Alptraum

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Langsam schlich ich in unser Haus. Sie durften mich nicht hören. Leise stieß ich die Tür auf und musste leider Gottes feststellen, dass mein Hund nicht vor hatte, zu schlafen, wie es die anderen 8 Personen in unserem Haus hoffentlich taten. Panisch kramte ich in meinen Taschen nach etwas Lekerli ähnlichen und warf es ihm vor die Füße, da es so aussah, als würde er jeden Moment anfangen zu bellen.
"Shhhhhh"
Machte ich vorsichtshalber und ging dann weiter.
Ich wagte es weder Licht anzumachen, noch meine Taschenlampe zu benützen. Am Ende wachte noch jemand von der plötzlichen Helligkeit auf.
Also schlich ich im dunkeln weiter und die Treppen rauf.
Oben angekommen checkte ich kurz, ob meine Geschwister noch munter wahren, doch zu meinem Glück wahren alle fest am Schlafen. Mein einer Bruder schnarchte sogar.
Vorsichtig machte ich die Türe meines Bruders wieder zu und setzte meinen Weg fort.
Leise öffnete ich die Türe zum Schlafzimmer meiner Eltern und sah hinein.
Zu meiner Verwunderung lag nur meine Mutter im Doppelbett meiner Eltern. Erst freute ich mich, weil es so einfacher werden würde, doch dann hörte ich die Klospülung und wie sich jemand die Hände wusch.
Erschrocken riss ich meine Augen auf und sah mich panisch mach einem Versteck um. In letzter Sekunde sprang ich durch die weit geöffnete Balkontür und hockte mich in die hinterste Ecke.
Einen Augenblick Später kam auch schon mein Vater, legte sich wieder hin und schlief weiter.
Ich wartete sicherheitshalber noch ein bisschen, bis er endlich schlief, bis ich aus meinem "Versteck" kroch.
Ich tipste meinen Vater leicht an, doch es schien so, als würde er wirklich tief und fest schlafen.
Auf der anderen Seite des Bettes lag meine Mutter.
Ich steuerte auf sie zu und sah sie an.
Wie sie schlief. Friedlich. Tief und fest.
Mich überkam eine solche Wut, dass ich am liebsten alles klein geschlagen hätte, doch ich riss mich zusammen.
Dann zückte ich das betäubende Mittel und träufelte es auf ein Tuch.
Ich hatte es von einer "Freundin" deren Mutter in einer Apotheke arbeitete.
Ich sah meine Mutter noch einen Augenblick an und presste ihr das Tuch dann ins Gesicht.
Sie atmete einmal erschrocken auf, was genau den erwünschten Effekt herbeiführte. Sie wurde Ohnmächtig.
Ich nahm sie und zog sie vorsichtig aus ihrem Bett.
Dann schleifte ich sie nach unten, draußen und aus dem Garten. Wann hatte sie gelernt so schwer zu sein. Ganz verschwitzt kam ich an einem kleinen Stückchen Wald an. Dort setzte ich sie auf den Boden und band sie an einem Baum fest.
Mit zittrigen Beinen ging ich ein paar Schritte zurück und zückte eine Pistole.
Ich richtete sie auf den Kopf meiner Mutter, sah weg und drückte dann ab.
Ich ließ einen erstickten Schrei von mir und brach auf meine Knie.
H-hatte ich gerade m-meine Mutter g-getötet?
Ich riss die Augen auf. Ich wahr eine Mörderin!
Ich gehörte bestraft!
Wieso tat ich so etwas? Wieso zog ich das wirklich durch?
I-ich hatte keine Mutter mehr. Ich hatte sie g-getötet....
Schreiend flehte ich meine Mutter an, wieder aufzuwachen, und dass ich es nicht so gemeint hatte, doch sie war tot. Sie war gegangen. Nicht mehr unter den lebenden.
Eine gute Stunde saß ich den Toten Körper meiner Mutter umarmend und heulend am Waldboden.
Doch dann raffte ich mich auf. Immerhin musste ich sie weh wenigstens begraben.
Ich schaufelte mit meinen Händen eine Mulde, in die ich sie dann hinein legte.
Ständig rannten mir die Tränen die Wange hinunter und ich schluchzte laut.
Als sie drinnen lag und die Erde darauf war verzierte ich ihr "Grab" noch mit Blumen und Gräsern.
