Als wir gemeinsam ihre Wohnung betraten, stieg mir direkt der Duft von neuen Büchern und frischem Pergament in die Nase. Was bei der Einrichtung der Wohnung nicht besonders verwunderlich war. In jeder freien Ecke standen wunderschöne Bücher aus alten Zeiten oder neumodische Fantasyromane, Krimis und Manga.
,,Setz dich." bat die junge Detektivin und deutete mit einer einladenden Bewegung auf ihr kleinee aber bequem aussehende Couch in der Mitte des Wohnzimmers. Ihre altmodische rote Farbe unterstrich die Atmosphäre der Wohnung noch einmal gewaltig, so dass ich meinen könnte, ich wäre bei Sherlock Holmes höchstpersönlich eingeladen.
Vorsichtig kam ich Kyokos Bitte nach und setzte mich neben sie. In der ganzen Zeit hatte ich nicht ein einziges Wort über die Lippen bringen können, meine Angst, dass meine Verletztheit immernoch durch meine Worte sprechen konnte, hatte sich wie ein Mantel über meine Stimmbänder gelegt und blockierte dadurch jegliche Bewegungen dieser.
,,Wie ist es dazu gekommen..?" fragte Kyoko auf einmal in die Stille hinein und ich zuckte zusammen. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie anfangen würde zu sprechen und mich völlig auf die Stille eingelassen.. aber jetzt musste ich reden. Und ich würde reden.
,,Er..." ich brach meinen Satz ab. meine Stimme zitterte immernoch zu stark, um meine Trauer zu verdecken. Aber ich musste ihr doch eine Antwort geben.. ich wollte nicht unhöflich sein.
,,Du willst nicht reden.. das ist in Ordnung. Sag mir Bescheid, wenn du es willst, dann reden wir." gab Kyoko nur von sich, als ich nach ein paar Minuten immernoch nicht weitergeredet hatte. Nein... Ich wollte doch reden.. ich wollte es mehr als alles andere...
,,Kirigiri-san... er hat mich betrogen.. deswegen habe ich die Beziehung beendet. Ich konnte nicht damit leben..." Die Worte waren nur so aus mir herausgesprudelt, als wäre es nichts... aber es war alles andere als nichts.. es war die grausame Wahrheit, die mir das Leben zerstört hatte...
,,Also ist es wirklich wahr..." murmelte mein Gegenüber nur mehr zu sich selbst als zu mir. Was?? Es hatte schon Kreise gezogen? Wussten es etwa alle anderen vor mir?! Warum hatte mir niemand Bescheid gesagt?? Ich war schockiert, verwundert und enttäuscht zugleich, genau ausdrücken konnte ich das Gefühl nicht, nur eines wusste ich: Es war das schlimmste, was ich je gefühlt hatte und ich wünschte es niemandem auf dieser Welt, egal, wie schlimm diese Person auch war und was sie auch getan hatte. Niemand sollte in so einem Ausmaß leiden müssen. Warum.. warum hatte er das getan?,Wollte er mich so leiden sehen, wie ich es jetzt tue? Wahrscheinlich nicht, aber wenn er das nicht beabsichtigt hatte, warum hätte er dann so gehandelt? Warum..?
Als ob Kyoko meine Gedanken gelesen hätte, fing sie plötzlich an, auf diese einzugehen:
,,Warum... warum... ein einziges Wort, und gleichzeitig eine Frage, auf die man oft keine Antwort bekommt, weil es schlicht und ergreifend keine gibt. Menschen sind seltsame Wesen. Sie tun etwas mit klarem Gewissen darüber, dass sie es später bereuen werden, und trotzdem tun sie es.. Warum... auch hier gibt es keine Antwort auf diese Frage..." Ich sah sie erstaunt an. Woher wusste sie.. und wieso waren ihre Worte so verdammt wahr...
Als sie meinen Blick bemerkte, blitzten ihre Augen nur einmal kurz auf und ich hätte schwören können, ein Lächeln auf ihren Lippen erkannt zu haben, auch wenn ein solches für die ultimative Detektivin Kyoko Kirigiri fast unmöglich erschien. Sie lächelte sogut wie nie und wenn sie es tat, konnte man davon ausgehen, dass gerade ein Haufen Endorphine in ihr freigesetzt wurde, sodass viele andere Menschen wahrscheinlich laut aufgeschrien und durch das Zimmer gelaufen wären.
Doch dieses Mal wirkte es anders. Dieses Lächeln hatte einen anderen Grund. Ich wüsste zu gern, welchen, aber nachfragen wollte ich auch nicht. Vielleicht sollte ich es für diesen Moment erstmal dabei belassen, dass ich mich darüber freute, dass sie überhaupt lächelt.. Ja, ich freue mich darüber.. sehr.. zu sehr vielleicht....
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Our Past, Our Present, Our Future- Eine Maigiri/Kirizono Fanfiction
FanfictionSayaka Maizono wurde von ihrem Ex Freund Makoto Naegi verletzt, weswegen sich diese schweren Herzens von ihrem vermeintlichen Seelenverwandten trennt und beschließt, eigene Wege zu gehen. In ihrer schlechten, fast depressiven Verfassung trifft sie i...