"Alte Freunde"

2 0 0
                                    

"Das sieht doch langweilig aus."
"Ich mag es."

Nicht wirklich gestört durch die Worte seines Freundes, strich Wilfred über die hölzernen Kugeln, welche seine neue Kette ausmachten.
Ein neugieriges, bläuliches Gesicht tauchte in seinem Blickfeld auf, als Zariel sich vorbeugte um einen näheren Blick zu kriegen. Die gerade erst befestigte Padawan-Zopf schwang vor und zurück, Wilfred hatte Zariel dabei beobachtet, wie er die kleinen Perlen auf eine Schnur gezogen hatte und an das Ende eine kleine, weiche braune Feder gebunden hatte.

In den letzten Wochen hatte er begonnen, eine große Menge an Federn zu verlieren, es war kaum ein Tag verstrichen, an dem er nicht eine von den kleinen, unauffälligen Federn in ihrem gemeinsamen Zimmer fand.
Zariel hatte angefangen, sich zu mausern und zwischen seinen Jung-Federn konnte er mehr und mehr schwarz und weiß, und auch ein wenig pink ausmachen.
"Was machst du daran?", fragte der Om
wati und deutete auf die Clips an drei der Kugeln, aber Wilfred zuckte nur mit den Schultern.
"Weiß ich noch nicht. Vielleicht hat mein Meister eine Idee."
"Ich glaube, ich habe eine bessere Idee als dein Meister.", erwiderte Zariel und griff in seine Federn bevor er die Hand ausstreckte. "Nimm die! Wir können.... Padawan-Zwillinge sein! Durch die Federn!"

Wilfred lachte als er das Geschenk seines Freundes annahm und die drei Federn an seiner Halskette befestigte.
"Wie sieht es jetzt aus?"
"Viel besser als vorher."
Zariel nahm ihm die Kette ab und ging um ihn herum um die Kette um seinen Hals zu legen.
"Jetzt bist du auch offiziell ein Padawan!", bemerkte er mit einem breiten Grinsen. "Ich hoffe unsere Meister lassen uns zusammen auf Missionen gehen!"

"Ja, das hoffe ich auch."

-

Seine Federn waren schon lange kein unauffälliges braun mehr. Das leuchtende Blau und Schwarz schimmerte im Dreck, find das Sonnenlicht ein, das für einen Moment durch die dichten Wolken brach.

Er konnte den Schatten eines lang erloschenen Lächeln auf seinem starren Gesicht erkennen, ein Funke der Kindheits Freude in seinen leeren Augen.

Es war nichts mehr von ihm übrig.

Mit einer plötzlichen Bewegung riss er sich die Kette vom Hals, der Verschluss, brüchig von all den Jahren Vernachlässigung brach unter der Kraft als er die Kette in den Dreck warf.

Leise lag sie da, neben ausdruckslosen Augen die in den grauen Himmel starrten.

Er konnte es nicht länger ertragen. Er fühlte eine Hand auf seiner Schulter die ihn sanft wegzog.

Er wehrte sich nicht.

Kurz Geschichten über quasi alles aber meistens DevaroniansWo Geschichten leben. Entdecke jetzt