Langsam werde ich wach, weil etwas an mir rüttelt und schüttelt. Justus stand an meinem Bett.
Justus: „Madlen aufstehen! Ich muss in den Kindergarten. Heute kommt der Kasperle. Komm schnell, wir haben verschlafen!"
Madlen: „Was? Wie spät haben wir es denn?"
Mein Blick fällt auf meinen Wecker und der zeigt 06:50 Uhr an. Gerade will ich aufstehen, als ich auf mein Handy schaue und das Datum sehe. Da steht es deutlich zu lesen, heute ist Samstag! Erleichtert atme ich auf.
Madlen: „Justus, heute ist Samstag und kein Kindergarten. Du kannst noch etwas schlafen. Lege dich wieder in dein Bett oder willst du zu mir unter die Decke kommen?"
Ich hob meine Bettdecke an, schon liegt Justus neben mir und kuschelt sich an mich. Es dauert nicht lange und er ist wieder eingeschlafen.
Ich schrecke aus dem Schlaf auf, als meine Mutter in meinem Zimmer steht und brüllt.
Jutta: „Madlen los raus aus dem Bett! Wir haben viel zu tun. Los bewege deinen faulen Hintern aus dem Bett."
Neben mir setzt sich Justus auf und reibt sich den Schlaf aus den Augen.
Madlen: „Mama, was soll das? Jetzt hast du Justus wach gemacht. Warum haben wir zu tun? Es ist Samstag und es ist nichts geplant."
Jutta: „Dein Bruder kann in seinem Bett weiter schlafen und du stehst jetzt auf. Um 16:00 Uhr kommt Besuch. Ich muss einkaufen und du musst die Wohnung aufräumen. Los bewege dich aus deinem Bett."
Madlen: „Besuch? Wer kommt denn?"
Jutta: „Ich habe Jörg zum Kaffee um 16:00 Uhr eingeladen. Nun mach schon und steh auf."
Langsam erhob ich mich und schaute auf mein Handy. Gerade war es 09:30 Uhr. Ich nahm Justus auf den Arm und brachte ihn in sein Zimmer. In sein Bett wollte er aber nicht mehr. Er setzte sich vor seinem Bett und fing an zu spielen.
Nachdem ich im Bad war und mich angezogen hatte, ging ich in die Küche, um zu frühstücken.
Madlen: „Wer ist denn dieser Jörg?"
Jutta: „Jörg ist ein Arbeitskollege aus dem Supermarkt. Wir arbeiten in einer Schicht zusammen. Er ist nett. Sag einmal, du willst doch jetzt nicht erst frühstücken, bevor du mit der Arbeit anfängst?"
Madlen: „Doch und für Justus muss ich auch etwas machen. Er hat bestimmt Hunger."
Jutta: „Dein Bruder habe ich ein Brot mit Nutella gemacht und einen Kakao. Beides habe ich ihm auf sein Zimmer gebracht. Du kannst nachher essen.
Madlen: „Du hast Justus ein Nutella-Brot und Kakao auf sein Zimmer gebracht? Ich hoffe Du machst nachher die Sauerei weg. Er spielt damit nur herum, ohne es zu essen. Wenn Du ab und zu mal zu Hause wärst, wüsstest Du das!"
Jutta: „Das Bad muss gemacht werden, mein Bett neu bezogen, im Wohnzimmer gesaugt und das Fenster geputzt werden und der Flur muss auch gemacht werden. Nachdem ich gebacken habe, muss die Küche sauber gemacht werden. Also, Du hast keine Zeit zum Essen. Fange an mit dem Putzen und ich gehe jetzt einkaufen."
Kaum hatte meine Mutter das letzte Wort gesprochen, war sie aus der Wohnung.
Das konnte alles nicht sein? Es würde Stunden dauern, bis ich das alles fertig hatte. Bevor ich anfange, mit dem Hausputz, brauchte ich einen Kaffee und den kochte ich mir.
Fast zwei Stunden benötigte meine Mutter für den Einkauf und anschließend ging sie sofort in die Küche.
Justus kam in der Zwischenzeit und wollte Mittagessen haben, was das Chaos in der Küche perfekt machte. Meine Mutter war am Backen, ich kochte das Essen für Justus und er wuselte zwischen uns herum. Ständig war er im Weg und naschte immer wieder vom Kuchenteig, was meine Mutter fast in den Wahnsinn trieb.
Gegen 15:00 Uhr war ich, nicht nur mit dem Putzen, fertig. Ich war geschafft und ging unter die Dusche. Lange konnte ich mich dort nicht erholen, denn meine Mutter wollte ins Bad und als Krönung hatte Justus in die Hose gemacht, weil er nicht ins Bad durfte.
Fragt mich bitte nicht, wie wir es geschafft haben, aber pünktlich um 16:00 Uhr war alles fertig. Nur das Bett meiner Mutter musste noch bezogen werden.
Jörg war pünktlich und brachte meiner Mutter einen großen Blumenstrauß mit. Er hatte einen hellen Anzug, weißes Hemd, graue Krawatte und schwarze Schuhe an. Sein Alter schätzte ich auf etwa Mitte 40, wie meine Mutter ebenfalls und war größer als ich. Er war freundlich und unterhielt sich mit mir, bis meine Mutter mit der Blumenvase und der Kaffeekanne aus der Küche kam.
Justus schien ihn nicht zu mögen, denn er wich nicht von meiner Seite, obwohl Jörg versuchte mit ihm zu spielen.
Meine Mutter war wie ausgewechselt. Ist meine Mutter verliebt? Sie bemühte sich um Jörg und las ihn jeden Wunsch von den Augen ab. Er erzählte von sich und meine Mutter von uns. Manchmal scherzten sie gemeinsam und lachten. Nach dem Kaffee setzte sie sich auf Jörgs Schoß und küssten sich. Ich bemerkte, dass wir fehl am Platz waren und ging mit Justus in mein Zimmer.
Justus freute sich auf den Disney-Film Bambi und ich schaltete meinen Laptop ein um ins Internet zu surfen.
Zuerst schaute ich auf Snapchat, da gab es nichts Besonderes. Auf Instagram waren nur einige neue Bilder meinen Klassenkameraden und schließlich schaute ich auf Facebook nach. In einigen Gruppen waren neue Post geschrieben und beim Durchsehen kam ich auf eine mir unbekannte Gruppe mit dem Gruppennamen „Teenager/Jugendliche". Das schien interessant zu sein und ich meldete mich für diese Gruppe an. Es dauerte nicht lange und ich wurde in diese Gruppe aufgenommen.
In der Gruppe waren alle Themen, die gerade für Jugendliche und Teenager interessant sind. Es war egal, ob Themen über die Schule, Eltern oder die Liebe. Zu jedem Thema gab es etwas zu lesen. Bei einigen Threads schrieb ich eine Antwort, andere Beiträge las ich nur. Ich entschloss mich dazu einen Vorstellungsthread in die Gruppe zu schreiben:
„Hallo, ich bin Madlen Helene Ludwig aus Berlin. Mit meinen jugendlichen 17 Jahren besuche ich das Beethoven-Gymnasium in Berlin Lankwitz in der 11. Klasse. Meine Haare sind lang und schwarz. Meine Figur hat an einigen Stellen etwas zu viel auf den Knochen, trotzdem fühle ich mich wohl. Hobbys habe ich im Moment nicht, weil ich ständig auf meinen Bruder (5 Jahre) aufpassen muss. Wer noch weitere Fragen hat, darf mich gern anschreiben. Liebe Grüße Eure Madlen!"
Erst passierte nichts, aber dann kamen vereinzelte Begrüßungen und man machte "Small Talk" mit mir. Es gefiel mir, dass ich meinen kleinen Bruder ganz vergaß. Er wurde quengelig und ich musste erst einmal die Unterhaltung unterbrechen. Justus wollte noch einen Film sehen. Den Wunsch konnte ich ihn erfüllen und er durfte Susi und Strolch sehen. Wieder saß er ruhig vor den Fernseher und schaute lachend den Film.
Als ich wieder an meinen Laptop kam, hatten die Kommentare zugenommen und ober rechts bei Freundschaftsanfragen wurde eine 5 angezeigt. Neugierig klickte ich die Anfragen an und sah das es nur Jungen waren. Ich ließ die Anfragen erst einmal unbeantwortet, da ich mir die Profile genauer ansehen wollte. Vielleicht konnte ich auf diesem Weg ein paar Freunde kennenlernen? Ich träumte vor mich hin, bis Justus wieder meine Aufmerksamkeit wollte. In der Zwischenzeit war es fast 20:00 Uhr und er musste dringend ins Bett. Gemeinsam ging ich mit ihm in die Küche.
Auf dem Weg kamen wir am Wohnzimmer vorbei, wo Jörg und meine Mutter intensiv miteinander beschäftig waren. Damit mein kleiner Bruder es nicht sehen musste, schloss ich leise die Zimmertür.
Nach dem Abendbrot badete ich meinen Bruder und brachte ihn in sein Bett. Er war sehr müde und nachdem ich ihm zwei Absätze aus dem Märchenbuch vorgelesen hatte, war er bereits eingeschlafen.
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》Loverboys《 Opfer: Madlen L. (Leseprobe)
Novela JuvenilMadlene hat es nicht leicht, in ihrem jungen Leben. Gerade einmal 17 Jahre alt, muss sie nicht nur iie Schule besuchen, sondern auch den kleinen Bruder Justus betreuen und den ganzen Haushalt machen. Ihre Mutter Jutta arbeitet den ganzen Tag, um ihr...