Dann stand ich auf und sah mich noch einmal um.
Schluchzend verlies ich das kleine Wäldchen und machte mich auf den Weg "nach Hause" ich wollte nicht, doch ich musste da hin.
Ich musste so tun, als währe ich es nicht gewesen.
Doch als ich durch unsere Garage ins Haus kam erschrak ich mich zu Tode.
Da saß grandma, meine Oma! Ich lief zu ihr, doch sie stieß mich weg.
Und das, was ich dann erlebte, war das mit Abstand grausamste auf der Ganzen Welt.
Sie sah mich an. So viel Enttäuschung lag in ihrem Blick. So viele Gefühle in einem Gesichtsausdruck. Mein Schuldgefühl stieg von Sekunde zu Sekunde rasend schnell.
Erneut fing ich an zu weinen.
Schnell drehte ich mich um und rannte in mein Zimmer.
Dort setzte ich mich auf den Boden, zog die Beine an und Weinte, so dass ich dachte ich währe ein Wasserfall.
Plötzlich Tauchten aus der Dunkelheit Gesichter auf. Erst wahren sie verschwommen, doch dann wurden sie klarer. Es wahren die Gesichter meiner Familie.
Und allesamt hatten sie den gleichen Gesichtsausdruck: enttäuscht.
Sie schwirrten mir um meinen Kopf und kamen immer näher. Verzweifelt legte ich meinen Kopf auf meine Knie und legte meine Hände schützend auf meinen Kopf
Doch es half nichts.
"Hört auf!"
Schrie ich
"Bitte!"
"Bitte!"
Ein lauter Schluchzer verließ meinen Mund.
"Nein!"
"Sophie!"
"Sophie!"
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Schreiend schreckte ich auf und sah mich um.
Tränen flossen mir das Gesicht hinab und landeten auf meinem Bett.
"Hey, hey, alles ist gut, du hast schlecht geträumt. Ich bin da"
Sagte mir eine Stimme rechts neben mir.
Dann schlangen sich plötzlich zwei Arme um mich und hielten mich ganz Fest.
Ich schloss meine Augen und versuchte meine Tränen zu stoppen, doch das ging nicht.
Ich wahr zu erschrocken von meinem viel zu realen Traum.
Ich schluchzte laut auf und hielt mir eine Hand vor den Mund.
H-hatte ich das gerade wirklich geträumt?
"Es war alles nur ein Traum. Alles gut. Ich bin ja da"
Hörte ich die Person immer wieder beruhigende Worte sagen.
Aber warum hatte ich so etwas geträumt?
Wollte ich das etwa? Oder besser gesagt wollte das mein Kopf? Ich hielt es in diesem Bett nicht mehr aus. Schnell stand ich auf. Vielleicht etwas zu schnell, denn kurz darauf fing sich an alles zu drehen. Die Tränen hatten immer noch nicht aufgehört zu Fließen.
Ich setzte mich auf meinen Zimmerboden und kauerte mich zusammen. Andauernd überkamen mich Schluchzer und ich bekam es einfach nicht in den Griff, zu Weinen aufzuhören.
Die Person, die vor kurzem noch in meinem Bett geschlafen hatte setzte sich neben mich und umarmte mich wieder. Ich wollte nicht weinen. Vor allem, wenn mich jemand sah. Ich hasste es zu weinen. Wieso auch Wasser verschwenden?
Langsam sah ich auf, direkt der Person ins Gesicht
"Es tut mir leid" sagte ich und versuchte zu lächeln, doch das was raus kam war ein Mund verziehen mit Tränen im Gesicht und unterbrochen von einem lauten Schluchzter.
"Hey, is okay, du musst nicht immer stark sein. Es ist okay, vielleicht auch gut, dass du weinst, aber ich bin da. Das muss dir weder Peinlich noch sonst etwas sein. Okay?"
Ich nickte nur und Kuschelte mich dann an die Schulter der Person.
Die tränen hörten nicht auf, doch ich beruhigte mich ein wenig, was die Tränen anging.
"Du?" Meinte ich?
"Ja?" Fragte er
"Danke, dass du hier bist"
"Ich bin immer für dich da. Immer. Versprochen."
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Geschrieben: 31.12.2014 (3:57)
Veröffentlicht: 25.1.2015 (20:12)

(Diese Geschichte ist zu 90% wahr)

Sophie s.

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