Das erste Training

63 7 2
                                    

Nachdem wir Fynn geantwortet hatten das wir das sehr gerne machen würden, rief die Arbeit. Ich musste bis zum Mittag Boxen misten aber dann fuhr meine Familie weg und zusammen mit Leo machten wir Sirius und Gwen zum reiten fertig. Wir wollten einmal schauen wie lange wir bis zum Zaun, der den Hof der Esslingers abgrenzte, brauchten. Dino ließen wir im stall, den Leo hatte ihn schon longiert. Wir brauchten im Schritt eine gefühlte Ewigkeit, die sich allerdings als nur 30 Minuten herausgestellte. Während wir hin ritten quatschten wir wieder über Gott und die Welt.
Leo:" Aber jetzt mal im Ernst glaubst du wirklich das es bei Fynn nur der Kreislauf war, da steckt bestimmt mehr dahinter, der ist doch eigentlich so fit."
Ich:"Ich hab keine Ahnung, ich mag da auch nicht spekulieren. Er wird es uns bestimmt mal sagen was es wirklich war."
Leo:"Ja du hast recht. Was glaubst du was er für Unterricht macht?"
Ich:"Bestimmt relativ guten, ich hoffe nur das er nicht so viel schreit."
Leo:"Ich glaub nicht das er schreit."
Dann wurden wir von wildem Hunde gebell unterbrochen. Hinter dem Zaun bellten und knurrten ein Schäferhund und ein Dobermann.
Leo:"Von wo kamen die den jetzt?"
Fragte Leo leicht panisch.
Fynn:"Luke! Frodo! Aus!"
Sofort verstummten die beiden Hunde und setzten sich hin, Leo und mir fiel ein Stein vom Herzen als Fynn um ein Gebüsch geritten kam.
Fynn:"So ich dachte wir treffen uns morgen?"
Leo:"Haha wir auch."
Ich:"Wie war das mit Bettruhe?"
Uns entfloh alle ein lachen, doch ich fragte mich tatsächlich was der Junge auf einem Pferd zusuchen hatte, immerhin war er erst gestern im Krankenhaus gewesen.
Ich:"Wir haben die Zeit gemessen wie lange wir hier her brauchen, damit wir wissen wie lange wir unterwegs sind. Und du?"
Fynn:"Aha, ich habe mir ein paar Wiesen angeschaut, auf denen man gut reiten kann. Und wegen Bett ruhe."
Fynn hob seine Hand und deutete mit der anderen auf die Kanüle, die noch immer an seiner Hand befestigt war.
Leo:"Oha und mit sowas gehst du in Stall?"
Ich starrte erst auf seine Hand und dann zu ihm, wie durfte er mit sowas überhaupt das Krankenhaus verlassen und konnte damit so locker umgehen. Ich traute meinen Augen nicht.
Fynn:"Ja, da kann nichts passieren, ich hatte öfters solche Kanülen als Kind. Aber ich muss auch weiter, den ich muss nochmal ins Krankenhaus zu einer Kontrolle, schreib mir einfach wann du morgen zeit hast dann treffen wir uns hier. Bis dann!"
Leo&Alessa:"Ja. Bis dann!"
Der Junge wendete sein Pferd und ritt in die andere Richtung weiter.
Leo:" Alter was ist den mit dem Kaputt? Aber das Pferd war hübsch, weißt du welches das war?"
Ich brauchte etwas bis ich meine Sprache wieder gefunden hatte.
Ich:"Der ist sowas von krank. Ähm ja das war die Stute mit der er in Polen die 3* gegangen war."
Leo nickte und wir unterhielten uns den ganzen Rückweg über Fynn und was er wohl hatte und daswir beide sehrgespannt auf den nächsten Tag waren. Diese Nacht hatte ich mich entschlossen in der scheune zu schlafen, da bei uns wieder der Teufel ausgebrochen war. Besonders gut schlief ich nicht. Ich hatte eine fruchtbaren Traum, in diesem hatten Dino und ich das Training total verhauen und er hatte uns ausgelacht und gemeint nun könne er verstehen warum ich eine Schande für meine Familie sei.
Dementsprechend war ich schon früh wach und erledigte meine Aufgaben. Leo kam so gegen 10 Uhr und longierte Sirius für mich. Kurz nach 12 Uhr schrieb ich Fynn, wann er könne und er meinte sofort, also machten wir die Pferde fertig. Ich stylte Dino, als ob er auf ein Turnier gehen würde und Leo musste mich bremsen sonst hätte ich ihn vermutlich noch eingeflochten.
Wir standen schon am Zaun als Fynn kam.
Fynn:"Sorry, meine Schwestern haben mich aufgehalten. Wir müssen noch ein Stück reiten bevor wir an der Wiese sind. Dort hat es dann auch ein Tor."
Wir nickten und folgten dem Blonden.
Ich:"Na wie war es gestern noch im Krankenhaus?"
Fynn:"Ach hör mir auf damit, es war frustrierend. Ich muss das scheiß ding nochmal zwei Tage drin lassen."
Er deutete auf die Kanüle an seiner Hand.
Leo:"Alter ist dir nicht warm in dem lang ärmlichen Tshirt?"
Ich schaute Leo schockiert an, aber sie hatte recht dafür das wir erst Anfang März hatten war es heute extrem warm, wir ritten beide in Tshirt im Gegensatz zu Fynn.
Fynn:"Ähm ne, es geht tatsächlich. "
Der Blonde musste lachen.
Fynn:" Na dann mach ich euch mal auf, was."
Wir waren an der Wiese angekommen und Fynn trabte zu einem Tor und ließ uns rein. Er meinte die Wiese sei klein, doch diese Wiese war alleine schon fast doppelt so groß wie unser gesamter Geländeplatz. Leo und mir direkten beinahe die augen aus dem kopf.
Fynn:"Leonie, magst du auch mit reiten?"
Leo:" So normal arbeiten ja, aber die springerrei überlasse ich euch."
Fynn lachte.
Fynn:"Okay, also Alessa komm, reit einfach mal neben mir her wir zeigen ihm einfach mal alles und dann reitest du ihn ab und dann schauen wir mal."
Gesagt getan, ich lenkte meinen Hengst neben die Stute von Fynn und wir machten eine gemütliche Schrittrunde um die Wiese. Dann trabten wir auch etwas neben einander.
Fynn:" Okay, lass ihm ruhig mehr Zügel dann kann er freier laufen, es ist jetzt auch nicht schlimm wenn er nicht konstant in der Anlehnung läuft, er ist eben erst vier. Ja genau so ist gut. Wenn er sich von selbst fallen lässt lob ihn."
Fynn hatte wieder durch pariert und ritt im Schritt zirkel. Leo war abgestiegen und ließ Gwen am rand grasen und ich, ich saugte alles was Fynn sagte nur so in mich.
Fynn:" Okay komm mal über die Trabstangen. Einfach locker und aufrecht bleiben. So ist es gut!"
Die Trabstangen waren für meinen Hengst kein Problem.
Fynn:"Ich seh schon das ist ihm zu langweilig, Leo kannst du daraus mal einen kreuz machen?"
Leo nickte und stand auf, sie ging zu besagtem Sprung und machte aus dem Steilspring ein Kreuz.
Fynn:"Komm einfach im Trab."
Ich nickte und ließ den Hengst unter mir antraben, er liebte das Springen und vorallem das galoppieren danach. Ich trabte auf das Kreuz zu und als ich merkte das Dino unter mir anzog ließ ich die Hände aufrecht stehen und er blieb im trab. Mit einem Satz überwanden wir das Kreuz und galoppierten eine Runde.

Ich und der Todfeind meiner ElternWo Geschichten leben. Entdecke jetzt