Die Arena

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Eine junge Frau lief durch einen dichten Wald. Sie wusste weder, wie sie hierher kam, noch, wo sie eigentlich war. Matsch klebte an ihren Schuhen und an ihrer Hose. Blätter raschelten leise unter ihren Füßen. ,,Jane!" Rief plötzlich eine, ihr bekannte, Stimme. Sie wandte sich zum Ursprung des Rufes und erblickte ihren alten Kindheitsfreund Nathen. ,,Wo zur Hölle sind wir?" fragte dieser verwirrt. Jane zuckte mit den Schultern. Äste knisterten hinter Nathen, aber Beide blickten nicht nach hinten. ,,Ich wette dieser verdammte Orden steckt dahinter." Sagte Nathen wütend. Ein leises Lachen war zu hören. Jane wollte sich gerade zum Lachen drehen, als sich eine Machete durch ihren Bauch bohrte. Sie schrie und Blut floß aus ihrem Mund. Nathen war der Schock ins Gesicht geschrieben. Jane fiel nach vorne und der Täter wurde entblößt. George Aberdeen, der qualifizierteste Krieger des Ordens. An seiner Machete klebte Jane's Blut. Ein leerer Blick lag in seinen Augen, als er Nathen enthauptete.

Die Arena ist eine virtuelle Realität. Geschaffen von Felipe, einem Humanusträger. Sie wurde geschaffen, um Feinde des Ordens aus dem Weg zu räumen und sich dabei, ähnlich wie bei Gladiatorenkämpfen, zu amüsieren und das Leid der Teilnehmer zu genießen. Die unfreiwilligigen Teilnehmer werden in 16 Räumen eingesperrt mit jeweils einem Mitglied des Ordens. Während ihres Aufenthaltes in der Arena befinden sich die Teilnehmer in einer Art REM-Schlaf. Die Arena wird über diverse Saphire im ganzen Orden projeziert. Sollte nun einer der Teilnehmer in der virtuellen Realität sterben, ist das Mitglied des Ordens, welches sich mit dem jeweiligen Mitglied in einem Raum befindet, dafür verantwortlich ihn in der Realität zu töten. Es ist jedoch nicht nur so, dass nur die 16 Teilnehmer in der Arena sind. Es befinden sich zwei ausgebildete Krieger des Ordens ebenfalls dort, mit der Aufgabe alle Teilnehmer auszulöschen. Sobald die Hälfte der Teilnehmer eliminiert wurden, wird einer der Krieger zurückgezogen. Die Arena endet, wenn nur noch eine Person am Leben ist. Diese ist der Gewinner der Arena und ihr wird ein Ultimatum gestellt. Schweigen oder sterben. Logischerweise erscheint schweigen angenehmer. Meist töten sich die Teilnehmer gegenseitig, weil sie denken, dass dies ihre Aufgabe sei. Ihre Aufgabe ist jedoch, dass sie versuchen die Krieger zu töten. Für diese gelten nämlich die gleichen Bedingungen, wie für die Teilnehmer. Tot in der Arena, heißt tot in der Realität.

Heute erzähle ich euch eine Geschichte über die Arena und über einen schicksalhaften Tag für den gesamten Orden.

Bis auf sechs Teilnehmer waren alle getötet worden. Zu diesem Zeitspunkt war James Novel der Anführer des Ordens und hatte die Regel, dass bei der Hälfte der Teilnehmer ein Jäger zurückgezogen wird, noch nicht eingeführt. Eine Gruppe aus vier Personen hatte sich gegen die Jäger des Ordens zusammengeschlossen. Der Aufentshalt der anderen Beiden war zu diesem Zeitpunkt der Gruppe ungewiss. Einer von ihnen war einst für kurze Zeit ein Teil des Ordens gewesen, hatte sich jedoch geweigert im Orden zu bleiben. Dafür war er in die Arena geschickt worden. Sein Freund hatte ihm viel darüber erzählt, weswegen er es geschafft hatte drei Personen zu überzeugen sich mit ihm zu verbünden, um hier lebend herauszukommen. Drei der Vier saßen gerade an einem Lagerfeuer und grillten sich Hasen, die sie mit selbstgebauten Fallen gefangen hatten. Sie besaßen keinerlei Waffen und mussten sich selbst versorgen. ,,Was hast du bei deiner Erkundungstour gefunden?" Fragte Jake Park, der Anführer der kleinen Gruppe, an eine Frau gewandt. ,,Eine Ruine eines Tempels oder dergleichen." Erzählte sie. Ein Nicken kam von Jake. ,,Und du bist dir immer noch sicher einen der Jäger gesehen zu haben, Cass?" Fragte er die zweite Frau in der Gruppe. ,,Ganz sicher." Sagte diese überzeugt. ,,Wie groß war die Ruine?" Fragte Jake an die Frau namens Elisa gewandt. ,,Kann ich nicht einschätzen. Nicht so groß denke ich. Sie geht auf jeden Fall nicht in den Untergrund. Glaubst du sie ist ein guter Ort für unseren Plan?" Fragte sie zurück. Jake lächelte leicht. Er nickte. ,,Wo bleibt eigentlich Frank?" Fragte nun Cass besorgt. Einheitliches Schulterzucken. Schließlich kehrte Frank später doch noch zurück und erzählte seinerseits, was er gesehen hatte. Für Jake jedoch stand sein Plan fest. Sie wollten einen der Jäger am morgigen Tag in eine Falle locken. Drei der vier würden sich in den umliegenden Bäumen der Ruine verstecken, während ein Einzelner die Aufmerksamkeit des Jägers auf sich zieht. Die Vier saßen da noch eine Weile und redeten in die Nacht hinein. Am nächsten Tag hatten sich alle so positioniert wie geplant. Es dauerte nicht lange bis sich der Jäger näherte. Cass hatte sich an die Ruine gesetzt und tat nun so, als weine sie. Ein Mann kam aus dem Unterholz und näherte sich Cass. Er hielt ein Schwert in der Hand. An der Klinge klebte Blut, genauso wie an seiner Hand. Eine zweite Person näherte sich von weiter entfernt, konnte jedoch nicht sehen, was sich bei der Ruine abspielte. Man erkannte, dass der Mann ein Jäger war, aufgrund des Schwertes in seiner Hand und den zwei Wurfäxten, die über seinen Rücken geschnallt waren. ,,Ich will das wirklich nicht tun, Mädchen." Sagte er beinahe mitleidig. ,,Du bist mit drei Anderen übrig. Ich will das hier nur beenden." Erklärte er fortführend.
Plötzlich sprangen die drei Anderen aus den Bäumen und brachten den Jäger zu Boden. Jake entriss ihm sein Schwert und Frank und Elisa nahmen seine Äxte. Sie drückten ihn zu Boden. Jake hielt ihm das Schwert an die Kehle. ,,Jetzt wirst du erfahren, was es heißt todesangst zu haben." Sagte er und schnitt durch das Fleisch der Kehle des Jägers. Blut vermischte sich mit dem Gras und nach einem kurzen Röcheln verließ den Jäger jegliches Leben. ,,Einer weniger." Sagte Cass zufrieden. Sie stieß mit dem Fuß leicht gegen den Kopf des toten Jägers. Mittlerweile war die zweite Person so nah, dass sie das Geschehen beobachten konnte. Ihre Augen weiteten sich und kleine Tränen bildeten sich in ihren Augen. Zorn erfüllte sie und sie lief auf die Ruine zu; ihr Schwert fest umfasst.
Plötzlich fing der Boden an zu beben. Die Vier an der Ruine erschracken fürchterlich. Die zweite Jägerin erreichte die Ruine mit wutverzerrtem Gesicht. ,,Ihr habt meinen Mann auf dem Gewissen!" Schrie sie wutentbrannt mit Tränen in den Augen.

Währenddessen in der Realität stand eine Person vor einem Raum. Seit zweiundzwanzig Jahren war er nicht mehr in diesen Hallen gewesen. Er hielt den Türknauf fest und drehte an ihm. Die Tür öffnete sich und er trat ein. Seine Augen strahlten gelb und lebendig. Vor ihm saß eine Person an einem kleinen Tisch. Seine Hände krallten sich förmlich in einen großen Saphir. Jegliches weiß in seinen Augen und die Iris leuchteten im einem strahlenden Blau. Er konnte seine richtige Umgebung nicht wahrnehmen, sondern kontrollierte die Arena. Einige Strähnen seines blonden Haares waren blau gefärbt. Der Mann, der eingetreten war, näherte sich Felipe. ,,Es tut mir leid, mein Freund." Sagte er. Der Topas an seinem Finger strahlte. Mit einem Mal griff er Felipes Kopf und schlug ihn mit voller Wucht gegen den steinernen Tisch. Sofort verlor dieser das Bewusstsein. Die Arena bröckelte und die vier Teilnehmer flohen. Jeder einzelne von ihnen wurde vom Orden aufgespürt und getötet. Außer Jake. Aber seine Geschichte sollte ja bereits bekannt sein.

Die gegenwärtige Arena fand ihr Ende mit einem Sieger. Alles ging problemlos vonstatten. Zombey, Paluten, Aria und Xaroth blickten erstaunt und geschockt, wie die Teilnehmer sich gegenseitig abschlachteten und abgeschlachtet wurden. Die Mitglieder des Ordens jedoch, genossen es mit jeder Faser. Ausgenommen von Mark, der dem Ganzen gleichgültig entgegenstand. Sie wussten nicht was damals passiert war. Iratus jedoch wusste es und versuchte mit allen Mitteln sein kleines Geheimnis zu verstecken.

Das Dunkle in Ihnen.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt