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Als Yurio in sein Zimmer kam, lag Elizabeth bereits umgezogen und bettfertig auf der kleinen Matratze, die Victor ihr in die andere Ecke des winzigen Zimmers gelegt hatte. Ein kleines bisschen konnte sie einem schon leid tun. Yuri hatte ein großes Doppelbett für sich. Und Liz, die Stunden lang im Flieger gesessen hatte lag auf dem Boden. Und warum? Yurio wusste genau warum. Victor hatte sie gebeten auf dem Boden zu schlafen. Er war schließlich ein Weltstar - er musste seine Knochen schonen. Außerdem machte es Liz nichts aus, auf dem Boden zu schlafen. Das half ihm und seinem Gewissen kein bisschen weiter. Er war nicht der Typ der sich übermäßig mit den Problemen Fremder beschäftigte. Aber sie hatte es einfach nicht verdient.
Aus der anderen Ecke des Raumes meldete sich Elizabeth zu Wort: "Schlaf gut, Yuri! Und auf eine gute Zusammenarbeit.".
"Gute Nacht."
Noch eine ganze Weile zerbrach sich Yurio den Kopf über die 'Schlafplatzsitiuation' in der er sich befand.
Würde er sie doch besser kennen. Dann hätte er kein Problem damit, dass sie neben ihm im Bett schlafen könnte. Aber eine Fremde Person die man kaum kannte würde man doch kaum im eigenen Bett schlafen lassen. Alleine dass die beiden sich ein Zimmer teilten, wäre ihm bis vor ein paar Stunden unwahrscheinlich absurd erschienen.
Nach und nach wurde Yurio müder und müder - bis er schließlich einschlief.

Am nächsten Morgen zwitscherten die Vögel und der blondhaarige wurde langsam wach. Behutsam und schläfrig beugte er sich etwas zur Seite, um besser auf Liz' Matratze sehen zu können. Komisch. Sie schien schon wach zu sein. Ihre Schlafstätte war leer - das Kissen platt gelegen und die Decke zerknittert und aufgeklappt. Er musste ehrlich sein: damit hatte er nicht gerechnet. Warum war sie so früh wach? Es war halb sechs am Morgen und sie lag nicht einmal mehr im Bett.
Verwundert und auch etwas neugierig stand Yurio auf. Er musste duschen und auch frühstücken bevor das Training begann. Aber er wollte auch herausfinden, warum Elizabeth so früh aufgestanden war.
Im Bad angekommen, kam ihm etwas seltsam vor. Etwas in diesem Raum war anders als sonst. Und es lag nicht an der zusätzlichen Zahnbürste oder die Gesichtspflegeprodukten, die hübsch drapiert vor dem Spiegel am Waschbecken aufgestellt wurden.
Nach kurzem Überlegen viel es ihm auf. Normalerweise roch es nach nichts besonderem oder nach Duschgel. Gewöhnlich roch es aber nach diesem Männerduft. Dieser Duft den fast all diese Shampoos hatten, die eine blaue Verpackung oder einen blauen Inhalt hatten.
An diesem Tag war es anders. Es roch nicht nach Mann. Es roch nach Frau. Yurio konnte es nicht genau einordnen, aber es roch süßer als sonst - fast schon fruchtig.
Das konnte nur eines bedeuten: Liz war nicht nur schon wach. Sie war bereits fertig angezogen und geduscht. Auch unter der Dusche machte sich Yurio noch ein paar Gedanken. Dabei hörte er, wie gewöhnlich Musik. Diesen Tipp hatte Victor ihm mal gegeben. Ihm und Yuri wurde empfohlen sich auf das bevorstehende Training vorbereiten, indem sie sich unter der Dusche die Musik anhörten, zu der sie Eislaufen würden. In seinem Kopf ging er dazu meist die Choreographie nochmals durch. Das war wichtig. Zumindest für einen Weltstar wie ihn. Das hatte man Yurio schon in frühem Alter beigebracht. Schon früh sollte er auf den Druck vorbereitet werden, unter dem er eines Tages stehen sollte.
Als Yurio fertig war sich zu duschen, angezogen war und sich die Zähne geputzt hatte, ging er nach unten. Langsam wurde es wirklich Zeit, zu frühstücken.

Green Eyes || Yuri!!! on IceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt