Kapitel 4

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Am nächsten Morgen

Ich wurde davon wach, dass ich unglaublich fror. Langsam schlug ich meine Augen auf und fand einen Zettel neben mir. ‚Hey, mein Engel! Eigentlich hatte ich vor, bei dir zu bleiben, bis du aufwachst. Sorry, aber dein Vater meinte ich sollte Patrouille laufen! Ich liebe dich! Jared <3‘ stand dort. Ich stand auf und zog mir bequeme lange Sachen an. Immer noch verschlafen  ging ich die Treppe hinunter und setzte mich zu den anderen. „Layla, was ist denn los! Du siehst blass aus!“ meinte meine Mutter. „Mir ist schwindlig und kalt. Irgendwie hab ich gar kein Hunger und ich hab des Gefühl, als müsste ich mich jeden Moment übergeben!“ murmelte ich. „Leg dich ins Wohnzimmer und ich mach dir einen Tee!“ meinte sich fürsorglich und Jake half mir rüber. Ich deckte mich zu und legte mich aufs Sofa. Meine Mum gab mir meinen Tee und ich trank ihn. Sofort rannte ich ins Bad und übergab mich. „Geht’s dir besser?“ fragte Jake. „Nein, schlechter!“ meinte ich. Der Schwarzhaarige nahm mich auf den Arm und legte mich wieder auf die Couch. „Danke!“ flüsterte ich. „Wo ist sie?“ hörte ich eine bekannte Stimme. Schon stand Jared im Zimmer. Er legte sich zu mir und ich kuschelte mich an ihn. Wenigstens wurde mir so etwas wärmer. „Dr. Cullen ist unterwegs!“ erklärte Jake und Dad kam auch ins Zimmer. „Was ist das?“ fragte Mum. „Ich weiß es nicht, eigentlich müsste sie genau dieselbe Temperatur haben wie wir haben…“ erklärte mein Vater. „Ja, aber sie ist ganz kalt!“ erklärte Jared. „Vielleicht war das doch gestern zu viel!“ murmelte Mum. Carlisle kam ins Zimmer und untersuchte mich. „Sie ist übermüdet und muss sich ausschlafen! Es war gestern einfach zu viel!“ erklärte der Doktor. „Gut, danke Carlisle!“ sagte mein Vater und schon schlief ich ein. Als ich das nächste Mal aufwachte schwitzte ich und versuchte mich irgendwie aus Jareds Umarmung zu lösen, ohne ihn aufzuwecken. „Hey, Prinzessin… was isn los?“ fragte er verschlafen. „Schlaf weiter, mir ist einfach nur warm.“ Erklärte ich und küsste ihn. „Also geht es dir besser?“ fragte er und war nun hellwach. „Ja, mir geht’s besser.“ Grinste ich und legte mich wieder zu ihm. „Krieg ich noch einen Kuss?“ grinste er frech. Ich lächelte und küsste ihn. „Schatz, können wir raus?“ fragte ich, nachdem wir uns wieder voneinander gelöst hatten. „Klar!“ grinste er und wir sprangen beide aus dem Fenster. Schon rannten wir als Wölfe durch den Wald. Wir liefen auf eine Lichtung und tollten umher. Wahrscheinlich sahen wir aus, wie kleine Welpen, doch das war mir in diesem Moment ziemlich egal. >Ihr benehmt euch wie kleine Welpen!< hörte ich Brady. >Sagen die Kleinsten, des Rudels!<  lachte ich. >Hahaha wo stehst du eigentlich im Rudel?< meldete sich jetzt Collin zu Wort. >Zwischen meinem Vater und Jared!< erklärte ich. Wir liefen weiter, bis plötzlich Jake mit Nessi auf dem Rücken uns entgegen kam. >Hey Jake!< meinte ich. >Hey ihr zwei!< meinte der Rostrote. „Ist das Layla als Wolf?“ fragte die Kleine. Jake nickte. Ich ging langsam auf die beiden zu und sah Renesmee in die braunen Augen. Sie strich mir über den Kopf. >Geht schon! Nessi kann auch wann anders was mit Layla machen!< lächelte Jared. Ich trat zurück und Jake lief wieder los. Wir liefen weiter und trafen Quil. >Sind heute alle verwandelt?< fragte ich. >Viele, aber nicht alle! Ich bin auf dem Weg zu Claire!“ erklärte Quil und lief davon. Langsam gingen wir weiter und hingen unseren Gedanken nach. Doch plötzlich hörten wir ein Heulen. Mein Wolf und ich rannten los und trafen auf meinen Vater. So rannten wir zu dritt zu einem abgelegenen Holzlagerplatz. Dort sprang Dad auf eine kleine Erhöhung und sah Jake erwartungsvoll an. >Morgen ist Training wegen dem Kampf!< erklärte der Rostrote. >Gut, alle kommen mit, außer Lion, Leon und Layla!< bestimmte der Alpha. Sofort knurrte ich ihn an. >Ich bin keine drei mehr!< knurrte ich meinen Vater an. >Layla, wir wollen…< fing Jared an. >Schnauze!< unterbrach ich ihn. >Wir wollen dich nicht mit zu den Blutsaugern nehmen!< knurrte nun mein Vater und sprang vor mich. Seine Lefzen hoben sich und er knurrte mich bedrohlich an. Ich hob ebenfalls die Lefzen und knurrte. Er baute sich auf und ich tat es ihm gleich. Eisblau trifft auf Nachtschwarz. >Sam, du knurrst deine Tochter an, als wäre sie ein Blutsauger!< hörte ich Leah. Sofort verstummte mein Vater und winselte. >Kannst du dir sparen!< knurrte ich und rannte einfach nur noch in Richtung zu Hause. Die Stimmen in meinem Kopf wurden ausgeblendet. Zu Hause angekommen zog ich mich an und ging ins Haus. Dort fiel ich meiner Mum in die Arme und begann zu erzählen. „Dad wollte, dass ich mich ihm unterwerfe! Er hat mich angeknurrt und die Lefzen gehoben! Hätte Leah nichts gesagt… ich wüsste nicht, was er noch getan hätte, damit ich mich unterwerfe und alle haben nur zugeschaut!“ schluchzte ich. „Er hat es bestimmt nicht so gemeint, er hatte sich nicht im Griff. Sein Alpha hat die Macht übernommen!“ erklärte Mum. Die Tür ging auf. „Es tut mir leid Lala!“ meinte mein Vater und näherte sich mir. Ich löste mich von meiner Mutter und drehte mich ruckartig um. „Was? Dass du deine Tochter anknurrst, als wäre sie der Feind?! Oder dass du verlangt hast mich zu unterwerfen! Komm verwandel dich! Beiß zu! Das wolltest du doch vorhin! Ich hasse dich!“ schrie ich ihm entgegen und rannte in mein Zimmer. Dort schmiss ich mich auf mein Bett und fing an zu weinen. „Layla!“ hörte ich Jareds Stimme und drehte mich um. Das Fenster! „Mhm…“ brummte ich. „Darf ich?“ fragte er und legte sich zu mir. Sofort kuschelte ich mich an ihn und schloss die Augen. „Warum? Ich bin doch nicht der Feind!“ flüsterte ich. „Hey, er hatte dich als eine von uns und nicht als seine Tochter gesehen!“ sagte Jared und strich mir über die Haare. „Was hätte er noch getan, wenn Leah nicht dazwischen gegangen wäre?“ fragte ich. „Er hätte gegen dich gekämpft, solange bis du aufgegeben hättest!“ erklärte er. Ich vergrub mein Gesicht an seiner Brust und fing an stumme Tränen zu weinen. „Engel, dein Vater hätte dir nie weh getan! Er hätte sich unter Kontrolle gehabt!“ flüsterte mein Schatz. Meine Trauer verwandelte sich in Wut und ich riss mich von ihm los. „So wie er sich bei Mum unter Kontrolle hatte?!“ knurrte ich und rannte nach unten. Hinaus aus dem Haus und verwandelte mich, während ich durch den Wald rannte. Einfach nur weg von allem! Plötzlich stellten sich Leon und Lion mir in den Weg und knurrten. Ich knurrte zurück und baute mich vor ihnen auf. >Geht mir aus dem Weg!< knurrte ich. >Und wenn nicht, willst du uns angreifen, dann bist du nicht besser, als dein Vater!< knurrte Lion. Ich schlug den Blick nieder und meine Pfoten begannen zu zittern. Ich wollte nicht sein, wie er! Ein Monster! Unkontrollierbar und verletzend! >Danke Jungs!< hörte ich Sam und drehte mich um. Vor mir stand der schwarze Wolf und ich knurrte. >Ich weiß, dass ich mich nicht unter Kontrolle hatte und es tut mir leid!< winselnd kam er einen Schritt näher. >Ach ja, hättest du mich so angegriffen, wie Mum damals! Hättet ihr allen erzählt, es käme von einem Bären! Du bist kein guter Alpha! Du bist ein schlechter Vater, wer greift schon sein eigenes Kind an! Du! Wer greift seine Gefährtin an? Du! Ich hasse dich! Du bist der letzte, dem ich vergeben könnte! Du bist nur noch der eiskalte Alpha, nicht mehr mein Vater, du wolltest was mit Mum und mir unternehmen und was ging vor?! He?! Das Rudel und die Blutsauger! Wir sind dir doch egal! Hauptsache dem Rudel geht es gut und die Blutsauger bleiben von unserem Land! Ich sag dir, wäre Jared so zu mir, wie du zu Mum, ich hätte mich getrennt! Prägung hin oder her! Immer war dir alles wichtiger, als ich! Mum und du, ihr hattet noch Zeit füreinander…< Tränen sammelten sich in meinen Augen. >Ich hatte eine Kindheit ohne Vater und das änderte sich erst, als das Fieber bei mir ausbrach! Dann war ich dir wichtig, Sam! Du bist nicht mehr mein Vater, du warst es auch nie! Denn ein Vater ist für sein Kind da, doch wo warst du, als Lara mich fertig gemacht hat?! Wo warst du, als ich nachts heulend im Bett saß und mir die Klinge über die Arme gezogen habe?! Beim Rudel! Hast dich ums Rudel gekümmert! Es war dir doch alles egal! Immer Rudel hier, Rudel da! Wenn ich so werde, lass ich mich freiwillig beißen!< spuckte ich ihm entgegen und Tränen rannen mir die pelzigen Wangen hinunter. >Ich habe dich geliebt!< meinte ich noch und rannte los. Einfach nur noch weg, von Sam, von zuhause und vor allem vor mir selbst! >Layla!< Leah rannte neben mir. >Layla, Sam will sich beißen lassen!< hörte ich Seth. Ich riss die Augen auf! Nein!!! Sofort änderte ich die Richtung und rannte um mein Leben. Meine Pfoten berührten kaum noch den Boden und ich traf auf das Rudel. Ich sprang über Jared und Jacob, welche mich verdutzt ansahen, doch das war mir egal! Schnell sprang ich über den Fluss und Emmett stellte sich mir in den Weg. Ich knurrte und sprang über ihn hinweg. Vor mir tauchten alle Cullens, außer Carlisle auf. Ich nahm meine gesamte kraft zusammen, welche schon fast am Ende war und sprang über alle. Und da sah ich etwas, dass mein Herz kurz aus setzten ließ. Mum stand am Rand und weinte. Carlisle näherte sich mit seinen Zähnen dem Hals, meines Vaters. >NEIN!!!< schrie ich und riss den Blutsauger von ihm weg. Der Vampir schleuderte mich weg, doch ich ging gleich wieder in Angriffsposition. Hinter mich stellte sich das Rudel und mein Vater neben mich. Mum sah mich an und mir tat alles leid. >Können wir reden?< mein Vater und ich nickte. Wir rannten zurück und Dad und ich verabschiedeten uns am Strand. Dort verwandelten wir uns zurück und zogen uns an. „Layla… es war damals nicht alles so leicht! Alle verwandelten sich… und das mit Emily, du weißt ich hätte einen von euch nie verletzt… Aber…“ fing Sam an. „Aber du hast Alpha denken! Ich… weißt du wie sehr es weh tut, wenn dein Vater sich nicht für dich interessiert und dann bist du plötzlich ein riesiger Hund! Dann bist du wieder toll und interessant! Ich wollte immer, dass du mich beschützt. Das ich deine Prinzessin bin und nicht eine aus dem Rudel! Ich liebe dich, Dad!“ den letzten Teil flüsterte ich nur noch und Tränen rannen mir die Wangen hinunter. Sofort nahm mein Vater mich in den Arm und ich klammerte mich an ihn. „Es tut mir so leid, ich wusste nicht dass ich so war! Ich liebe dich auch, Lay!“ murmelte mein Vater. Ich atmete tief durch. „Wer zuerst zuhause ist?“ grinste ich, als wir uns voneinander lösten. Mein Vater grinste und wir verwandelten uns gleichzeitig. Wir rannten los und ich war als erstes an unserem Haus. Ich bellte erfreut.

Wer ich bin?! Layla Uley - Die WolfsprinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt