*Kapitel 11*

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"Sag das nochmal." flüstert er und ich bin verwirrt. "Welchen Teil soll ich wiederholen? Das ich eifersüchtig war? Oder das es weh getan hat? Oder das ich dich küssen will? Oder wie verliebt ich in dich bin?" Er kommt langsam auf mich zu. "Das mit dem verliebt sein, wäre ein guter Anfang." sagt er und ich sehe ihn entschlossen an.

"Erst war er reine Freundschaft aber schon immer warst du der wichtigste Mensch in meinem Leben. Vor ungefähr fünf Jahren habe ich mich selbst dabei erwischt, wie ich dich immer angestarrt habe, wie süchtig ich nach deiner Nähe war und wie oft ich mir gewünscht habe, dich einfach zu küssen. Irgendwann war mir bewusst, dass ich in dich verliebt bin. Ich hab es nicht kommen sehen, es war einfach da und ab diesem Moment nicht mehr zu ändern. Ich habe immer Angst vor dem Moment gehabt, wo du jemanden kennen lernst und mir das Herz brichst." sage ich ruhig und fühle mich erleichtert, es endlich ausgesprochen zu haben.

"Warum hast du nichts gesagt?" fragt er. "Aus den gleichen Gründen, wie du sie angegeben hast. Angst unsere Freundschaft zerbricht daran und wenn ich dich schon nicht als meinen Partner haben kann, dann wenigstens als Freund." stosse ich hervor.
Zögerlich greift er nach meiner Hand. "Was ist, wenn das mit uns nicht funktioniert?" fragt er. "Dann können wir uns nie vorwerfen, es nicht wenigstens versucht zu haben." erwidere ich und er grinst schief. "Das stimmt. Bist du extra deswegen zurück gekommen?" Ich nicke.
"Ja aber ich bleibe nur eine Woche aber ich wollte dir das alles persönlich sagen und ich hoffe, du verzeihst mir und gibst mir eine Chance."

Er starrt mich an und ich kann an seinem Hals seinen heftigen Herzschlag sehen. Nervös warte ich auf seine Antwort. Noch immer hält er meine Hand und dann kommt er noch näher und ich muss den Blick heben, weil er so groß ist.
"Ich werde dich jetzt küssen." kündigt er an und ich kann nur leicht nicken.
Alec beugt sich ganz langsam zu mir herunter und dann berühren sich unsere Lippen. Nur ganz sanft und kurz aber es reicht um meine Knie in Wackelpudding zu verwandeln.

Als er seine Stirn an meine legt, sieht er mir tief in die Augen. "Davor hatte ich am meisten Angst. Das wir uns küssen und dann feststellen, nichts dabei zu empfinden und ich weiß gerade nicht was schlimmer ist." haucht er und ich sehe ihn fragend an. "Wäre es schlimmer nichts zu empfinden oder ist es schlimmer, dass ich so wie jetzt das Bedürfnis habe, es sofort zu wiederholen?" Als Antwort hebe ich den Kopf und vereine unsere Lippen wieder miteinander. Weich und süß küssen wir uns und am liebsten würde ich ewig so weiter machen.

Wir verbringen gefühlte Stunden damit auf dem Sofa zu sitzen und uns immer wieder zu küssen aber irgendwann überkommt mich die Erschöpfung und ich muss ein Gähnen unterdrücken. "Du gehörst ins Bett." stellt Alec fest und ich nicke. "Ich denke auch, entschuldige." Er streichelt meine Hand und lächelt. "Du bist gerade um die halbe Welt geflogen, nur um mir deine Liebe zu gestehen, da ist es kein Wunder, dass du müde bist. Willst du noch etwas essen?" fragt er und ich schüttel den Kopf. "Nein, ich bin zu müde. Ich hab nur noch einen Wunsch." gähne ich und er sieht mich an. "Was genau?" fragt er. "Mich ins Bett legen und am liebsten mit dir." antworte ich und er lacht laut.

Mitten in der Nacht wache ich auf und bin für einen Moment orientierungslos, bis ich im Halbdunkeln Alecs Silhouette erkenne und vor mich hinlächel. Ich betrachte ihn und kann mein Glück kaum fassen. Noch vor ein paar Tagen saß ich mit gebrochenem Herzen in einem Zelt und habe all meine Liebe in kranke Kinder gesteckt, um nicht an Alec zu denken und nun liegt er neben mir.

Ich kann nicht widerstehen und streichel sanft seine Wange. "Kannst du nicht schlafen?" fragt er mit belegter Stimme plötzlich und ich zucke zusammen. "Du bist wach." stelle ich fest und er greift nach meiner Hand und küsst sie.
"Ja. Es ist zu aufregend neben dir zu liegen." gibt er zu. "Soll ich lieber in mein Bett gehen?" frage ich und er reisst die Augen auf. "Bist du verrückt? Denk nicht mal daran. Was ist mit dir? Warum schläfst du nicht?"

Ich seufze. "Jetlag." antworte ich und er nickt. Eine Weile liegen wir nur da und schweigen und ich bin davon überzeugt, dass er wieder eingeschlafen ist. "Ich bin glücklich." sagt er plötzlich und ich drehe den Kopf. "Ich bin auch glücklich." erwidere ich und nun dreht er ebenfalls den Kopf zu mir.
Wir verschränken unsere Hände miteinander und sehen uns im Halbdunkeln einfach nur an.

"Darf ich dich berühren?" fragt er plötzlich und ich nicke stumm. Er stützt sich auf seinen Unterarm und ich sehe, dass seine Hand leicht zittert, als er beginnt seine Finger sanft über meine Schulter fahren zu lassen. Fast schon ehrfürchtig liebkosen mich seine Augen und ich halte die Luft an, so nervös bin ich.
"Weißt du eigentlich, wie schön du bist? Ich kann es kaum erwarten dich zu fotografieren, in schwarz weiß und wenn ich darf, hätte ich gerne das du dabei nichts trägst." sagt er rau und ich schlucke hart.

Sein Zeigefinger wandert über meinen Körper und umkreist dann meine Brustwarze. Ich keuche leise auf. "Bist du damit einverstanden?" flüstert er und stumm nicke ich. "Die Fotos bekommt niemand zu sehen, sie sind nur für mich, hörst du? Und wenn ich dich zu sehr vermisse, werde ich sie mir stundenlang ansehen." Erneut keuche ich leise auf, denn er streichelt nun über meinen Bauch und beugt sich über mich.
Während er kleine Küsse auf meine Brust haucht, murmelt er immer weiter. "Ich lasse dich nie wieder los." Ich muss mir feste auf die Lippe beissen, um meine wachsende Erregung im Zaum zu halten aber das wird sehr schwer, da Alec noch weiter hinunter wandert und sich gerade an meiner V-Linie entlang küsst.

Letters for youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt