"Ein gebrochenes Versprechen"

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"Du hast mir versprochen, dass ihr nichts passiert!"
"Joschka, ich-"
"Du hast es mir versprochen!"

Die Ohren ihres Bruders zucken von unterdrücktem Ärger als er sie mit zitternden Lippen ansieht.
"Ich habe versucht sie zu beschützen!", antwortet sie, ihre Stimme bebend unter derselben Wut und Verzweiflung. "Aber wie kann ich jemand beschützen, der sich weigert beschützt zu werden! Du kennst sie, Joschka, du kennst dich selbst!"
Ihre Stimme wird lauter, wütender.
"Wie kann ich dich beschützen, wenn du mich dafür hasst?"

Stille.

"Joschka-"
"Lass mich in Ruhe."

Seine Bewegungen waren steif, gelähmt mit Wut, seine Krücken gegen den Tisch schlagend als er aufstand.
Sie hielt ihn nicht auf.
Mit einem Knall schlug er die Tür hinter sich zu, ließ sie in einer noch schwereren Still als zuvor.

Nadeja vergrub ihr Gesicht in den Händen, als sie anfing zu schluchzen.

Es war nicht ihre Schuld.
Sie war nicht verantwortlich, für das, was passiert war.
Es gab nicht eine Sache die sie hätte tun können.

Aber es änderte nichts.

Nichts würde den Verrat und den Schmerz in den Augen ihres Bruders ausradieren.
Nichts würde das Gefühl der Schuld auslöschen.
Nichts würde die Wut in ihr heilen, welches sie von innen heraus zu konsumieren schien.
Nichts würde das Gefühl, dass ihre Welt auseinander brach stoppen.
Nichts würde etwas von dem ändern, das passiert war.

Kurz Geschichten über quasi alles aber meistens DevaroniansWo Geschichten leben. Entdecke jetzt