When did we change?

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Ai, meine wundervollen Menschen da draußen! Wie geht es euch so? Beeinträchtigt Corona euch persönlich oder habt ihr euch in die ganzen Regelungen eingefunden? 🤗 Ich hoffe, ihr und eure Liebsten seid gesund.
Song dieses Kapitels: Nothing Left To Say by Imagine Dragons
Jetzt geht es mal ein bisschen aus Feanaros Sicht weiter, wer hätte das erwartet? 😝🤔 Eine Frage hätte ich noch, bevor es losgeht. Gefällt es euch, dass ich aus so vielen Perspektiven schreibe oder sollte ich lieber nur zwischen Finnos und Maitimos wechseln? 😊
Viel Spaß!

„Was ist, mein Sohn? Kommst du, um mich wieder daran zu erinnern, dass deine Mutter meine Arbeit in der Schmiede missbilligt?"
Maitimo schien nicht im mindesten überrascht, dass sein Vater ihn wahrgenommen hatte, bevor er auch nur einen Ton von sich gegeben hatte.

Der hohe Fürst der Noldor legte das Schmiedeeisen zur Seite und blickte seinem Ältesten aufmerksam in die Augen. „Du wirkst erzürnt, Nelyafinwe. Vermutlich einer der Söhne deines sturen Onkels...?" Maitimo hob das Kinn. „Allerdings. Findekano. Er ist mir scheinbar nachgeschlichen und will schon wieder irgendwas klären!"
Feanaro musterte seinen Sohn genau und ihm entging die, mehr schlecht als recht hinter der äußeren Wut versteckte, Trauer nicht. Er beließ es dabei. Er hatte seine Meinung geändert. Maitimo war alt genug, um zu wissen, was er für die Familienpolitik opfern sollte und konnte.

Also schritt er auf den Rotschopf, der dessen Mutter so wahnsinnig ähnlich sah, zu, entschieden das Thema wechselnd: „Ich bin so kurz davor, Nelyafinwe! So kurz davor, etwas wirklich Bedeutendes zu schaffen, was mich wahrhaftig unsterblich machen wird! Diese Vorstellung! Noch an aller Welten Ende wird man sich der Feanorians erinnern! Leider versteht deine Mutter das nicht. Aber du kannst es doch sicherlich nachvollziehen, dass ich gerade jetzt besonders hart und intensiv arbeiten muss. Nimm dir Canafinwe zur Hilfe, wenn die Zwillinge anstrengend werden. Ich weiß, dass er sich lieber hinter seinen Instrumenten und Büchern versteckt, aber auch für ihn wird es Zeit, sich eines Prinzen der Noldor würdig zu erweisen."
Maitimo nickte angespannt, wartete, ob sein Vater noch etwas sagen würde und verließ die Schmiede wieder, ebenso bedrückt und wortlos, wie er gekommen war.

~
Kaum loderte das Feuer der Öfen erneut heller und Feanaro hatte seine Handschuhe übergestreift, da kündigte sich schon der nächste Besucher an. Allein beim Klang der Schritte biss der Sohn Finwes die Zähne zusammen.

„Was. Willst. Du. Hier.... Bruder?!"

Nolofinwe tat ihm leider nicht den Gefallen und verschwand oder ging auf den Ton in Feanaros Stimme ein, sondern stand nur erhaben und mit, im Licht der Flammen golden flackernden, Verzierungen am Gewand und in den Haaren da, schweigsam und so unendlich weise auftretend, wie eh und je. Feanaro knirschte frustriert mit den Zähnen. Nichts hatte sich geändert, seit ihrem ersten Streit vor langer Zeit.

Die Momente zogen sich wie Sirup, ab und zu sprangen Funken aus den Öfen auf den Boden, um dort rasend schnell zu erlöschen.
„Nerdanel vermisst dich, Feanaro. Und Maitimo Russandol macht mir Sorgen."
Der ältere Halbbruder lachte lediglich spöttisch, Bitterkeit umspielt seine Züge. „Bist du jetzt auch noch für meine Familie verantwortlich? Ja, das passt zu dir, der große, weise, allumsorgende Nolofinwe!"
Er stellte sich mit voller Absicht so, dass Nolofinwe in die Flammen gucken musste, wenn er ihn ansah. „Du und dein lächerlich anhänglicher Sohn Findekano werdet schon noch bemerken, dass wir Feanorians niemanden brauchen, um großen Ruhm und Stolz zu erlangen. Sag mir, weiß der ach so liebende Vater des treuen, wundervollen Meldafinwe überhaupt, was sein Sohn treibt?"

„Lass Meldafinwe aus dem Spiel!" Endlich erhob sich auch die Stimme des sonst so nervenaufreibend ruhigen Noldo. Feanaro grinste bloß hämisch, er hatte seinen Bruder dort, wo er ihn haben wollte. „Ja, das dachte ich mir. Deine Kinder sind deine Schwachstelle. Aber wir beide wissen genau, sie vertrauen dir ja doch nicht. Sonst würde dein geliebter Sohn dir gewiss mitteilen, wo er sich des Nachts rumtreibt, nicht wahr?"

When the light was oursWo Geschichten leben. Entdecke jetzt