F Ü N F

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Mittwoch.

Der Tag gestern war zugegebenermaßen echt nicht so schlimm wie erwartet. Ich habe noch viel mit den anderen, grade mit Louis, geredet und sie scheinen echt größententeils in Ordnung zu sein. Mein Problem ist nur, dass es mittlerweile bereits Mittwoch ist. Das heißt, dass das Fake-Date bereits in zwei Tagen ist. Ich hatte mit Mason geredet und wir sind die Punkte durchgegangen, welche entscheidend sind, um ein echtes Paar zu spielen.

1. Kenne die Eigenschaften der anderen Person in und auswendig.

Da wir bereits seit langer Zeit beste Freunde sind, sollte das kein Problem sein.

2. Kenne die Freunde der anderen Person und mit wem sie so rumhängt.

Bei meiner Seite gibt es da natürlich Mason und eine alte Kindergartenfreundin, Brienna, die Mason bereits kennt. Das mit Masons Seite haben wir ja gestern bereits erledigt.

3. Verliebt sein.

Und da kommt das Problem. Ich habe Mason bereits gesagt, dass ich ihn sicher nicht nur um seine Freundin eifersüchtig zu machen, küssen werde, weshalb wir uns aufs Händchenhalten geeinigt haben.

In meiner Vorstellung wird das ganze mehr als peinlich, doch Mason ist anscheinend total begeistert von seiner Idee. Bei dem Gedanken daran so sehr lügen zu müssen spürte ich bereits einige Stiche in meinem Bauch, doch Bella kennt mich ja und weiß daher, dass ich normalerweise auch nicht viel rede.

»Kannst du mir jetzt endlich mein Handy wiedergeben?« fragte ich Brienna, während ich sie dabei musterte, wie sie mit zusammengezogenen Augenbrauen auf mein Handy starrte. Brienna und ich unterscheiden uns in jeglicher Hinsicht und würden wir uns jetzt kennenlernen, würde ich sie wahrscheinlich nicht ausstehen können, doch wir hatten uns mittlerweile so sehr aneinander gewöhnt, dass wir uns gegenseitig einfach brauchen.

»Wieso, damit du wieder den süßen Freund von Mason auf Instagram stalken kannst?« lachte sie auf und zog mich damit auf, wie sie mich grade auf seinem Instagram-Account erwischt hat.

»Ich hab doch nur kurz geguckt.. Mehr nicht.« sagte ich Schulterzuckend und griff nach dem Handy, doch sie zog es schnell genug wieder weg.

»Ich sag doch nichts. Schnapp ihn dir, Tiger.« antwortete sie lachend, bevor ich mich auf sie drauf schmiss und mein Handy krallte.

»Das hatte ich nicht vor.« schnaubte ich und ließ mich wieder zurück auf mein Bett fallen.

»Aber du hast drüber nachgedacht.« provozierte sie mich und ich konnte nicht antworten. Hatte ich das?

Brienna verstand jedoch mein Schweigen anscheinend ganz falsch, da sie plötzlich laut anfing zu kreischen.

»Du stehst auf ihn!« schrie sie erfreut und klatschte laut in ihre Hände. »Ich wusste es! Selbst in dir stecken Gefühle! Liebe ist einfach überall.«

»Was?« fragte ich sie verwirrt und sie kicherte.

»Du weißt ich liebe dich über alles, aber manchmal bist du was das angeht ziemlich komisch. Ich meine, ich würde dich am liebsten durchgehend knuddeln, doch sowas ist irgendwie unangenehm für dich. Ich will nicht noch mehr von Bryce reden, aber er denkt jetzt sicher, dass du ne kleine Bitch bist.« sagte sie lachend.

Letzten Sommer war ich in einem Feriencamp und einer der Typen dort, Bryce, fand direkt Interesse an mir. An sich war er wirklich perfekt, doch nunmal nicht für mich. Weil ich aber damals immernoch Jungfrau war und die Erfahrung mal machen wollte habe ich mit ihm geschlafen. Er hat mich nicht gezwungen oder so, das reine Gefühl davon war sogar echt schön, doch als es aufeinmal mehr als nur Sex wurde und er anfing mit dem Händchenhalten und Begrüßungskuss, fand ich es nurnoch unangenehm, weshalb ich ihm gesagt habe, dass ich nichts für ihn empfinde und ihn von da an ignoriert habe. Wenn ich daran zurückdenke bereue ich es ehrlich gesagt nichtmal. Wieso sollte ich ihm was vorspielen?

»Oh ich habe dir bereits oft genug erzählt, dass ich nichts falsch gemacht habe.« antwortete ich ihr und sie rollte mit den Augen.

»Weißt du eigentlich, was ihr am Freitag macht?« fragte sie mich aufeinmal. Ich hatte Brienna am Telefon von dem Fake-Date erzählt und sie war direkt begeistert gewesen.

»Keine Ahnung. Ich glaube wir gehen Essen, aber ob wir danach noch irgendwas machen, weiß ich nicht.« erklärte ich und sie nickte leicht, and würde sie grade über irgendetwas nachdenken.

»Weißt du schon was du anziehst?« stellte sie eine mir sehr bekannte Frage und ich seufzte genervt.

»Nein, aber du sicher schon.« als sie meine Antwort hörte lächelte sie zufrieden und sprintete zu meinem Kleiderschrank. Sie zog nacheinander einige der Kleiderbügel heraus, doch hing sie meistens kopfschüttelnd zurück. Bei einem Kleid, welches ich schon echt lange hatte, mich jedoch nur getraut hatte es anzuziehen stockte sie.

Es war ein kurzes Kleid aus dunkelblauem Samt mit Spagettiträgern. Ihre Augen weiteren sich und sie schaute bettelnt zu mir.

»Vergriss es, Bri. Ich bin damit viel zu overdressed.« versuchte ich ihr die Idee aus dem Kopf zu schlagen, doch sie schüttelte den Raum.

»Zeig Bella dieser kleinen Bitch, wer hier das sagen hat. Bitte. Zieh es an, Hail.«fuhr sie fort und ich gab mich geschlagen. Ich hatte grade eh keine Lust zu diskutieren.

Ich griff nach dem Kleid und zog es mir an. Es war enganliegender und kürzer als ich dachte, doch als ich in den Spiegel schaute war ich trotzdem positiv überrascht.

Das blaue Samt passte zugegebenermaßen sehr gut zu meinen dunklen Haaren und ich wirkte aufeinmal viel älter.

»Shit Hailey, zieh das schnell wieder aus, sonst verliebe ich mich noch in dich.« witzelte sie und lächelte mich dabei an. »You look gorgeous, baby.«

Gut, dann wäre der Punkt vom Outfit auch geklärt.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 30, 2023 ⏰

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