Endlich Holt Mich Wer Aus Der Zelle Raus

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Der Mörder blieb noch eine Weile bei mir, flehte, hatte wutanfälle oder saß einfach nur in der Ecke und starrte mich an, während er mit seinem Wolf um die Kontrolle stritt, doch schließlich ging er endlich. Er stoppte kurz vor der Lücke, doe er in den gitterstäben verursacht hatte und ging dann merkwürdig gebeugt, diesmal durch die Tür. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie er sich nochmal zu mir umdrehte, doch ich weigerte mich nach wie vor, ihn auch nur ein einziges Mal anzusehen. Ich weiß nicht wie lange ich da, wie eine beleidigte Leber Wurst rumsaß, doch nach einer Weile tauchte eine neue Gestalt vor meiner Zelle auf. Ich schaute auf und beobachtete wie mein neuer Gast mit belustigtem Gesichtsausdruck durch die verborgenen Gitterstäbe schlüpfte. Mein Besucher stellte sich erwartungsvoll vor mich und musterte mich mit leuchtenden grünen Augen. Sie hatte schwarzes seidige Haar, das ihr bis über die Brust reichte, war blass wie eine porzellan Puppen, hatte im Gegensatz zu ihrem eher zerbrechlich aussehendem Körperbau ein verschmitzt Lächeln auf den rosigen Lippen. "hey, du bist also Alex mate, du siehst ziemlich mitgenommen aus, komm mal mit, ich bring dich ins Bad und leih dir ein paar Klamotten, wir sind ja ungefähr gleich groß", sprudelte mein Gegenüber drauf los. Ich wollte grade erwidern, dass es mir scheiß egal war, wie der Mörder hieß und dass sie doch zur Hölle fahren soll, doch da zog sie mich schon mit sich, durch die Lücke durch die sie auch vorhin geschlüpft war. Konnte denn heir niemand Türen benutzen? Genervt ließ ich mich hinter ihr her schleifen, trotz der Schmerzen die mir bei jedem Schritt durch mein verdammtes Bein schossen, aber auch nur weil die Aussicht auf ein warmes Bad und saubere Klamotten zu verlockend war. Zur Not könnte ich ja immer noch aus dem Fenster springen, obwohl mein lediertes Bein mir das wohl ziemlich übel nehmen würde. Schließlich stand oder besser gesagt hing ich im Türrahmen eines eleganten in schwarz weiß eingerichteten Badezimmer mit lila Akzenten. Die schwarzhaarige war abgehauen um mir Klamotten zu holen, zu ihrem Glück, sie hatte mich drei Etagen über Treppen hochgezogen. Mein Bein schrie mich geradezu an und ich konnte wirklich unangenehm werden, wenn mir etwas wehtat, allein wenn ich meine Tage hatte, machte jeder normalerweise einen großen Bogen um mich. Während ich gerade dabei war sowohl sie, als auch mein Bein in Gedanken zu verfluchen, tauchte sie wieder vor mir auf und drückte mir einen stapel Klamotten in die Hand. "wusste nicht was so dein Stil ist, deswegen hier ein paar mehr zum durchprobieren, außerdem ist mir vorhin aufgefallen, dass meine Sachen vielleicht etwas eng um die Brust werden könnten, wenn keins davon geht, hab ich dir noch einen hoodie meines Bruders draufgepackt, und jetzt rein mit dir, nimm einfach her was du brauchst da drin",und damit schob sie mich ins Bad Und knallte mir die Tür vor der Nase zu. Die redet aber auch ohne Punkt und komma, da kann man sie ja nicht mal anschnauzen. Und wieso auch noch die Anspielung auf meine Oberweite, manchmal hatte ich echt das Gefühl dass man mit ner großen Körbchengröße was Klamotten angeht bestarft wird. Na toll was, mach ich denn jetzt mit meiner ganzen schönen schlechten Laune, ohne jemanden zum anschreien. Ich zog den verdeckten Fetzen, der mal ein Nachthemd gewesen war und meine lädierten Turnschuhe aus, genauso wie mein Unterwäsche und drehte schließlich den Wasserhahn der riesigen Badewanne auf, mal ehrlich, da würde man zu dritt reinpassen. Während das Wasser langsam die gigantische wanne füllte, schüttete ich großzügig etwas von einem auf dem badewannenrand stehenden badesalz mit Vanille, Himbeer Duft hinein. Sie hat ja gesagt, ich darf alles hier drin benutzen und mal ehrlich ich liebe Himbeer Duft und vanille ist auch geil. Nachdem ich endlich genug von dem badesalz reinegschüttet hatte, machte ich mich auf die Suche nach shampoo, Spülung und ein duachgel wäre vielleicht auch ganz gut, trotz dem badesalz, denn ich war echt verdreckt. Schließlich fand ich Spülung und shampoo und duschgel, auch wieder mit Himbeer Duft, irgendwer steht hier wohl voll auf Himbeeren, aber soll mir nur recht sein, doch auf der suche hatte ich auch den zwei Meter Spiegel bemerkt, dem ich bis dahin den Rücken zu gedreht hatte. Grüne Augen starrten mich daraus an, meine eigenen verbitterten und machtlosen Augen. Sie waren kein schönes Smaragd oder starkes giftgrün, sondern hatten einen dunklen Farbton mit braunen bis gelben Sprenkeln darin. Mein Vater sagte immer, ich hätte die Augen meiner Mum und das die Farbe darin ihn immer an den Wald erinnerten, doch ich sah diese wei er immer gesagt hatte, wilde Schönheit nicht, ich konnte sie nie leiden, doch das war jetzt eher mein geringstes Problem. Ich sah furchtbar aus, ich war nur so von Kratzern, blutergüssen und Dreck bedeckt. Über die blutüberströmten Hände wunderte ich mich gar nicht erst, ich hatte sie selbst so zugerichtet und lange genug angestarrt, um zu wissen, was mich da erwartete. Mein Gesicht hatte zum Glück nicht so viele Dornen abbekommen wie meine Arme und Beine, doch auf der Stirn kurz vor dem Haaransatz hatte ich eine kleine, bereits blutverkrustete platzwunde vom fall auf den Stein im Wald, von meinen Schokoladenbraunen Haaren ganz zu schweigen, die aussahen wie ein Vogelnest, ich hatte sogar noch Strohhalme darin hängen. Zum krönenden Abschluss war mein verletzter Knöchel auf das anderthalbfache seiner normalen Größe angeschwollen, war rot heiß und pochte vor Schmerz. Ganz ehrlich, wäre ich mein Spiegelbild, hätte ich mich jetzt ausgelacht, so erbärmlich sehe ich grade aus. Ich schnappte mir meine ausbeuten an hygiene artikeln und ging zurück zur Badewanne, die endlich voll genug war um sich bequem reinzulegen, aber ohne dass es drüberschwappt, wenn man sich reinlegt. Ich drehte den Hahn zu und legte mich in das angenehme warm und tauchte erst mal unter. Nach einer Stunde, ein wenig gesumme und jeweils einer halben Flasche shampoo, Spülung und duschgel stieg ich schließlich aus der wann und fühlte mich endlich wieder sauber und beruhigt hatte ich mich nebenbei auch noch. Ich ließ die immer noch nach Himbeer riechende dunkle Brühe aus der Badewanne abfließen und trocknet mich schließlich mit einem herumliegenden Handtuch ab, mir jetzt grad echt egal wem das gehört. Ich krmate durch die Schubladen der Kommoden die hier rumstanden und fand nach einer gefühlten Ewigkeit eine Haarbürste, was ich sonst so hier überall gefunden habe, sag ich mal lieber nicht. Zu guter letzt wühlte ich mich nun auch durch den Klamottenhaufen, der bis eben noch unbeachtet in der Ecke lag. Sie hatte mir auch unterwäsche hingelegt und dazu BHs in allen Größen von D bis H und fragte mich grade wie sie die alle hatte auftreiben können, mir aber trotzdem sagt die Oberteile könnten zu klein sein. Ich schüttelte den Gedanken ab und zog mir eine schwarze basic und einen schwarzen BH in meiner Größe heraus. Eine passende Hose fand ich schnell, eine dunkelgraue dreiviertel leggins mit der Aufschrift "watch me move", doch bei den Oberteilen wurde es, wie sie bereits angedeutet hatte etwas eng, weshalb ich schließlich doch den schwarzen Hoodie ihres Bruders anzog und meine nassen Haare einfach offen über die Schultern fallen ließ, damit sie lufttrocknen konnten. Ziemlich klichehaft hatte der eine Nummer zu große pulli einen weißen wolfskopf mit blauen Augen und einer dunkelblauen waldlandschaft vorne aufgedruckt, obwohl ich zugeben musste, dass er nicht schlecht aussah, und er roch auch noch irgendwie gut. Ich schaute mich kurz paranoid um, obwohl das unnötig war, da ich eh die Tür abgesperrt hatte, und zog dann schließlich den Kragen des Pullis hoch um ein bisschen den Geruch einzuatmen. Nein, ich bin kein psycho der sich am Geruch von Jungs aufgeilt, der hoodie richt einfach nur geil, kann auch bloß das Waschmittel sein, ja dass muss es sein. Auf einmal klopfte es an der Tür und ich ließ den Pulli sofort wieder loß und fühlte mich irgendwie ertappt, obwohl sie mich ja gar nicht gesehen haben konnte. In Erwartung die schwarzhaarige wiederzusehen, öffnete ich die Tür doch stattdessen stand da der Mörder vor mir, OK er hatte auch schwarze Haare, aber mir egal, ihn wollte ich jetzt wirklich nicht sehen. Ich knallte ihm die Tür vor der Nase zu, doch er war schneller und hatte seinen Fuß bereits in den Türspalt geschoben, machte sie trotz meiner Versuch sie zuzuhalten auf und stand nun vor mir im Türrahmen. "Was willst du von mri Mörder", knurrte ich ihn an und machte nicht mal Anstalten meine jetzt wieder beschissene Laune zu verstecken. "Ich weißlich hab scheiße gebaut, die eigentlich unverzeibar ist, aber ich brauche dich, du bist ein Teil von mir, meine bessere Hälfte, meine Seelenverwandte, bitte gib mir eine Chance, du kannst mich doch nicht einfach ablehnen ohne mich zu kennen", sagte mir das Arschloch tatsächlich ins Gesicht und sah auch noch so aus als ob er den scheiß ernst meinen würde. "und wie ich das kann, einen Mörder muss und möchte ich nicht kennen lernen", sagte ich kalt und quetschte mich an ihm vorbei in den Gang. Dort sah ich eine mir wohlbekannte schwarzhaarige herumstehen und mich mit so mitleidigen und geschockten Augen ansehen, dass es klar war, dass sie alles mitgehört hatte. Sie kahm zögerlich auf mich zu und meinte unbeholfen lächelnd: "komm, ich zeig dir dein Zimmer."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 28, 2020 ⏰

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My Mate, An Enemy Or The Love Of My Life (pausiert) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt