Tod durch Zerschneiden

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Auf meinem Bett liegt eine Schere,
so scharf, so liegt sie blank.
Bedroht das Kind, das ich verehre,
bin Mensch ich oder krank?
Sie lacht mich an, liegt offner Hebel,
noch schärfer hin zur Mitt.
Dem Mädchen droht der schwerer Säbel
den scherengleichen Schnitt.

Ihr Blut hat Angst, doch muss wohl rinnen,
ein Schweiß geht ihm voraus.
Wir nähern uns, sind ganz von Sinnen,
und schlachten Kinder aus.
Sie bluten, Opfer tierisch Trieben,
wein' weiße Tränen - huch!(1)
Die Seelen sterben, weil sie lieben,
und siechen unter'm Leichentuch.

Buch der SündeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt