Hand, Tauchte ein neuer Mann vor meiner Zelle auf und stieß den anderen aus dem Weg. Er flog geradezu aus meinem Sichtfeld,und ich hörte vom Braunhaarigen nur noch einen dumpfen Aufprall und ein schmerzvolles Stöhnen. Derjenige, der mir jetzt gebenüber stand, hatte pechschwarze Haare und auch seine Pupillen schienen schwarz zu sein. "oh shit", brachte ich nur heraus, während der Schwarzhaarige die Eisenstäbe außeinander bog. Wenn ein Werwolf in menschengestallt schwarze Augen bekam, konnte das nur eins heißen, der Wolf hatte die Kontrolle übernommen. Panik überkam mich und ich griff fester um den Krug. Der Mann hatte die Gitterstäbe nun weit genug außeinander gedrückt, um hindurch zu steigen und kahm nun auf mich zu. Reflexartig schlug ich mit meiner "Waffe" zu und hatte eigentlich geplant gehabt, jetzt abzubauen, wenn der Kerl umkippt, aber er stand einfach immer noch vor mir, jetzt pitschnass und starrte mich aus seinen tiefschwarzen Augen an. Okay, das wars dann wohl für mich. In einer schnellen Bewegung schloss er nun den Abstand zischen uns drückte mich an sich. Scheiße will der mir etwa die Wirbelsäule brechen? Ich kniff meine Augen zusammen in Erwartung der Schmerzen, doch sie kamen nicht, stattdessen legte der Kerl sein Gesicht in meine Halsbeuge und hielt mich einfach weiter fest. Mein ganzer Körper versteifte sich, während ich versuchte irgend einen Sinn in der Situation zu finden, als er auf einmal irgend etwas in meine Halsbeuge murmelte. "was hast du gesagt", fragte ich, ohne darüber nachzudenken, hätte mich im nächsten Moment aber am liebsten dafür verflucht. Ein merkwürdiger Psychopath hielt mich hier grade fest und alles was mir einfiel war, ihn zu fragen was für merkwürdigen shit er da in meine Halsbeuge murmelt. Zu meiner Überraschung sah er mich tatsächlich an und sagte bestimmend: "meins", und vergrub sein Gesicht dann wieder in meinem Hals. Mein Gehirn brauchte irgendwie einen Moment, bevor die Worte angekommen waren, aber jetzt wünschte ich mir irgendwie ich hätte recht gehabt mit Psychopath, der mir die Wirbelsäule brechen wollte, denn die Wirklichkeit war viel schlimmer. Der Typ hiel mich für seine Mate, seine seelenverwandte, und Werwölfe irren sich bei ihren Mates nie, ich war die Mate von einem der Mörder meines Vaters, und meines Rudels. Meine Beine gaben nach und klappten unter mir weg, doch er zog mich nur noch enger an sich und hielt mich davon ab bekanntschaft mit dem Boden zu machen. Meine Brust zog sich Schmerzhaft zusammen und ich hatte das Gefühl zu ersticken, meine Augen füllten sich wieder mit Tränen und meine Atmung wurde schnell und unregelmäßig. Mein "Mate" ließ mich los und sah mich besorgt an, er hatte bemerkt, dass etwas nicht stimmte. "Was ist los Prinzessin?" fragte er, und das war alles, was es noch brauchte um das Fass zum überlaufen zu bringen. "nenn mich nicht Prinzessin, fass mich nicht an, geh einfach dahin wo der Pfeffer wächst du Mörder", schrie ich ihn an. Seine Augen hatten nun einen dunklen blauton angenommen, was wohl seine normale Augenfarbe war, und starrte mich aus diesen panisch an. "Was, was wieso?", fragte er stottern und völlig perplex. "Bist du so dumm oder tust du nur so, sieh dich doch mal um, wir sind in einer Gefängniszelle, in meiner Zelle, ihr habt mich gefangen genommen, nachdem ihr mein Rudel, meine Familie abgeschlachtet habt, und jetzt soll alles gut sein nur weil du hier hereinspazierst und sagst meins? " brüllte ich ihn an und er fing tatsächlich an sich umzuschauen. Er war wohl so fixiert gewesen, dass er bis jetzt, nichts um sich herum wahrgenommen hatte, umso mehr, spiegelte sich jetzt Erkenntnis auf seinem Gesicht wieder. Dann wanderte sein Blick zu mir, über meine verdeckten Turnschuhe, mein zerfetztes Kleid, meine blutigen Hände und mein zerkratztes Gesicht. Schmerz und Reue füllten nun seinen Blick und er kahm wieder auf mich zu, langsam, als hätte er Angst mich zu verschrecken. "hätte ich das gewusst, ich schwöre ich hätte nie..." setzte er an und streckte vorsichtig eine Hand nach meinem Gesicht aus. "hätte ich dass gewusst, ja klar, dann wäre alles Friede Freude Eierkuchen gewesen oder was?!? Hätte ich gewusst, dass mein Mate der Mörder aller derer ist, die mir je etwas bedeutet haben, hätte ich mich umgebracht", fauchte ich ihn an. Er ging auf die Knie, ich hatte ihn damit tief getroffen, dass konnte selbst ein Blinder sehen. Er sah fast schon flehentlich zu mir auf und sagte: "Bitte nicht, ich brauche dich, bitte verzeih mir." "verschwinde", war alles was ich darauf sagte und wendete den Blick von ihm ab, stattdessen starrte ich auf die beiden Blutflecken an der Wand, die ich vorher selbst verursacht hatte. Das bedrückende Schweigen wurde von einem entsetzten "Alpha, was machst du da?" unterbrochen. Der Braunhaarige war scheinbar wieder bei Bewusstsein und stand vor meiner Zelle. Wäre ich nicht so angepisst, hätte ich bei dieser absurden Situation wahrscheinlich gelacht. Mein verdammter Mate war scheinbar auch noch der Alpha des Dark Moon Rudels und kniete grade vor mir, einer Gefangenen in einer Zelle, und flehte mich an ihm zu verzeihen, meine Familie ermordet zu haben.
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My Mate, An Enemy Or The Love Of My Life (pausiert)
WerewolfSchreie und der beißende geruch des fernen Feuers zerstören die sonst so freidliche Geräuschkulisse des Waldes. Das wars, dann wohl, ich stand in einem letzten verzweifeltwn versuch auf und humpelte noch ein paar Meter weiter, bis ich schließlich mi...