Strafarbeit

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"Mister Black, Miss Croft", begrüßte die strenge Stimme Professor McGonagalls sie. Ihr Gesicht war zu einem unheilvollen Lächeln verzogen. Lauras Härchen stellten sich auf. Sirius schloss die Tür hinter ihnen. Er blieb dort stehen, was Laura missfiel. "Da Sie äußerst gern an der Weide entlang spazieren, dürfen Sie sich dort nützlich machen. Unser Wildhüter hat Ihnen dieses Spray zur Verfügung gestellt. Die Weide leidet derzeit unter Ungeziefer. Sie haben die Aufgabe, sie von den Schädlingen zu befreien."

McGonagalls Stimme hallte in Lauras Ohren nach. Mit entsetztem Blick starrte sie ihre Lehrerin an. Auch Sirius schien sich bei dieser Aufgabe nicht sonderlich wohl zu fühlen, doch er blieb stumm, was Laura nur noch nervöser werden ließ.
McGonagall ließ den beiden jedoch nicht viel Zeit, um sich von der Nachricht zu erholen. Sie drückte ihnen jeweils eine Handvoll kleiner Phiolen in die Hand. "Vergrößern Sie die Flaschen, bevor Sie sie einsetzen. Sie haben jeweils zehn Ladungen bekommen, das sollte für ihre Aufgabe ausreichen. Und jetzt, hopp hopp!" 

Ohne ein Wort zu sagen, drehten sie sich um und verließen ihr Büro. Wütend stapften sie durch die Eingangshalle und machten sich auf den Weg zur Weide. "Die hat doch nen Klatscher abbekommen", murmelte Laura als sie schließlich vor dem Baum standen, der bereits seine Äste nach ihnen ausstreckte, noch bevor sie überhaupt in Reichweite waren. Sirius schien das jedoch ganz und gar nicht zu beeindrucken. Er zuckte lediglich mit den Schultern, bevor er sich an die Arbeit machte, seinen Zauberstab zog und mit einem schnellen Zauber die Flasche vergrößerte. Laura seufzte, schüttelte kurz den Kopf über sein Schweigen und tat es ihm gleich. Engorgio. Der Zauberspruch zeigte sofort Wirkung. Auch Laura ließ sie auf etwa einen Meter heran wachsen. Irgendwie mussten sie mit dem Mittel schließlich auch auskommen.

Mit dem Schwebezauber ließen sie die Flaschen auf die Weide zu schweben - doch diese dachte gar nicht daran sich helfen zu lassen. Wütend schlug sie nach den Flaschen. Dabei traf sie Lauras mit solcher Wucht, dass es fürchterlich knallte und sich die Flüssigkeit auf der Wiese verteilte. Sirius gab ein lautes Lachen von sich, bevor auch seine von einen der Äste getroffen wurde. Die Flasche wurde durch die Luft geschleudert, bevor sie zehn Meter weiter auf den Boden landete. Der Aufprall brachte sie zum Platzen. "Das wird nicht so leicht, wie gedacht", gab Laura zu. Ihre Augen fixierten den Stamm. Irgendwie mussten sie dort heran kommen. "Vielleicht mit einem Besen?", überlegte sie laut. Mit ihrem Blick beobachtete sie die Äste und Zweige, die sich langsam wieder zurück zogen. Die Weide schüttelte sich, streckte ihre Zweige gen Himmel, bevor die Äste hin und wieder gegen ihren Stamm schlugen. "Ihr geht es wirklich nicht gut", stellte Sirius nachdenklich fest. Laura runzelte ihre Stirn. "Und wenn schon. Das Ding ist wirklich nicht gerade die Sanftmut in Person." - "Sicher nicht, nein. Aber sie ist nützlich." Laura sah ihren Freund verblüfft an. Es wunderte sie nicht nur, dass er diesen Baum als nützlich empfand, sondern auch, dass er wieder vernünftig mit ihr redete.

"Nützlich?", fragte sie schließlich schnaubend, "in welcher Welt lebst du eigentlich?" - "Naja, sie kann dir gewisse Personen vom Leib schaffen." Laura musste nun ebenfalls lächeln. "Stimmt", meinte sie dann, da sie ahnte, auf wen er anspielte. Dann widmete sie sich wieder ihrer Strafarbeit. "ich denke, es wird am Besten sein, wenn ich sie mit einem Besen ablenke, während du ..." - "Mit welchem Besen?", unterbrach Sirius sie und erinnerte sie dabei daran, dass ihre Besen im verbotenen Wald zu Bruch gegangen waren. Laura ließ ihre Schultern sinken. "Guter Einwand", gab sie niedergeschlagen zu. Sirius legte seine Hand auf ihr Schulterblatt, sah sie mitleidig an. Die Berührung gab ihr Halt, lenkten sie wieder zurück zu ihrer Aufgabe. Lauras Augen suchten die zuckenden Äste ab, suchten nach einer anderen Ablenkung. "Du brauchst sicher keinen Besen", hörte sie Sirius Stimme an ihrem Ohr. Sie hatte nicht bemerkt, dass er näher gekommen war. Sein Atem an ihrem Ohr zu spüren ließ sie frösteln. Sie ahnte, worauf er hinaus wollte. Noch bevor er weiter sprechen konnte, drehte sie sich zu ihm um. "Dann machs doch selbst!", fuhr sie ihn an. Statt einer knurrenden Bemerkung wandte Sirius sich an die Weide. Er wollte doch nicht etwa ...?!

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