Kapitel 22

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Ein Anfall, sagt ihm der Arzt. Schlimm, aber nicht selten bei Glioblastom-Patienten. Harry will sich wieder übergeben.

Als Louis wieder aufwacht schreit er vor Schmerzen und klammert sich mit beiden zitternden Händen an den Kopf. Er greift die Hand der Krankenschwester und bettelt: Bitte, lass es aufhören, bitte lass es aufhören, macht einfach, dass es aufhört.

Also schneiden sie in seine Kopfhaut und nehmen Louis' verzweifelte Schreie als Erlaubnis. Sie schaffen es, ein wenig des Tumors zu entfernen, doch nicht genug. Nicht einmal annähernd genug. Es ist schlimm, sagen sie, schütteln ihre Köpfe und starren Harry traurig an, als dieser im Warteraum zusammenbricht mit dem Kopf in seinen Händen. Richtig scheiße schlimm.

Er weint nur noch mehr, als er zu Louis ins Zimmer darf, und er schaut so klein und müde in seinem Krankenbett aus; ein Flecken Haar auf seinem Kopf fehlt und böse Stiche sind dort, wo sie in seinen Kopf geschnitten haben, wo sie in seinem Hirn herumgeschnippelt haben. Harry muss wieder herausgebracht werden bis er sich im Griff hat. Als er das nach einer gefühlten Ewigkeit schafft, redet Louis nicht, aber das muss er für Harry auch nicht. Er sitzt nur auf dem Stuhl neben Louis' Bett und legt seine Finger auf Louis' Tattoos.

Hoping This Cold Blue Water Scrubs Me Clean And Spits Me Out Again-L.S (German)Where stories live. Discover now