K3: Im Keller

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»Mann, jetzt sei doch nicht so. Erzähl schon, ist sie gut im Bett?«

Spencer schubste Ashton in die Seite, woraufhin dieser ihm nur einen bösen Blick zuwarf und eines der Couchkissen auf ihn schleuderte.

»Ihr denkt auch immer nur daran. Verdammt, und grins' nicht so bescheuert!«

Das Sofa hatte fast seine besten Tage hinter sich, hart gesessen und zerschlissen und bräuchte bestimmt mal dringendst eine Tiefenreinigung. Aber seitdem die drei das petrolfarbene Dingen nur mit Millimeterarbeit in den Keller hinein gehievt bekommen haben, dachten sie nicht einmal daran, es auch wieder hoch ins Erdgeschoss zu bringen. Es würde hier leben und auch sterben.

Spencer wackelte mit den Augenbrauen und auch Toby rollte nur mit den Augen.

»Spenc, du versautes Arschloch. Lass ihn gefälligst ihn Ruhe. Wenigstens hat er jemanden am Start, nicht so wie jemand anderes, den ich kenne.«, Sagte er scheinbar beiläufig und drehte weiter an den Verstellern des Saitenhalses seines Lieblingsbasses. Spencer streckte ihm lediglich den Mittelfinger entgegen und murmelte grummelnd etwas, während er aufstand und zum Kühlschrank ging.

»Noch jemand ne Cola?«, hörte man gedämpft hinter der Tür.

»Er ist so ein Idiot.«, Sagte Toby zu Ashton und rief Spencer zu »Zwei mal Cola!«

Genervt seufzte Ashton und fuhr sich mit der Hand einmal über das Gesicht, ehe er wieder die Finger um die Drumsticks legte und auf seinem Oberschenkel einen Beat tippte, den er seit Tagen nicht aus dem Kopf bekam. Trotz dass er diese beiden Spasten als seine besten Freunde bezeichnete, raubten sie ihm zu oft den letzten Nerv.

Spencer kam immer noch grinsend mit drei Coladosen zurück und kickte dabei mit seinen Hacken den Kühlschrank zu.

»Wie oft denn noch, du hast verdammt noch mal HÄNDE.«, Merkte Toby an, doch Spencer schüttelte sich nur die grünen Haare aus den Augen - der Friseur auch mal fällig - und stellte die Dosen auf den mit Stickern beklebten Minitisch ab. Der Tisch war damit auch voll, mal abgesehen von dem Aschenbecher, den Toby letzten Sommer dort festgeklebt hatte. Mit Kaugummi und gefühlt drei Tonnen Sekundenkleber.

»Und was habt ihr dann gemacht? Sag bloß nicht, ihr habt zwei Meter voneinander entfernt auf einer Parkbank gesessen und nur über die Wahlen oder das Wetter gelabert.«

Spencer lachte bei der Vorstellung und eine neue grüne Strähne fiel ihm zwischen die Augen.

Ashton lächelte leicht und Toby schlug sich die flache Hand vor die Stirn.

»Du willst mich doch verarschen. Habt ihr echt?«

Als wäre er vom Glauben abgefallen starrte Spencer ihn an.

»Ich hätte echt nicht gedacht, dass Ashton Irwin irgendwann einmal so tief sinken wird.«

Er sah wirklich enttäuscht aus und ein wenig abschätzig betrachtete Spencer seinen Kumpel.

Toby beugte sich vor, nahm die Coladose und klickte sie auf.

»Du hast doch keine Ahnung«, sagte er und ließ sich auf einem der Hocker wieder fallen. »Du hast doch heute Beth and morgen schon Carrie. Ziemlich frustrierend, dass dich keine länger als eine Nacht haben will.«

Das Grinsen in seinem Gesicht wies deutlich an, dass er ihn nur neckte.

»Du bist ja auch schon seit Ewigkeiten mit deiner Perle zusammen, und sie ist auch noch älter als du.«

»Sag jetzt nichts gegen Ella!«, rief Toby.

»Leute...«, versuchte Ashton zwischen die ewigen Streithähne zu kommen, doch beide entbrannten sofort in einen Streit.

»Wieso denn nicht! Wenn ich Ella wäre, hätte ich mir dich Pflaume nicht ausgesucht.«

Spencer stand auf, wobei die Cola über den Rand schwappte und auf den alten Teppich platschte.

»Willst du jetzt einen Streit anfangen? Dann zerschmetter'ich hier und jetzt deine ach so tolle Gitarre!«

Toby wies zu den Instrumenten. Der Grünhaarige wollte gerade etwas erwidern, als Ashton rief: »Haltet eure verdammte Klappe!«

Ruhe.

Mit bösen Blicken, die bei Tobys Welpengesicht nicht wirkten und Spencer echt nur verrückt aussehen ließ, sahen sie Ashton an. Dabei war auch ein kleiner Vorwurf zu erkennen, schließlich hatte er immer noch nicht erzählt, was er mit Katie nun getan hatten.

»Wir haben uns nur unterhalten. Nein, nicht über das Wetter, Spenc.«

Beide schauten vorwurfsvoll wieder zu ihm, als sie sich wieder auf ihre Plätze plumpsen ließen.

»Alles andere hat euch einen Scheiß zu interessieren.«

»Also haben sie doch gevögelt.«, Sagte Spencer mit eine verschmitzten Grinsen und linste verschwörerisch zu Toby.

»Denk, was du willst. Ich weiß es eh besser.«, Meinte Ashton und tippte weiter mit den Sticks - mittlerweile auf der Sofalehne - zu dem Rhythmus.

Ashton stand schon wieder kurz vor Kopfschmerzen, doch dann entschlossen sie sich endlich mit den Proben anzufangen. Der Grund, warum sie heute vorrangig eigentlich in Tobys Keller sich eingefunden hatten. Doch jedes Mal endete es damit, dass sie wertvolle zwei Stunden damit verbrachten, nur unsinniges Zeug zu reden, in der sie schon locker qualitativ hätten spielen können.

Sie probten noch einige Stunden, bestellten sich dann wie immer eigentlich Pizza von der Pizzeria, wo Tobys Kumpel arbeitete, und während Spencer schon auf der Couch einschlief und Ashton auf sein Hemd sabberte, tippte Toby auf seinem Handy herum.

»Ella?«, fragte er und allein der Blick von seinem Freund sagte ihm die Antwort.

»Sie muss heute arbeiten. Wieder irgendwo außerhalb des Countys und sie meint, dass es ein Wunder ist, dass sie dort irgendwo Netz gefunden hat.«

»Was macht sie nochmal beruflich?«

»Im Evenbereich. Sie organisiert Personal und sowas. Sie regt sich häufiger über die Kunden auf.«

»Mhm, immerhin verdient sie schon gutes Geld, während wir noch den Studententod sterben.«

Toby lachte kurz und legte sein Handy wieder in seinen Rucksack.

»Wir haben ja nicht mehr so lange.«, Sagte Toby und zuckte mit den Schultern.

Eine kurze Zeit kann auch ganz schon ewig dauern, überlegte Ashton und streckte sich nun nach seiner mittlerweile dritten Coladose und kippte den Rest des Inhalts. 

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 03, 2021 ⏰

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Surrender | Ashton Irwin FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt