Dunkle Zeiten : Kapitel 3 (Goldfrost; WildClan)

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Die Versammlung hatte im WildClan eine bleibende Spannung hinterlassen. Die anderen Clan hatten eben so viel Nachwuchs wie sie. In mitten dem Getuschel über die Ereignisse der anderen Clans, von denen sie kürzlich erfahren hatten, saß ein goldener Kater und sah mit seinen eisblauen Augen in den Himmel. Wie schön wäre es jetzt wenn du hier neben mir sitzen würdest, dachte der junge Krieger und senkte traurig seinen Blick. Goldfrost saß alleine in den Schatten des Kriegerbaus und hob langsam den massigen Kopf. Seine Schwester folgte grade Weidensturm dicht gefolgt von Nachtbriese aus dem Lager um an der Grenze zum Nachtclan zu patrouillieren. Zwei weitere Patrouillen folgten die von Spatzenfeder und Taublatt angeführt worden. Enttäuschender weise hatte Aschenlicht ihn zu keiner einzigen Patrouille eingeteilt. Als Goldfrost keine Lust mehr hatte gedankenverloren den Patrouillen hinterher zu starren wanderte sein Blick weiter über die Lichtung. Es waren nur wenige Katzen in den Felskessel zu sehen. Die Mentoren waren wahrscheinlich in der Trainingskuhle und zeigten ihren Schülern interessante Kampftechniken, während er hier einsam ihm Lager versauerte. Kiefernduft und Himmelhauch lagen in der Sonne auf einem niedrigen Vorsprung und redeten über die längst vergangenen Zeiten. Wenn ich schon nichts zu tun habe kann ich ja vielleicht den Geschichten der Ältesten lauschen. Mit diesen Gedanken rappelte er sich auf und schüttelte Staub aus seinem Pelz. Mit gleichmäßigen Schritten und erhobenen Kopf schritt er in Richtung der Ältesten, die sich nach wie vor auf den Vorsprung sonnten. Doch bevor er annähernd in die Nähe der beiden Kätzinnen kommen konnte, wurde er mit einem Kräftigen Ruck von den Pfoten gestoßen. Unsanft landete er auf seiner flanke, während sein Kopf mit einen dumpfen Schlag mit den staubigen Boden kollidierte. „Den haben wir erwischt" erklang eine hohe Stimme von seiner Flanke. Himmelhauch verkniff sich ein Lachen, während Kiefernduft sich nicht die Mühe machte und laut los lachte. „Ja, das sah echt heftig aus. Ich hoffe den haben wir nicht weh getan" fiepte eine leise Stimme. Der blau äugige Krieger merkte wie eine kleine Gestalt um ihn rannte und vor seinem Gesicht in der Sonne stehen blieb. Mit zusammen gekniffenen Augen konnte der Kater eine kleine Form einer Katze erkennen, die den Kopf schief legte: „Geht es dir gut? Wir wollten dich nicht so hart erwischen Goldfrost". Jetzt erkannte er auch die Stimme. „Keine sorge Kirschjunges ich hatte schon schlimmeres als von den Pfoten gezogen zu werden, " schnurrte der Kater setzte sich auf, wobei er der zierlichen weißen Kätzin mit orangenen und schwarzen Tupfen mit dem Schweif übers Ohr schnippte. „Wirklich? Willst du uns dann nicht eine Geschichte erzählen?" meldete sich nun Blitzjunges, Kirschjunges Bruder, zu Wort. „ Wir sind ja schließlich bald Schüler also dürfen wir schon die ganz tollen Geschichten mit großen Kämpfen und viel Blut hören". Der goldene Krieger schüttelt belustigt den Kopf und ringe seinen Schweif sauber um die Pfoten. „Ich wird euch eine Geschichte erzählen die schon sehr alt ist. Ich will, dass ihr genau zuhört. Denn man sagt, dass es wirklich so passiert ist und wieder so passieren kann." Die beiden Jungen sahen ihn mit weit aufgerissenen, staunenden Augen an und setzten sich brav vor ihn hin und warteten darauf, dass die Erzählung begang. Die beiden Ältesten die sich nach wie vor sonnten, spitzten die Ohren um ebenfalls der Geschichte zu lauschen. Goldfrost räusperte sich noch einmal und fing schließlich mit einer ruhigen stimme an: „Die Geschichte die ich euch erzähle handelt von einer Kätzin namens Donnersee. Sie war eine Kriegerin hier im WildClan und eine der loyalsten die es je gegeben hat. Ihre Wurfgeschwister haben leider den ersten Mond nicht überlebt. Somit mussten ihr Schwester Federjunges und ihr Bruder Dämmerjunges vom SternenClan aus über ihre Familie wachen." Er senkte dabei die Stimme. „ Doch die Kätzin hatte sich in den Kopf gesetzt, für ihre Geschwister die beste Kriegerin zu werden die es je gab. Ohne jetzt viel verraten zu wollen, dass kam ihrer Zukunft sehr nah. Als Schülerin trainierte sie Tag und Nacht um auf alles vorbereitet zu sein. Doch eins konnte sie nicht. Sie konnte sich nicht dazu bringen ans Wasser zu gehen. An einen Morgen in später Blattleere, in der ein See, wie einer bei uns an der Grenze zum GinsterClan, zugefroren war, überredeten ihre Baugefährten Regenpfote und Wolkenpfote sie dazu, mit zum See zu kommen. Die Schüler wollten da nur für einen kurzen Augenblick die Sorgen und den Stress vergessen, der sich bei ihnen angestaut hatte. Also gingen sie aufs Eis und schossen sich gegenseitig immer wieder einen kleinen Stein zu. Bis was entscheidendes passierte. Wolkenpfote brach im Eis ein und Regenpfote lief sofort los um Hilfe zu holen. Also war da nur Donnerpfote die Wolkenpfote vorm Tod zu retten. In diesen Moment wurde ihr klar, dass der Clan wichtiger ist als ihr Leben. Sie fasste einen Entschluss und sprang Wolkenpfote hinterher. Die helle Kätzin fand recht schnell den altern Baugefährten und zog mit Mühe ihn an die Oberfläche. Ich bin mir sicher hätte wer gesehen wie sie da im Wasser strampelt, der hätte sich vor Lachen nicht mehr halten können. In der Ferne kam schon eine Patrouille angerannt. Auf den Weg zum rettenden, dickeren Eis, tauchten die Schüler öfters unter und waren sich sicher sie würden es nicht schaffen. Doch die Katzen der Patrouille zogen sie aus dem Wasser. Nach diesem Vorfall beschloss Die damalige Anführerin Eulenstern etwas im Gesetz der Krieger zu ergänzen. So sprach die Anführerin auf der Versammlung: „Das Leben einer jeden Katze ist ehrbar und uns ist nach einem Vorfall klar geworden, dass das Gesetz der Krieger um ein Gesetzt erweitert werden sollte. Ich habe lange überlegt und verkünde meine Ergänzung vor unseren auf das sie dem neuen Gesetz zustimmen: Verteidige deinen Clan selbst wenn es dein Leben kostet. Katzen in Not muss geholfen werden, selbst wenn sie nicht aus dem eigenen Clan ist. Das Leben einer jeden Katze ist gleich viel Wert von Jungen bis zum Anführer. Die Clans stimmten zu und so hat Donnersee auch noch heute Auswirkung auf die Clans." schließlich endete Goldfrost und sah in die staunenden Gesichter der Jungen und lächelte. „Das war eine schöne Geschichte, Goldfrost. Die hat man mir sogar schon als Junges erzählt." Sagte eine Sanfte Stimme, die aus seiner Nähe kam und brachte ihn dazu leicht vor Schreck zu zucken. Wieso hatte er nicht bemerkt, das die Ältesten näher gekommen waren um zu lauschen. Er errötete unter seinen Pelz: „Danke, Himmelhauch. Dein Lob ist viel Wert." Kirschjunges streckte sich und schwärmte begeistert: „ wow die war super und wie Donnerpfote dann ins Wasser gesprungen ist". Die Kätzin tat so als würde sie ins Wasser springen, „das ist so Mutig". Blitzjunges drückte ihre Interesse ruhiger aus und fragte neugierig: „ und was ist aus Regenpfote, Wolkenpfote und Donnerpfote geworden?" Dieses Mal Antwortete Kiefernduft mit verträumten Blick: „ Donnerpfote und Wolkenpfote erholten sich von dieser kleinen Tortur. Sie wurden Krieger und hießen dann Regentanz, da der Kätzin kein wetter etwas abhaben konnte nicht mal Regen. Donnersee wurde nach ihrer Heldentat am See benannt und Wolkenhimmel wurde so genannt, weil er immer das positive in jeder Katze sah, besonders in Donnersee." Ein warmes lächeln spiegelte sich auf Kieferndufts Gesicht weder. Gerade als Blitzjunges noch was fragen wollte, ertönte ein leises knacken hinter der kleinen Katzengruppe, und Goldfrost drehte sich rechtzeitig um, um zu sehen wie Spatzenfeder seine Patrouille ins Lager und die Jungen rannten los, um die ersten zu sein die erfuhren, was auf der Patrouille passiert ist. Himmelhauch und Kiefernduft verabschiedeten sich wieder, um ich noch ein bisschen in die Sonne zu legen. So wurde Goldfrost was klar. Er saß schon wieder alleine da. Ohne jegliche Katze die Anzeichen machte sich ihm zu nähern um ein Gespräch zu führen. Als dann schließlich auch Taublatts und Weidensturms Patrouillen ins Lager kamen, entschloss er sich zuerst seine Schwester zu fragen ob sie was mit ihm unternahm. Doch diese lehnte ab, da sie was mit Wespenflanke unternehmen wollte. Er fühlte sich verletzt da seine eigene Schwester ihn wegen ihren Freund alleine da stehen ließ. Und ich dachte wir währen Familie und lassen einander nicht stehen, dachte der Kater verbittert. Doch egal welche Katze er auch fragte, er wurde immer und immer wieder zurück gewiesen. Niemand wollte mit ihm Jagen oder was anderes unternehme. Sollen die doch machen was sie wollen, dachte der Kater nach kurzer Zeit der Kränkung und verließ das Lager, ich brauche die nicht. Auf den Weg hinaus quetschte er sich an Silberfuchs einen erfahrenen und kräftigen Krieger, der ihn verärgert hinterher fauchte, Doch das interessierte den jüngeren Krieger im Moment wenig, weshalb er einfach weiter lief. Nachdem er eine Weile den Wald gelaufen war, setzte er sich an eine mit Sonne beschienene Stelle. Egal was er versuchte um den Gedanken los zu werden, er konnte es nicht schaffen. Er schüttelte seinen Pelz, der nur so in der Sonne strahlte. Er stand auf und reckte die Nase in die Luft um jede feinste Geruchsspur von Beute zu finden. Als er dann ein Eichhörnchen witterte, kauerte er sich hin und schlich gekonnt voran. Das langsam trocknende Gras strich an seiner Flanke entlang. Mittlerweile hatte der Jäger die Beute geortet. Das rot braune Wesen knabberte grade an einer Nuss, als die winzige Nase in die Luft gestreckt wurde und ängstliche zuckte. Die eisblauen Augen verengten sich zu Schlitzen und bevor das Tier den Jäger riechen konnte, schnellte dieser vor. Das Beutetier hatte keine Chance zu fliehen und erschlaffte mit einem letzten qualvollen Schrei, der abbrach, zwischen Goldfrost Zähnen. Die erfolgreiche Jagt hatte ihn für kurze Zeit abgelenkt. Er Rückweg war eine Unschärfe in der er sich auf seine Gedanken konzentrierte. Als er dann alleine im Lager in dem spärlichen Licht, dass der aufgehende Mond spendete, saß, traf ihn der Gedanke den er zu tiefst versucht hatte zu vermeiden. Er war allein. Ein dunkles Gefühl kroch an ihm hoch.












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