K2: i wasn't expecting that

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Das Kapitel ist ein wenig kürzer als das zuvor, aber ich hoffe trotzdem, dass es euch gefällt! ^^

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Als ich das erste Mal wach wurde - die Sonne war noch weit weg von Aufgehen - musste ich dringend ein Badezimmer aufsuchen. Ashton lag halb im Bett, halb auf dem Boden und hatte mir anscheinend komplett die Decke überlassen gehabt. Er schien nicht zu schnarchen, zumindest im Moment nicht, und nur etwas tiefer und lauter zu atmen als wenn er wach wäre.

Die Suche nach dem Badezimmer war erfolgreich gewesen und das einzig blöde daran war, dass die Stelle im Bett, wo ich lag, wieder kalt geworden war, und es war nicht so, dass hier irgendwo eine Heizung lief. Nein, sogar das Fenster stand auf kipp, während kleine Schneeflocken davor tanzten und sich einen Weg nach unten bahnten.

Ich wusste noch, dass ich zitternd irgendetwas gemurmelt hatte und mich dann unter das Laken gekuschelt hatte, bis mir warm genug war, dass ich entspannt wieder einschlafen konnte.

Doch nun war ich wieder wach, nur leicht beleuchtet war das Zimmer. Nun schien die Sonne etwas den Himmel zu erhellen. Und mir war warm. Könnte an der fortgeschrittenen Uhrzeit liegen, oder daran, dass ich inmitten von Armen und Beinen eingeschlossen war. Hinter mir hörte ich ihn entspannt atmen und kurz darauf schlossen sich seine Arme um meine Taille noch enger und zogen mich an seine Brust. Dabei bemerkte ich, dass seine linke Hand ein Stück unter mein Shirt gerutscht war und direkt unterhalb meines Hüftknochens lag. Sein warmer Atem fegte über meinen Nacken, die roten Locken waren entweder in meinem Gesicht oder unter meinem Ohr, und wenn ich etwas tiefer einatmete, konnte ich seine Lippen an der nackten Stelle über dem Shirtsaum spüren. Unsere Beine waren miteinander verheddert, sodass ich mich nicht einmal befreien konnte, ohne ihn direkt rigeros zu wecken.

Es war eigentlich sehr angenehm. Sein Körper strahlte eine Hitze aus, die mich überall wärmte und ich fühlte mich... geborgen? Es hörte sich so bescheuert an.

Aber nun war ich wach und es wurde bereits hell, wie sollte ich da noch einmal einschlafen können? Außerdem fragte sich Jasper bestimmt schon, wo ich war. Und ich konnte mich nachher darüber wundern, wie er es geschafft hatte, heile nach Hause zu kommen. Wenn er überhaupt zuhause war, das natürlich vorausgesetzt.

Ich musste kurz seufzen und rieb mir mit einer Hand über das Gesicht. Wie kam ich auch immer in solch aussichtslose Lagen? Da musste ich selbst schmunzeln und fühlte mich daran erinnert, als ich mich einmal für ein ganzes Wochenende ausgesperrt hatte. Jasper war mit seinen Teamkollegen wegen eines Spiels weggefahren, Natalie besuchte ihre Familie in New York und ich ließ meinen Schlüssel prompt auf der Anrichte im Flur liegen. Der Schlüsseldienst war mir zu teuer und eigentlich kannte ich niemand anderen. Klar, so ein paar Kommilitonen aus den Kursen, aber bei denen konnte ich doch nicht einfach aufkreuzen und nach einem Schlafplatz fragen. Die hätten auch gedacht, ich wäre bescheuert. Also ging nur eines, und das war im Pyjama mit dem Bus zu meinen Eltern fahren. Noch nie haben die beiden so herzhaft gelacht, wie in der Nacht, als ich zitternd und nur mit Handy in der Hand vor deren Türe stand und gefragt hatte, ob ich übernachten dürfte für das Wochenende. Ich war verdammte zwei Stunden Bus gefahren. Gott sei Dank hatte ich noch ein paar Geldscheine hinter dem Handycase gehabt, sonst wäre ich echt aufgeschmissen gewesen. Noch peinlicher wurde es aber, als ich Natalie und Jasper am Montagmorgen erklären musste, wieso ich im Pyjama angereist kam und wo ich das Wochenende über war. Auch sie mussten losprusten und kriegten sich so lange nicht ein, dass sie erst ruhig wurden, als ich fertig geduscht und mit gepackter Tasche an der Tür wieder stand und die Augen verdrehte.

»Was machst du da?«

Kurz zuckte ich zusammen. Erst jetzt realisierte ich, dass ich meinen Fingern über seinen linken Arm gefahren war und die nun mit einer Gänsehaut überzogene Haut sich kurz anspannte, ehe er den Arm - weiterhin unter dem Shirt - um meine Taille legte und er es sich näher an meinem Rücken bequem machte.

Surrender | Ashton Irwin FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt