Sicher

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Ein kleines Mädchen ging, oder eher taumelte, die dunklen, aber niemals stillen Straßen New Yorks entlang. Sie war gerade einmal drei Jahre alt, weshalb sie noch nicht richtig gehen konnte, es war ein Wunder, das sie sich nach Stunden des Laufens überhaupt noch auf den Beinen hielt.

Sie horchte auf, als sie zwei Stimmen hörte, eine männliche und eine weibliche.

Sie versteckte sich, aus Angst es könnten
diese Wesen sein, die sie überall sah, es waren schreckliche, missgebildete Gestalten, die man so nur aus Büchern kannte, doch die anderen Menschen schienen sie gar nicht zu bemerken.

Jede einzelne Faser ihres Körpers spannte sich an, bereit davonzurennen, die brennenden Blasen an ihren Füßen waren vergessen.

Doch statt eines Monsters, trat aus dem Schatten ein junges Paar.
Sie schlenderten lachend an ihr vorbei, wodurch sie sie näher betrachten konnte; ein hochgewachsener Mann mit schwarzem, verstrubbeltem Haar und faszinierenden Augen, wie sie fand. Sie waren Seegrün und strahlten Ruhe und Erfahrung aus, gleichzeitig sahen sie aber auch so aus, als hätten sie bereits zu viel gesehen, außerdem offenbarten sie, das er aufbrausend sein konnte, wie die stürmische See.

Die Frau, die neben ihm lief, hatte goldene Locken und auch ihre Augen zogen das Mädchen für einige Sekunden in ihren Bann; sie waren sturmgrau, wie Gewitterwolken, in ihnen sah sie, wie bei dem Mann, Erfahrung, zu viel Erfahrung, aber auch unglaubliche Intelligenz, das gefährliche Glitzern war ihr nicht entgangen.

Sie wollte schon wieder weglaufen, als sich das Paar plötzlich zu ihr umdrehte.

Ganz langsam drehte sie ihren Kopf in die Richtung der Unbekannten.

„Wie heißt du?", fragte die Frau mit solcher Fürsorge, dass sie schon Antworten wollte, doch wie sie gelernt hatte, durfte man Fremden nicht vertrauen.
Sie schüttelte den Kopf.
„Wir tun dir schon nichts, ich bin Percy und das", er zeigte zu der Frau, „ist meine Freundin Annabeth."

„Sophie."

„Was machst du hier, so alleine?"

„Weggelaufen."

„Vor was?"

„Den Monstern."

Er sah Annabeth an, diese nickte.

„Was für Monster?"

„Große und Hässliche."

„Willst du mit uns an einen Ort wo es keine Monster gibt?"

„lhr könnt sie sehen?"

„Ja, willst du?"

Sie nickte heftig.

„Wer sind deine Eltern?"

„Weiß nicht, schon lange weg."

„Mmhh...Komm, wir gehen."

Er hielt ihr seine Hand hin, die sie argwöhnisch betrachtete.

„Ich beiße schon nicht."

Zögerlich legte sie ihre Hand in seine.
Sie war warm und weich.

„Wir müssen lange laufen, soll ich dich tragen?", fragte Percy.

Erst jetzt fiel ihr auf wie sehr ihre Füße schmerzten und wie müde sie eigentlich war. Langsam nickte sie wieder.
Er hob sie hoch und sofort erfüllte sie ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit.

Nach einem Fußmarsch von etwa einem halben Tag waren sie angekommen.
Percy ging zu einer Fichte, legte seine Hand an den Stamm und murmelte etwas.

Sophie, mittlerweile auf Annabeths Arm,
staunte nicht schlecht, als die Luft flimmerte und ein Camp offenbarte.
Es wirkte geradezu paradiesisch und es war kein einziges Monster zu sehen.

Annabeth ließ sie runter und Percy machte eine einladende Geste in Richtung des Camps.
„Willkommen in Camp Halfblood."

„Hier bist du sicher."

ℙ𝕖𝕣𝕔𝕒𝕓𝕖𝕥𝕙-𝕆𝕟𝕖𝕤𝕙𝕠𝕥𝕤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt