Heimweg

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Als Orion mit seinen Leuten aufbrechen möchte, sage ich ihm dass wir noch ein schwer verletztes Mädchen bei uns in den Häusern der Heilung haben. Orion schickt den Vater des Mädchens zu uns damit er mit ihr zurück bleiben kann, denn sie ist keinesfalls transportfähig. Ich bin zufällig gerade in dem Krankensaal, weil ich einigen Verwundeten ihr Essen anreiche. Darum bekomme ich mit wie der Vater an das Bett der Kleinen tritt und ihr sagt: "Du bist nicht länger meine Tochter." Dann dreht er sich um und lässt das geschockte Kind zurück. Die Kleine ist noch nicht einmal in der Lage zu weinen. Ungläubig starrt sie auf den Rücken ihres Vaters und ich lege den Löffel in die Schüssel die ich gerade einem Verwundeten unter das Kinn halte. Ich entschuldige mich, stelle den Brei auf einen kleinen Tisch und gehe zu dem Mädchen. Sie schaut mich mit ihren grossen Augen fragend an. Ich lege ihr eine Hand auf ihr kleine Hand und ich verspreche ihr: "Wenn er dich nicht mehr haben will dann kannst du meine Tochter sein." Das Mädchen nickt verschreckt und macht sich winzig klein. Ich glaube sie will am liebsten eine Maus werden und verschwinden. Rana hat ebenfalls ihre Arbeit unterbrochen und sie setzt sich auf die andere Bettseite des Mädchens. Auch sie legt ihre Hand auf die des Mädchens. "Was König Lorian dir versprochen hat gedenke ich als seine Frau ebenfalls zu halten. Wenn du magst bin ich deine Mutter." Nun lächelt das Kind dankbar und nickt Rana zu. Und schon wieder gibt es jemand der lieber Rana vertraut als mir! denke ich betrübt. Doch dann merke ich wie das Mädchen meine Hand nimmt und sich gegen das weinende Gesicht drückt. "Danke" haucht sie uns zu und ich nehme sie in den Arm. Und dann weiss ich wieso Earendil die ganze Zeit so rührend um die Kinder kümmert: Es ist einfach ein wunderbares Gefühl so viel Vertrauen von einem kleinen Wesen geschenkt zu bekommen.

Als wir endlich bereit sind nach Hause aufzubrechen schaue ich mir meine Gefangenen noch einmal an. Auch bei den Dunkelelfen sind inzwischen alle so weit stabil dass sie entweder selber laufen können oder getragen werden können. Auch hier ist niemand mehr schwer verwundet. Doch als ich mir meine Werwölfe anschaue bin ich entsetzt. Der grosse Wolf der meinen Vater umgebracht hat liegt ohnmächtig in seiner Zelle. Das kleine Mädchen das er damals gerettet hat wird von einem anderen Mann festgehalten und das Mädchen schreit laut: "ABER ICH HABE HUNGER!" Der Mann sagt sanft aber bestimmt: "Lori! Wenn du ihn noch einmal beisst dann wird er das nicht überleben. Du dagegen wirst von so einem bisschen Hunger nicht eingehen!" Nun heult das Kind und der Mann spricht etwas strenger mit ihr. "Ich verbiete dir Sebastian umzubringen!" "ABER ER HAT MIR ERLAUBT VON IHM ZU TRINKEN!" argumentiert das Mädchen lautstark. "Bitte! Bitte legt Sebastian in eine andere Zelle!" bettelt der andere sehr junge Vampir und wird dabei von dem schwarzhaarigen unterstützt den ich schon auf dem Schlachtfeld bemerkt habe. Die Wachen lachen höhnisch und keiner bequemt sich dem verletzten Wolf zu helfen. Ich trete an das Gitter und frage: "Was ist passiert?" Der kleine blonde Vampir schnaubt mit Tränen in den Augen: "Lorie ist passiert!" Der schwarzhaarige umarmt ihn wie um ihn zu beruhigen und der braunhaarige, der das kleine Mädchen im Klammergriff hält dreht sich zu mir um und erklärt mir traurig: "Wir haben Hunger. Wir haben nun schon seit Wochen nicht mehr gegessen, denn wir mussten hungrig in die Schlacht ziehen. Sebastian hat Lorie erlaubt von seinem Blut zu trinken aber sie hat es übertrieben. Sebastian ist nun ohnmächtig und Lorie immer noch nicht gesättigt." Ich schaue das hungrige Kind an und sie sagt mit tränenerstickter Stimme: "Werwolf macht ja auch nicht satt!" Ich frage sie was das bedeutet und der grosse erklärt: "Wir benötigen menschliches Blut. Werwolfblut sättigt uns nicht. Lorie könnte Sebastian umbringen, ihr Hunger wäre dennoch nicht gestillt." Ich frage: "Und menschliches Blut? Sättigt das besser und schneller?" Der Vampir nickt. "Ja, wir benötigen etwa einen Liter Blut im Monat um gut gesättigt zu sein. Das bringt einen erwachsenen Menschen nicht gerade um. "Und funktioniert das auch mit Elfenblut?" frage ich und der Mann schaut mich unsicher an. Der blonde Bub antwortet: "Das haben wir noch nie probiert." Doch der dunkelhaarige der ihn immer noch umarmt hält sagt: "Dunkelelfen trinken wir regelmässig. Es reicht ein kleiner Schluck um uns zu sättigen. Ich stecke meinen Arm durch das Gitter und das kleine Mädchen versenkt seine Zähne in meinen Adern. Sie saugt zwei, drei mal und dann seufzt sie zufrieden. Sie lässt von meinem Arm ab und ich würde ihn gerne zurück ziehen. Doch als ich die ausgehungerten Augen der anderen sehe sage ich: "Bedient euch." Nun, der strohblonde Bub lässt sich das nicht zwei mal sagen und auch er schlürft gierig mein Blut. Nachdem er befriedigt ist beisst der schwarzhaarige zu. Er hat mich vorher dankbar angeschaut und er schliesst beim Trinken seine Augen. "Vielen Dank! Du schmeckst köstlich!" sagt er leise nachdem er einen tiefen Zug genommen hat. Er bekommt ganz rote Wangen und er schaut zu dem ältesten Vampir. Der langhaarige hält meinen Arm fest und auch er schaut mich an bevor er trinkt. "Das ist sehr nobel von dir. Vielen Dank. Wie heisst du mein Freund?" fragt er und ich lächle ihm zu. Er beisst auch zu und nimmt sich einen kleinen Teil meines Lebenssafts. Anschliessend küsst er meine Wunden und die schliessen sich prompt. Ein Heilzauber könnte nicht schneller wirken. Ich ziehe meinen Arm zurück und sage: "Ich heisse Lorian." Der braunhaarige Vampir lächelt und er sagt: "Mein Name ist Nicolae, neben mir sind meine Brüder Peter und Drago und das hier ist meine Schwester Lorie." Ich nicke den vieren zu und nehme mir vor ihr Versorgungsproblem zu lösen. Als ich Rana davon erzähle schaut sie mich an und sie sagt: "Nimm doch einfach einen von Morgans verzauberten Kelchen und fülle sie mit Blut statt Wein." Ich wundere mich und Morgan erklärt mir dass sie einige schwere Weinkelche verzaubert hat, so dass, wenn sie Wasser in die Kelche schöpft Wein darin erscheint. Sie segnet ihre bretonischen Gralsritter damit. Wer sie erblickt hat und ihren Segen sich abgeholt hat, der bekommt als sichtbares Zeichen ihrer Gunst einen Weinkelch der sich niemals leert. "Cool!" freue ich mich und ich frage: "Geht das auch mit anderen Getränken?" Nun lacht mich Morgan aus und sie sagt: "Natürlich. Du gibst ja während du den Kelch verzauberst das Getränk deiner Wahl hinein und speicherst das dann sozusagen als Erinnerung ein.." Ich lasse mir von Morgan solch einen Kelch geben und Rana lässt mich ein wenig zur Ader. Als der Kelch gut gefüllt ist spricht Morgan ihren Zauber über den Kelch. "Jetzt müsste sich das Wasser jedes mal in elbisches Blut verwandeln wenn die Vampire ihn mit Wasser füllen. Ich bin begeistert und ich stecke meinen Kelch ein. Wir versammeln das ganze Heer auf der grossen Wiese vor dem Schloss. Alle ziehen wir nun heim. Meine Frau und ich werden das Heer anführen. Ich reite auf Vaters Ross. Rana darf auf einem Pferd reiten das uns von den Bretonen zur Verfügung gestellt wird und das ist nach der Weise der Menschen abgerichtet. Rana kann es leicht reiten. Bei den Gefangenen achte ich darauf dass die verwundeten und die Kinder auf Wagen fahren dürfen. Jakob und seine Brüder sind bereit uns ihre Ochsenkarren zur Verfügung zu stellen. Sie werden die Ochsen auch für uns führen. Das ist wirklich gut. Es erleichtert vieles, denn Sebastian könnte niemand so ohne weiteres tragen. Der ist verboten gross. Ich habe mit geholfen ihn auf den Wagen zu legen und wir sind alle ordentlich ins Schwitzen gekommen. Sebastian hat sogar ein bisschen gestöhnt und seine Augen geöffnet. Ich habe mich neben ihn gesetzt und ihn ein wenig beruhigt. "Schschsch....." habe ich gesagt und seinen Kopf auf ein weiches Kissen gebettet. "Du bist von deinen Vampiren ordentlich ausgesaugt worden. Mach dir keine Sorgen, du wirst es überleben (zumindest hat Rana das behauptet) und bald wieder ganz der alte sein. Wir verlassen jetzt Bretonia und brechen nach Düsterwald auf." Sebastian stöhnt etwas und hält sich seinen Kopf. Ich lege ihm die Hände auf und versuche so gut ich es kann den Schmerz zu nehmen. Bei Werwölfen fällt mir das aber ungleich schwerer als bei Elfen oder Menschen. Rana meint weil ich es nicht gewohnt bin, aber ich glaube weil ein Werwolfschädel einfach viel dicker ist. Als Sebastian und noch zwei weitere schwer verletzte Werwölfe gut gebettet sind, krabbeln Lorie und Drogo zu ihm und setzen sich neben ihn. Die beiden dürfen, genau wie die Dunkelelfenkinder mit auf dem Wagen fahren. Mein Bruder ist gelinde gesagt erzürnt dass wir die Gefangenen mit nach Düsterwald nehmen. "Wir können sie auch gleich hier entsorgen." schlägt er noch einmal vor. Ich finde das nicht wirklich witzig und sage ihm das auch. "Wenn dann gehört ihnen der Prozess gemacht. Ein fairer Prozess!" brülle ich fast weil Aranel grinsend einen "Kurzen Prozess" vorschlägt. Elenari ist zwar noch ein wenig angeschlagen, aber sie möchte nicht auf einem der Ochsenkarren liegen. Inglor ist bereit sie mit auf sein Pferd zu nehmen und gut auf sie aufzupassen. Ich bin ihm dankbar, denn er ist ein bisschen grösser und viel stärker als ich. Ich kann mir vorstellen dass sich das Kind bei ihm geborgen fühlt. Sie kuschelt sich zumindest sehr entspannt an seine breite Brust und er ist sehr zuvorkommend zu ihr. Bei unseren tapferen Kriegsversehrten achten wir darauf dass sie auch alle auf Wagen fahren. Wir bekommen sogar recht gute, gefederte Wagen ausgeborgt. Kein Vergleich zu den Ochsenkarren. Und den Unterschied merken wir als der Tross sich in Bewegung setzt. Die verwundeten Dunkelelfen werden ungleich mehr durchgeschüttelt. Irgendwann kommt Morgan nach vorne gelaufen. "Lorian!" hält sie mich an und ich zügle sofort mein Pferd. "Wir haben einige Patienten die dringend auf die gefederten Wagen müssen. Sonst droht ihnen der Querschnitt oder gar schlimmeres." Das will ich natürlich nicht! Wir halten an und die beiden Dunkeleben werden von mir und Morgan auf einen der gefederten Wagen gebettet. Die Patienten die darauf fahren sind nicht wirklich erfreut sich neben dem Feind wider zu finden. Gerade als ich dachte dass wir fertig seien fängt eine der Dunkelelfen heftig an zu stöhnen und der Schweiss rinnt ihm von der Stirn. "Der muss auch auf einen der anderen Wagen, nicht?" frage ich Morgan aber sie winkt ab. "Nein, sie bekommt nur ihr Kind." Was? denke ich entsetzt. Muss sie jetzt mitten zwischen den Gefangenen während der Wanderschaft, ohne einen Hauch von Privatsphäre ihr Kind gebären? Sofort ordne ich an dass gelagert wird. Wir werden nun halt zwei statt einer Tagesreise benötigen um zu Hause anzukommen. Doch nun errichten wir in Windeseile ein Zelt für die werdende Mutter. Als Hexe bin ich natürlich in der Lage Kinder auf die Welt zu holen. Doch ich befürchte dass es sich nicht gerade für einen König ziemt einer Frau bei der Geburt zu helfen. Rana und Morgan kümmern sich und ich kümmere mich mit um meine Gefangenen. Die brauchen alle jemanden der sie bewacht damit sie nicht weg laufen. Dazu wird jeder an einen Soldaten gefesselt. Ich nehme Earendil an meine Hand. Mit ihm verbindet mich ja eh Freundschaft. "Wieso tust du das?" fragt er mich unvermittelt beim Abendbrot. Ich schaue ihn an und frage: "Warum tue ich was?" "Na, uns so gut behandeln und deinem Bruder verbieten uns umzubringen?" Ich brauche nicht darüber nachdenken: "Ich stelle mir gerade vor dass er dich und deine Kindertruppe meuchelt und da wird mir schlecht!" erkläre ich aufgebracht. "Du bist doch mein Freund und ich will einfach nicht dass er dich einfach so umbringt." Earendil schaut mich an als sei ich seltsam. "Du bist auch mein Freund!" sagt er mir mit seltsam ehrfürchtiger Stimme. Ich lächle ihn an und ich sage: "Ich weiss! Ich war tatsächlich der Rabe." Nun grinst Earendil ebenfalls und wir lassen uns unser Mahl schmecken. "Was passiert eigentlich mit uns?" fragt er mich leise. Ich zucke die Schultern und ich erkläre ihm: "Ich will euch nicht hinrichten. Ich werde alles dafür tun um euch einen fairen Prozess zu ermöglichen. Earendil sagt mit Tränen in den Augen: "Das ist mehr als wir je hoffen durften." Ich zucke hilflos mit den Schultern. "Aber was geschieht dann mit uns? Wir haben kein zu Hause mehr. Das Chaos hat alles zerstört." erklärt er und ich schaue ihn hilflos an. "Das wusste ich nicht und es tut mir sehr leid." sage ich und Earendil erzählt was ihnen passiert ist. Ihr zu Hause gleicht nun einer Steinwüste. "Vielleicht finden wir ja eine neue Heimat für euch." schlage ich zaghaft vor und ich weiss ehrlich gesagt gar nicht wo. Doch ich bin mir sicher dass wir eine Lösung finden werden.

Die Heimreise gestaltet sich schwieriger als gedacht. Es gibt ausser Sebastian noch zwei Werwölfe die mehr als dringend medizinische Hilfe bräuchten. Doch wenn ich einem Werwolf mit Magie helfe dann bin ich anschliessend so ausgelaugt als habe ich einem ganzen Bataillon geholfen. Die schaffen einen echt. Die Magie versinkt in ihnen als wären sie ein schwarzes Loch. Auch Rana und die anderen Hexen sind mit den Werwölfen mehr als überfordert. Doch der eine Werwolf hat einen Pfeil in seine Brust bekommen und seine Lunge ist zerfetzt, dem anderen ist ein Schwert in den Bauch gerammt worden und auch er hat Verletzungen die man besser behandeln sollte. Ich bin ein bisschen sauer auf mich selber dass ich nicht bemerkt habe dass es den beiden so dermassen dreckig geht. Sebastian wacht zum Glück wieder auf als ich nach den dreien schaue. Mit grossen Augen starrt er mich an wie ich mich an seinen beiden Freunden abplage. Ich stöhne und ächze vor Anstrengung damit dem einen nicht die Lunge komplett kaputt geht und dem anderen seine lebenswichtigen Organe erhalten bleiben. Plötzlich setzt sich Sebastian auf und er fragt mit einer ganz tiefen und heiseren Stimme: "Wäre es nicht besser wenn ein Werwolf sie versorgen würde?" Ich starre Sebastian an und der schaut mich aus seinen Bernsteinfarbenen Augen lieb an. Ich nicke und flüstere: "Ist denn im Tross jemand der das kann?" Sebastian nickt vorsichtig. "Jira ist ein guter Heiler." sagt er und ich klettere von dem Wagen. Ich gehe zu den Werwölfen und frage nach einem Jira. Was ich finde lässt mich staunen. Ein riesiger weisser Wolf hat ein winzigen schwarzen in seinem Pelz versteckt. Also der grosse liegt um den kleinen herum geschlungen so dass von dem schwarzen auf den ersten Blick nichts sichtbar ist. Doch als ich nach Jira rufe steckt der Kleine seinen Kopf aus dem Pelz. Er wandelt sich und er ist ein wirklich sehr kleiner Mann. "Jira, bitte komm mit. Ich habe da zwei verwundete Werwölfe und ich kann ihnen kaum helfen." erkläre ich und Jira fragt mich interessiert was die beiden denn hätten. Ich erkläre es ihm so gut ich kann und dann steht der Kleine auf um mir zu folgen. Doch der grosse weisse Wolf folgt uns ebenfalls. "Nein, du nicht, oder kannst du auch heilen?" frage ich und erschrecke als sich der Wolf wandelt. Eine wirklich riesige und wahnsinnig muskelbepackte Frau steht plötzlich vor mir und schaut mich aus grünen Augen bittend an. "Bitte, er ist mein Mate." sagt sie kleinlaut. Ich weiss zwar nicht was ein Mate ist aber ich bin gewillt ihrer Bitte nachzugeben. Sie hat so lieb gefragt und was soll schon grossartig schief gehen? Bestimmt geht alles schief und alle lachen mich anschliessend aus. Aber ich will nicht den Wesen mit Misstrauen begegnen. Ich will ihnen vertrauen und ich will ihnen nicht schaden. Im Gegenteil. Eigentlich würde ich mir wünschen wenn wir alle friedlich nebeneinander wohnen könnten. Vater hat stets allen misstraut, er hat sogar seine eigenen Kinder nicht geliebt und ich glaube seine Ehefrau ebenfalls nicht. Ich frage mich ja wieso Mama Papa geheiratet hat wo sie doch das Kind eines anderen ausgetragen hat. Okay, sie hat es versucht umzubringen, aber erst einmal ist es ja in ihren Bauch gekommen. Ich wünschte ich könnte ihn dazu befragen ob er denn jemals in seinem Leben glücklich war. Ich hoffe es so sehr für ihn. Ich will jetzt glücklich sein und mich mit den Völkern verstehen. Darum nehme ich tatsächlich beide Werwölfe mit . Jira kann wirklich gut heilen. Er macht sich an den beiden zu schaffen und seine Art zu heilen ist irgendwie so ganz ganz anders als meine. Ich kann das nicht beschreiben. Aber es ist ein wenig so wie Motorrad fahren und Fahrrad fahren. Während ich auf einem Motorrad unterwegs bin und meine Magie mein Motor ist, ist Jira auf einem Fahrrad unterwegs. Er kann dadurch viel langsamer machen, ist viel genauer in dem was er tut. Die Wölfe heilen aus Jiras Kraft und nicht aus Magie. Es ist sehr interessant zu beobachten wie er das macht. Ich schaue ihm staunend zu. Ich werde das wahrscheinlich niemals können aber es ist einfach schön zu beobachten. Rana kommt nach einer Weile ebenfalls zu uns weil ich ihr aufgeregt berichtet habe was Jira macht. "Du musst dir das dringend anschauen kommen, Schatz. Das ist der Wahnsinn wie der kleine Wolf seine Leute heilt!" raune ich ihr quiekend zu. Rana hat zwar ein wenig über mich und meinen Enthusiasmus gelächelt aber als sie dann Jira mit eigenen Augen bei der Arbeit zusieht staunt auch sie mit offenem Mund. Als Jira fertig ist fällt er um. Er hat sich also auch verausgabt. Seine riesige Freundin hebt ihn hoch und will ihn tragen. Doch ich gestatte das nicht. "Bitte, lasst ihn doch hier auf dem Wagen mitfahren. Das ist bestimmt einfacher." schlage ich vor. Das Mädchen überlegt kurz und dann fragt sie: "Darf ich dann neben dem Wagen her laufen?" Ich nicke. "Ja, klar!" lächle ich ihr zu und ich sage den Wachen dass "Wie heisst du noch gleich?" frage ich die Frau und sie antwortet: "Ghrian." Ghrian neben ihrem Jira her laufen darf.

Lorian und RanaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt