Still Naked | GZUZ

Festival Season

Hey ihr Schönen!

I know, länger ist es her. Shame on me, aber ohne viel Gequatsche geht es nun in ein neues Kapitel. Viel Spaß beim lesen. ❣️

__

Jade's Sicht

"Dicka, das wird übertrieben ballern!"

"Beruhig dich mal Bra, kein Bock auf dein ADS hier im Bus, ja. Hier rauch' das, das beruhigt dich."

"Hast du Feuer?"

"Halt den Dings da vorne an Jadi ran, sie ist so heiß, brennt genauso."

"Du Penner!"

Das Gespräch und auch das Gefeixe zwischendurch der Beiden dringt nur halbwegs an meine Ohren, viel zu laut sind die Gedanken in meinem Kopf. Seitdem ich weiß, dass ein Festival zu welchem ich eingeladen wurde, um ein paar eigene und auch den gemeinsamen Song mit Vladislav und Hussein zu performen, kann ich nicht aufhören daran zu denken ihm dort begegnen zu können. Kurz nach meiner Zusage wurde bekannt, dass er mit seinen Jungs vor Ort sein wird, um ebenfalls dort aufzutreten. Daraufhin überlegte ich abzusagen, doch es wäre albern und außerdem freue ich mich auf meinen - unseren Auftritt.

Dieser ist auch der Grund, weshalb ich gemeinsam mit diesen zwei Chaoten in einem ziemlich ausgestatteten Tourbus sitze, anstatt mit Mitch in meinem AMG. Hussein bestand darauf, dass ich mit ihm und Vladislav fahre, es wäre ja ohnehin ein Weg, wieso diesen nicht gemeinsam fahren. Nach Absprache mit dem Management und meinem Bodyguard ging das dann auch in Ordnung. Mitchell hatte somit ein paar freie Tage und ich direkt zwei Aufpasser an der Seite. Mit dem Vorfall damals im Club habe ich so gut es eben geht abgeschlossen. Die Gedanken wichen sowieso ganz anderen.

"Hey Bratina,..Jade!"

Das erklingen meines Namens zerrt mich förmlich aus meinen Gedanken, weshalb ich unmerklich aufschrecke und in zwei verdatterte Gesichter blicke.

"Mh?"

"Wir sollten uns vor Ankunft noch etwas hinlegen, damit wir nachher topfit für die Bühne sind."

So aufgekratzt wie Vladislav wirkt, hege ich keine Zweifel daran, dass er später vor Publikum abliefern wird. Darüber ob das an der Vorfreude oder gewissen Substanzen liegt, will ich mir im Moment keine Gedanken machen. Im Grunde geht es mich auch nichts an. Wir Arbeiten zusammen und ja man versteht sich gut, aber es ist anders als mit Hussein. Mit ihm verbrachte ich bisher deutlich mehr Zeit, mit ihm bin ich vertrauter. Von ihm würde ich mir wünschen, dass er weniger von dem was er so nimmt konsumiert, denn dass das mehr als nur Gras ist, ist mir durchaus bewusst. Wieso befinden sich Männer, die mir etwas bedeuten eigentlich immer in einem Teufelskreis aus Drogen? Schwermütig atme ich aus.

"Ja.. geht ihr und schlaft etwas, ich bleibe hier sitzen und.. gehe nochmal die Texte durch oder sowas." Die letzten Worte waren nur genuschelt und wahrscheinlich kaum verständlich. Vladislav und Hussein blicken sich jedenfalls zweifelnd an. Sie scheinen so gut befreundet, dass sie ganz ohne Worte miteinander kommunizieren können, denn nach einem Nicken des Ukrainers steht dieser auf und verschwindet Richtung der Treppen, die nach oben und somit in die Etage mit den Betten führt.

Hussein erhebt sich ebenfalls, lässt sich neben mir fallen und legt seinen Arm um mich. Sofort schmiege ich mich an den weichen Stoff seines grauen Hoodies. Sein Duftgemisch aus seinem Parfüm mit hölzerner Unternote und Nikotin vermittelt mir auf abstruse Art und Weise das Gefühl von Geborgenheit. Er legt sein Kinn auf meinem Kopf ab und streichelt mit einer Hand über meine offenen, dunklen Haare.

"Willst du darüber reden Habibi?"

Das schätze ich so an Hussein. Er zwingt einen nicht dazu über das was in einem vorgeht zu reden, sondern überlässt es einem selbst darüber zu sprechen. Mit meinen nackten Füßen schlüpfe ich aus meinen Adiletten und ziehe meine Beine unter meinen Körper, um mich noch etwas mehr an den Libanesen zu kuscheln.