ONE

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K A P I T E L   1

Genervt musterte Madison den heutigen Motivationsspruch in der Instagram Story ihrer Schwester. „Hätte; Könnte; Würde; Sollte; Müsste einfach machen!", wie poetisch, dachte sie sich und rührte in ihrer Kaffeetasse herum.  Sie steckte ihr Handy zurück in die Seitentasche ihres Blazers und machte sich zurück auf den Weg zu ihrem Schreibtisch. Ihr Arbeitsplatz war das reinste Durcheinander. Überall lagen Berge von Dokumenten und Bürozeug herum, doch Madison hatte ihre eigene Ordnung in diesem Durcheinander. Sie machte Ihren Job gut und das wusste jeder hier, weshalb niemand unter ihrer Chaotischenader Lid. Naja, außer die Topfpflanze, die irgendwo unter den Akten vom letzten Oktober vergraben war. Ein Klopfen erweckte Ihre Aufmerksamkeit und sie schaute auf.  Roslyn stand in der Türschwelle und schenkte ihr ein mütterliches Lächeln. Die ältere Rezeptionistin hatte kleine liebevolle Augen und graue lockiges Haar. „Ach Madison, Sie sollten wirklich anfangen Ihr Büro etwas aufzuräumen, wenn Mr. Carter gleich kommt. Er wird bestimmt nicht erfreut sein, wenn er seine Brown Cooperation Verträge auf dem Boden vorfindet." Erklärte sie, etwas nervös etwas Falsches zu sagen. Madison schenkte ihr ein Lächeln und hob demonstrierend die Verträge vom Boden auf. Sie nickte der jungen Frau stolz zu und verschwand zurück zu Ihrem Arbeitsplatz. Roslyn war eine alleinstehende Witwe, die vor nicht allzu langer Zeit ihren Ehemann bei einem Autounfall verloren hat. Madison nahm sich Fest vor Sie mal wieder zum Essen einzuladen, um ihr etwas Gesellschaft zu leisten. Genervt dachte sie wiederholt an diesen doofen Spruch ihrer Schwester und begann ihren Schreibtisch aufzuräumen, so dass er mindestens für Außenstehende anschaulich war. „Meeting für alle in fünf Minuten!" rief einer der Praktikanten quer durch den Flur. Madison hatte gerade ihre Haare zu einer Zimtschmecke gedreht als sie die Nachricht erreichte.  Sie betrachtete nochmal stolz ihr Werk, bevor sie Ihren Rock richtete und sich mit den anderen in den Versammlungsraum begab. Sie setzte sich neben Roslyn die ihr gleich lächelnd eine Packung Kekse reichte. Der Raum war schon gut gefüllt als auch die letzten zwei den Raum betraten unter ihnen auch Kaitlyn, Madisons ältere Schwester. Ihre langen blonden Haare lagen mal wieder perfekt über ihrer Schulter, wie auch ihre Kleidung, die ihre schmale Figur betonte. Wäre Kaitlyn Brown eine Farbe wäre sie sicherlich Grün, allerdings kein Giftgrün, sondern ein Matcha- oder Smaragdgrün. Es wäre ein gesunder und edler Grünton. „Vielen Dank dass sie alle gekommen sind.", hörte sie eine tiefe Stimme sagen, die sofort ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. „Mein Name ist Damon Carter und ich werde ab sofort in die Fußstapfen meines Onkels treten." Fuhr er fort und ließ dabei seinen Blick durch die Menge gleiten. Nachdem er sicher war die gesamte Aufmerksamkeit aller Anwesenden zu haben, nickte er zufrieden und drehte sich zum Whiteboard um den Marketing Plan für das momentane Quartal vorzustellen. An seiner Seite die hübsche Miss Brown, Marketing Managerin. Da Madison sowieso keinen Einfluss im Marketingbereich hatte musterte sie lieber ihren neuen Boss, um sich ein Bild von ihm zu machen. Er trug einen teuren Armani-Anzug mit spitzzugeschnittenen Lackschuhen und einer Uhr, mit welcher Sie Ihre Miete für ein Jahr bezahlen könnte. Ja, von diesem Typen sollte sie sich besser fernhalten. Damon Carter war auf den ersten Blick das komplette Gegenteil von seinem Onkel. Mr. Carter war damals auch mit Polohemd und Jeans zur Arbeit gekommen, doch sein Neffe schien nicht viel von einem schlichten Äußeren zu halten, ein perfekter Mann für meine Schwester, dachte sich Madison und aß noch einen von Roslyns Keksen. „...Ich bin mir sicher wir werden eine brillante Zusammenarbeit leisten.", beendete er seine Präsentation und schloss seine Mappe. Zufrieden und leise murmelnd stürmten schon die ersten aus dem Raum als er nochmal seine Hand hob, um nach Aufmerksamkeit zu bitten. „Wer von Ihnen ist Miss Johnson?", fragte er schroff. Madison hatte sich gerade noch einen Keks in den Mund geschoben, als sie die Hand hob. „Das wäre dann wohl ich.", flüsterte sie schüchtern. Er nickte nur und wandte sich seinen Papieren zu. „Machen sie mir die Papiere für Donnerstag fertig und verschieben sie den Termin für Morgen auf Samstagnachmittag!" Madison nickte und schrieb sich alles auf einen Post-it. „Damon mein Lieber du musst unbedingt mal wieder in den Tennisclub kommen. Ohne dich habe ich keinen Ebenbürtigen Gegner."  Lächelte Kaitlyn und drehte nebenbei eine Strähne ihrer Haarpracht zwischen den Fingern. Madison verzog verwirrt das Gesicht als ihr klar wurde das ihre Schwester gerade versuchte zu flirten und das ausgerechnet mit Ihrem Chef. Um ehrlich zu sein wunderte es Sie nicht, dass sich die beiden bereits kannten, ihr Vater und sein Onkel sind schon immer nahstehende Geschäftspartner gewesen, doch dass ihre berufliche Beziehung über das geschäftliche hinausging war neu für sie. „Sag Louisian das es mir leidtut, doch in den nächsten Wochen werde ich wohl oder übel keine Zeit haben." Antwortete er bemitleidend und legte ihr seine große Hand auf die Schulter. Sie nickte verstehend und wandte sich dann an ihre kleine Schwester. „Dad will das du ihn anrufst. Scheint wichtig zu sein." Richtete sie Ihr aus und machte auf dem Absatz kehrt. Zurück blieb ein verdatterter Mr. Carter welcher sich noch versuchte zusammenzureimen in welcher Beziehung Miss Johnson und Kaitlyn stehen und Madison, die versucht die Stimmung etwas zu lockern.„Wünschen sie eine genaue Uhrzeit für Samstag oder wollen sie sich überraschen lassen?" fragte sie mit einem künstlichen Lächeln im Gesicht. „Mein Geschäft ist doch keine Überraschungstüte!" zischte er entsetzt und am liebsten hätte Madison mit den Augen gekugelt. „Das ist mir bewusst Sir, das war ein Scherz. Ich verschieb den Termin auf sechszehn Uhr." Mr. Carter nickte genervt, während er sein Handy aus seiner Tasche zog und ohne sich zu verabschieden aus dem Raum verschwand. Was für ein Arschloch! Dachte sich Madison und trauerte der Zeit mit ihrem alten Chef hinterher. Dieser verzogene Stinkstiefel verstand nicht einmal Humor, das wird sicher lustig mit ihm.

Mr. PerfectWo Geschichten leben. Entdecke jetzt