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Nachdem ich festgestellt habe, dass ich nicht mehr aus dieser Sache rauskommen, gebe ich mich geschlagen. Was hab ich mir auch dabei gedacht, ich hätte einfach sagen können, dass ich auf meinen kleinen Bruder aufpassen muss, aber neeeeeiiiin, Madame redet natürlich bevor sie denkt. ,,Okay, also viel Spaß euch zwei, wir fahren heim", kommt es plötzlich von Jin, während alle außer Yoongi aus der Tür laufen. Klasse, denke ich mir. ,,Ach ja, und Hyung, vergesse meine Bananenmilch bitte nicht!", meinte noch Jungkook, doch ehe Suga etwas erwidern kann, ist er schon durch die Tür verschwunden.

Augenrollend dreht er sich zu mir um und mustert mich mit einem kritischen Blick, bei dem es mir kalt den Rücken runterläuft. Ich stehe einfach da und lasse ihn machen, da ich mich nicht traue eine falsche Bewegung zu machen. ,,Also, pack mers?", kam es auf einmal von ihm. Anscheinend ist er fertig mit mustern. Hilfe war das unangenehm, mit seinem kalten und intensiven Blick bin ich gefühlt immer kleiner geworden und hab mich wie eine Beute gefühlt. Ich mein, wer wird da nicht verrückt, wenn dich ein mega berühmtes Idol mit einem Blick mustert, der verboten gehören sollte. Zudem er ja eigentlich nicht wirklich groß gewachsen ist, aber leider kann ich das von mir auch nicht behaupten. Ich bin ca. 3 Zentimeter kleiner als er, ja ich weiß, kein großer Unterschied. Eigentlich mag ich meine Größe, ich bin am liebsten unauffällig und stehe absolut nicht gerne im Mittelpunkt. Und mit absolut ist das noch nicht genug, ich HASSE, HASSE, HASSE es!! Wenn dich alle mit unheimlichen Blicken angucken und nur darauf warten das du etwas peinliches machst, um später um dich zu lästern.

Man merkt, mein Selbstbewusst sein gleicht einem Reh. Obwohl das ist noch ziemlich untertreiben, selbst eine Maus hat ein größeres Selbstbewusstsein als ich. Aber zurück zu der jetztigen Situation, in der HIIIIIILLLFFEEE, DER Min Yoongi aka Suga aka Agust D vor mir steht und anscheinend auf eine Antwort wartet. Okay, Gehirn an Sprachzentrum, wir brauchen jetzt eine lässig und ganz normale Antwort, jetzt sofort.

,,Ähm, ja... ähm...klar, lass uns loswatscheln", kam leider aus meinem Mund. Na vielen Dank liebes Sprachzentrum, auf dich ist wirklich immer Verlass. Loswatscheln, also ehrlich. Wenn Suga mich vorher nicht für einen kompletten Loser gehalten hat, dann tut er es spätestens jetzt. Dieser zog jedoch nur eine Augenbraue hoch und erwidert auf meine Antwort nichts, sondern läuft er nur zur Tür. Immer noch fassungslos stolpere ich ihm hinterher und wir gehen ,,gemeinsam" den Flur entlang zum Aufzug. AUFZUG!!!??? Auf keinen Fall würde ich mit ihm gemeinsam in einen Aufzug steigen.  Er würde sicher 1. meinen unruhigen Herzschlag im Aufzug hören, 2. kann ich mich nicht in die Ecke quetschen, um Abstand zwischen uns zu gewinnen, das würde doch komplett bescheuert aussehen. Und 3. wenn andere Leute ebenfalls einsteigen oder schon drin sind, muss ich mich neben ihn stellen, wo wir wieder bei Punkt 1 wären.

,,Ähm, würde es dir etwas ausmachen, wenn ich die Treppen nehme? Ich habs nicht so mit Aufzügen", versuche ich mich raus zu reden. Suga bleib stehen und schaute mich über die Schulter an. ,,Wir sind im 8. Stock und du willst die Treppen mit High Heels runtersteigen?", fragt er ungläubig worauf ich nur nicke. Gleichgültig zuckte er daraufhin mit den Schultern und murmelnd etwas wie, das es meine Füße sind und ich es besser wissen muss. Erleichtert ging ich durch die Tür, welche ins Treppenhaus führte. Also wirklich, was denkt er wer er ist, unterschätzen sollte er mich besser nicht, ich kann doch wohl 8 Stöcke mit High Heels laufen, kein Problem, Kinderspiel. 2 Stöcke weiter fing ich an zu fluchen, warum musste er nur Recht haben. 

Das mit dem Kinderspiel nehme ich zurück. Ich muss mich am Treppengeländer festhalten um nicht umzuknicken und nicht zu fallen. Nach einem weiteren Stockwerk brannten meine Knöchel wie Feuer und ich röchelte wie ein Walross. SO kann das nicht weitergehen, Entschlossen hockte ich mich auf die Treppe und zog meine High Heels aus. Dann gehe ich eben mit Socken weiter, auch kein Problem. 

Zufrieden mit meiner Entscheidung nahm ich die letzten Stockwerke mit Leichtigkeit und als ich vor der Tür, die hinausführte, zog ich mir wieder die Todesschuhe an. Man freue ich mich auf die bequemen Turnschuhe, die daheim auf mich warten. 

Als ich aus der Tür sehe ich schon Yoongi der, mit seinem Handy in der Hand, lässig an der wand lehnte. Er guckt von seinem Handy hoch und meinte spöttisch, dass das ziemlich gedauert hat und ob ich mich verlaufen hätte. Gekonnt ignoriere ich seine freche Aussage und stellte mich vor ihn auf. ,,Gehen wir jetzt zu deinem Auto? Ich möchte mich schnellstmöglich umziehen und einkaufen gehen", gebe ich möglichst normal von mir, da meine Brise von Ausdauer noch aufgebrauch ist.  ,,Klingt nach einem Plan", erwidert Yoongi und lief vorne weg zum Auto. Warum kann er nicht warten? 

Als wir beim Auto ankamen, muss ich erstmal schlucken. Wie kann man sich sowas leisten? Okay, als Multimillionär ist so ein Auto zu kaufen wahrscheinlich das kleinste Problem.

 Wie kann man sich sowas leisten? Okay, als Multimillionär ist so ein Auto zu kaufen wahrscheinlich das kleinste Problem

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Sowas könnte ich mir niemals leisten, also jetzt jedenfalls noch nicht. ,,Komm, steig endlich ein. Ich will hier nicht ewig stehen", meinte Suga. Augenrollend stieg ich ein und hilfe, man sitzt mega gut auf diesen Ledersitzen. Kaum hatte ich mich angeschnallt, gab mir der Fahrer dieses holy shit Autos sein Navi. Fragend sehe ich denjenigen an. ,,Wie soll ich sonst wissen wo du wohnst? Oder willst du doch so wie du aussiehst einkaufen gehn?" ,,Achso nein", entgegnete ich peinlich mit roten Wangen. Kaum hatte ich meine Adresse in das Navi eingegeben, fuhr Yoongi schon los. 

Ich gebe zu, er ist kein schlechter Fahrer und sein Musikgeschmack ist auch nicht übel. Aber wenn ich daran denke, dass einer der berühmtesten Idole in Korea weiß wo ich wohne, wird mir ganz anders. Hoffentlich ist das Haus aufgeräumt und mein kleiner Bruder angezogen. Meine Eomma ist auf der Arbeit und wird erst spät abends zurück kommen, daher ist mein Bruder ganz alleine. Und wer weiß was er alles anstellt... Vergesst das mit hoffentlich ist das Haus aufgeräumt und er angezogen, ich sollte lieber hoffen, das das Haus betretbar ist, oder wenigstens noch steht. Ein achtjähriger ist neugierig und wenn er allein ist und ihn keinen aufhalten kann, entwickelt sich das zu einer Katastrophe. Er könnte mit einer Unterhose auf dem Kopf rumlaufen, das Sofa anzünden oder- 

,,Wir sind da", klärte mich mein Nebenmann auf. Ungläubig schaue ich aus dem Fenster und oh Wunder, das Haus steht noch, keine Feuerwehr, keine Polizei und kein Krankenwagen. Glück gehabt. Erfreut steige ich aus kramte den Schlüssel aus meiner Tasche. Ich sperre die Tür auf und drehe ich noch zu Suga um, der nicht mehr im Wagen sitzt.

Warte, WAS!?!?!?!?!?!?



~SECRET LOVE~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt