Rion landete in der Nähe der Hütte und wandelte sich sofort, nachdem er Lana sanft auf dem Boden abgesetzt hatte. Dieses Mal schämte sich Calarion nicht wegen seiner Nacktheit. Stattdessen trat er sofort zu Lana und nahm sie in seine Arme.
„Es tut mir so leid.", flüsterte er immer wieder.
Lana sah ihn nach einer Weile an.
„Ich verstehe nicht. Was tut dir leid?"
Er seufzte.
„Ich hätte Lili freiwillig nie angerührt. Das musst du mir glauben."
Sie lachte ungläubig.
„Das macht dir wirklich noch Sorgen? Ich denke nicht einmal mehr daran."
Er runzelte die Stirn.
„Du bist weggerannt."
Sie nickte.
„Einen Moment war ich kopflos. Doch ich wollte wieder zurückkommen, weil ich weiß, dass du mir das nie antun würdest."
Er keuchte.
„So viel Vertrauen hast du in mich?"
Sie zuckte mit ihren Schultern.
„Was hättest du getan, wenn du in so eine Situation gekommen wärst?"
Tief atmete er ein.
„Ich hätte den Kerl umgebracht, der es wagt, Hand an dich zu legen oder sogar zu küssen."
Sie nickte.
„Aber würdest du nur einen Moment daran denken, dass ich es so will?"
Er schüttelte den Kopf.
„Nein! Du bist meine Bestimmung."
Leicht strich sie ihm über die Wange.
„So wie du meine."
Er hob sie in seine Arme und trug sie in die Hütte. Lana sah sich neugierig um.
„Wo sind wir?"
Er lächelte.
„Das hier ist mein Lieblingsplatz. Die Menschen haben ihn vergessen und sie kommen nie hierher."
Sie grinste ihn an.
„Wirklich niemand?"
Er schüttelte gespielt ernst den Kopf.
„Niemand. Du bist mit mir alleine."
Sie lachte leise.
„Und Rion."
Calarion schnaubte.
„Rion bleibt wo er ist. Für die nächsten Tage."
Schwungvoll machte er die Tür zur Hütte auf und trug Lana herein.
Lana schmiegte sich an ihn und strich über seine Brust.
„Ich will mich ja nicht beschweren, aber wie meinst du das, dass Rion ein paar Tage bleibt wo er ist?"
Calarion zog sie enger an sich.
„Ich habe das schon eine Weile geplant. Ich wollte dich ein paar Tage für mich alleine, um dich noch besser kennenzulernen. Rion hat vollstes Verständnis dafür und hat angekündigt, dass er ein sehr langes Schläfchen einlegen wird, um uns nicht zu stören."
Sie kicherte.
"Das ist gut zu wissen."
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Die Drachen von Wikuna - Calarion (Band 1)
FantasyWikuna war das Königreich der sieben Drachen. Es erstreckte sich von den Wüsten der Hevron bis zum Jörstanischen Meer und war damit das größte Königreich dieses Planeten. In den frühen Zeiten war Wikuna in viele kleine Königreiche zersplittert, doch...