Bereits zwei Wochen später stand ich in unserer Küche und trank ein Glas Wasser, während meine Mutter wie wild durch das Haus fegte. In wenigen Stunden wollte sie losfahren und sich in ihrer Wohnung einrichten, die sie nun miten musste. Zwar begann ihre Arbeit erst in ein paar Tagen, si wollte sich jedoch in Ruhe einleben und auch die Stadt ein wenig erkunden.
"Alycia, hast du meinen roten Pullover gesehen?", rief sie aus ihrem Schlafzimmer. "Ich glaube, der hängt noch au dem Wäscheständer." Fix stellte ich mein Glas auf die Küchenzeile und holte das besagte Kleidungsstück. Ich reichte es meiner Mutter, welche es annahm und mich dabei dankend anlächelte. "Wenn ich dich nicht hätte", murmelte sie, als sie den Pullover zusammenlegte und ihn behutsam in ihrem Koffer verstaute. Die Stimmung schlug augenblicklich um. Ich merkte förmlich, wie sie sich Vorwürfe machte. "Mum, es ist okay." Ich legte meine Hand auf ihre Schulter, "ich weiß, dass du das für uns machst." Kurz hielt sie inne, es schien als würde sie sich ihre Worte genau zurechtlegen. "Schatz, es ist nur, ich mache mir Sorgen um dich. Ich sollte nicht die nächte Person sein, die dich verlässt." Sie war aufgestanden und schaute mir nun in die Augen. "Du verlässt mich nicht wirklich, Mama. Du kommst ja zurück." Es klang wesentlich überzeugter, als ich war. Bei diesem Gedanken schluckte ich. Ja, sie würde zurückkomme. Sie war immer für mich da gewesen. Sanft nahm sie mein Gesicht in ihre Hände: "Ich verspreche dir, dass ich zurückkommen werde. Und du versprichst mir, dass du auf dich achtest. Du bist mein in und Alles!" Langsam nickte ich und kurz darauf fand ich mich in einer Umarmung wieder. Es fühlte sich gut an. Es war schön und ich fühlte mich beinahe so geborgen wie damals.
Meine Mutter packte schließlich noch ihre restlichen Sachen zusammen und verabschiedete sich kurz danach von mir. Nachdem ihr Auto vom Hof rollte, schloss ich langsam die Haustür.
Aber eben nur beinahe, schoss es mir durch den Kopf, als ich auf den Boden rutschte.
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Zweck meines Lebens
Fiksi RemajaMan sagt, jeder Mensch in deinem Leben hat einen Zweck und gibt dir etwas. Wenn er dies getan hat, verlässt er dich wieder. „Ich habe dir das in dein Leben gebracht, was du gebraucht hast. Schau dich an, du bist wieder glücklich! Du brauchst mich ni...