Bibi und Tina -in jedem Sturm steckt ein neuer Anfang

Ausflüge

Wenig später sitzen die Zwei auf ihren Pferden und reiten vom Hof. "Wo willst du hin reiten?" fragt Bibi ihren blonden Begleiter. "Wie wäre es erstmal mit einem Wettrennen zur alten Eiche und der Gewinner darf aussuchen wo wir dann hinreiten." schlägt Holger gut gelaunt vor. Das Rennen gewinnt Holger ganz knapp. Eigentlich ist es Bibi sogar recht so. Sie hätte sowieso nicht gewusst wo sie hin wollte. Nicht, dass ihr nichts eingefallen währe, Falkenstein ist voll schöner Orte, aber die meisten Orte hier sind einfach unglaublich romantisch und wenn sie einen romantischen Ort aussuchen würde, währe das dann nicht ein wenig zu auffällig. "Also, wo hin?" fragt Bibi. "Zum See." schlägt Holger vor. Bei dem Wetter ist das eine ausgezeichnete Idee.

Am See angekommen gehen die Beiden eine Weile barfuß im flachen Wasser mit ihren Pferden spazieren bevor Holger vorschlägt, sich ein wenig hinzusetzen. Bibi ist überrascht, als er aus seiner Satteltasche eine Decke zieht und sie auf dem Boden ausbreitet. Noch überraschter ist sie, als er zwei Wasserflaschen, eine Dose mit Obst und eine mit ein paar Stücken Butterkuchen auf die Decke stellt. In ihrem Bauch kribbelt es. Er hat extra für sie ein kleines Picknick vorbereitet. Bibi lächelt ihn strahlend an. Holger erwiedert ihr Lächeln schüchtern. "Müssen wir denn nicht bald zurück? Der Reitunterricht der Ferienkinder beginnt doch bald." fragt Bibi ihn überrascht. "Nein, erst zur Erwachsenen Reitstunde. Die Stunde der Kinder übernimmt meint Mutter." erklärt Holger. Er kommt dabei wesentlich gelassener rüber als er sich fühlt. Ist er damit zu aufdringlich? Diesem Gedanken schiebt er erstmal ganz weit von sich. Denn jetzt möchte er die Zeit mit der jungen Hexe an seiner Seite genießen. Es wird ein wirklich sehr schöner Nachmittag. Die Beiden unterhalten sich prima, lachen und scherzen viel. Der Ausflug vergeht viel zu schnell. Beide finden es schade, dass sie wieder zurück zum Hof müssen.

Am Abend fragt Tina wieder wie Bibis Tag war. Bibi erzählt vom Reitunterricht und auch vom Ausflug mit Holger. Nur das Picknick erwähnt sie nicht. "Holger und du?" fragt Tina irritiert. "Warum nicht? Pascal brauchte auch Mal wieder Bewegung. Und er wird sich gedacht haben, wenn du nicht da bist, würde ich mich über andere Gesellschaft beim Reiten freuen." sagt Bibi schulterzuckend. "Stimmt. Da ist Holger ja immer sehr aufmerksam. Er wollte dir bestimmt eine kleine Freude machen." Und das hat er. Denkt Bibi. Der ganze Nachmittag war einfach wundervoll für sie.

Die nächsten beiden Tage gehen recht ereignislos vorüber. Bibi hilft auf dem Hof und bei den Reitstunden mit wo sie kann uns die Mittagspausen verbringt sie lesend mit Holger in der Sitzecke. Abends kommt Tina jedes Mal völlig erschöpft nach Hause. "Nur noch ein Tag, dann habe ich es endlich geschafft." sagt Tina fröhlich zu ihr. Bibi freut sich dass Tina dann endlich Zeit für sie hat. Aber das heißt auch, dass sie viel weniger Zeit mit Holger verbringen kann und das stimmt sie doch etwas traurig.

Holger sitzt mit seiner Mutter am Abend in der Küche bei der Abrechnung zusammen. Alle Anderen sind schon im Bett. Im Haus ist es ganz ruhig. "Diesen Sommer sieht es mit den Einnahmen ganz gut aus. Alle Ferienwochen sind ausgebucht." verkündet Frau Martin froh. "Das ist super." erwiedert Holger. Dann ist es eine Weile still. "Mutti, könntest du morgen Mittag nochmal auf uns verzichten. Ich würde Bibi gerne zum Eis essen einladen. Und morgen ist der letzte Tag an dem Tina nicht da ist. Danach wird das alles ja eher schwierig. "Na klar. Nehmt euch ruhig noch Mal die Zeit. Und lass dich von Tinas Anwesenheit nicht abhalten. Bleib am Ball. Ich sehe doch wie gut es dir tut Zeit mit Bibi zu verbringen. "

Dieses Mal bringt Holger den ganzen Vormittag nicht den Mut auf Bibi zu fragen. Erst als sie zusammen nach dem Mittagessen in der Sitzecke vor dem Haus sitzen traut er sich sie darauf an zu sprechen. "Oh man, ist das heiß heute. Was hältst du davon, wenn wir beide nach Rotenbrunn gehen und zusammen ein Eis essen?" fragt Holger und sieht Bibi erwartungsvoll an. "Super. Ich bringe nur schnell mein Buch nach oben und hole meine Tasche. Bin gleich wieder zurück." sagt Bibi begeistert und springt auf. Gemeinsam fahren sie mit den Fahrrädern zum Eiscafé.

Dort angekommen begleitet Holger Bibi galant zu einem freien Platz und setzt sich ihr gegenüber hin. Holger wählt einen Frucht Eisbecher, Bibi eine Eisschokolade. Sie unterhalten sich bis eine Kellnerin ihre Bestellung bringt. Bibi ist überrascht. Obwohl sie sich in den letzten Tagen viel mit Holger unterhalten hat, scheinen ihnen nie die Themen aus zu gehen. Es ist zwischen ihnen nie unangenehm geworden, selbst wenn sie nur still beieinander gesessen und gelesen haben. Die Kellnerin stellt Holgers Eisbecher vor ihm ab und zwinkert ihm dabei zu. Doch Holger bemerkt das gar nicht wirklich. Er hat nur Augen für Bibi. Diese hat aber sehr wohl gemerkt, dass die Kellnerin mit Holger geflirtet hat. Sie spürt einen Stich der Eifersucht. Schnell ruft sie sich ins Gedächtnis, dass sie keinen Grund hat eifersüchtig zu sein. Sie ist nicht seine Freundin und das hier ist auch kein Date. Außerdem hat sie doch beschlossen nichts von Holger zu wollen. "Sieht lecker aus, dein Eis." sagt Bibi. "Ist es auch." erwiedert Holger lächelnd und hält ihr einen Löffel voll Eis zum Kosten hin. Bibi ist sehr überrascht von dieser Geste. Anschließend hält sie ihm fragend ihre Eisschokolade hin und er kostet einen Schluck davon. "Auch sehr lecker." kommentiert er. Der Rest der Zeit vergeht wie im Fluge und dann müssen die Beiden auch schon wieder zurück zum Hof fahren, damit Holger nicht zu spät kommt.

Pünktlich zur Nachmittags Reitstunde der Kinder sind sie wieder zurück. Frau Martin stellt fest, dass die Beiden glücklich Lächeln. Doch so richtig scheint auch dieses Mal keiner den ersten Schritt gemacht zu haben. Frau Martin seufzt. Ob das in diesen Ferien noch was wird mit den Beiden?

Kurz darauf ist auch Tina zurück. Bibi verbringt einen schönen Abend gemeinsam mit den Ferienkindern und der Familie Martin.