Kapitel 17

576 48 0
                                    

Nach ein paar Monaten sind endlich Ferien und endlich bin ich wieder Zuhause. Darien ist auch mit gekommen und meine Eltern haben es mir erlaubt ihn weiterhin zu behalten und aufzuziehen. Ich bin überglücklich und kann es noch gar nicht fassen. Darien und ich verstehen uns sehr gut und wir haben eine Menge Spaß zusammen. Außerdem erzähle ich ihm oft von seiner Mutter und wie toll sie doch war. Ich hätte mir gewünscht, dass er sie kennen lernt. Aber dafür habe ich ihm ein Bild gezeichnet, wo Slarisra drauf ist und es mir ins Zimmer gehängt. Es passt wirklich gut hier rein und macht eine schöne Atmosphäre. Ich liege gerade in meinem Bett und lese eines meiner vielen Drachenbücher. Ich versuche herauszufinden, warum man nicht jedem Drachen das Geschlecht herausfinden kann. Doch bisher habe ich leider noch keine Antwort darauf gefunden. Doch mitten im Lesen höre ich auf einmal ein Poltern direkt vor mir und sofort sehe ich auf. Draco hat sich zu mir appariert und steht nun in meinem Zimmer. Doch dabei hat er einige von meinen Büchern aus dem Regal geschmissen, da er sich festhalten musste. Also stehe ich schnell auf und gehe zu den Büchern um sie aufzuheben. "Was machst du denn hier? Platzt du bei jedem so rein?" frage ich leicht perplex und lege die Bücher zurück ins Regal. "Ich...muss reden." sagt er ziemlich leise und niedergeschlagen und ich stehe wieder auf um ihn anzusehen. Irgendwas stimmt nicht das spüre ich. Was macht Draco um diese späte Uhrzeit noch hier und warum sieht er so traurig aus? Das passt alles irgendwie nicht zusammen. "Was ist los?" frage ich und sehe ihn ernst an. "Ich..ähm..." sagt er nur und langsam nehme ich seine Hand führe ihn zu meinem Bett, damit er sich setzen kann. "Setz dich erstmal." sage ich und sehe ihn mitleidig an. Oh Gott, er ist total blass und seine Augen wirken leer. "Danke." bedankt Draco sich und sieht auf seinen Schoß. "Also, was ist passiert? Und warum kommst du gerade zu mir?" frage ich. "Ich wusste nicht zu wem ich sonst gehen sollte und ich vertraue dir." antwortet er. Er vertraut mir? Das fühlt sich gut an, wenn jemand das zu einem sagt. Vor allem, da Draco das gesagt hat. Ein kurzes Lächeln entfährt mir, das kann ich einfach nicht zurück halten. In meinem Bauch bilden sich wieder kleine Schmetterlinge, die sich einfach wunderschön anfühlen. "Mein Vater ist in Askaban." erklärt er kurz und knapp und ich merke, wie seine Faust sich anspannt. In Askaban? Wie kommt er da denn hin? Ich bin geschockt und weiß nicht was ich sagen soll. "Warum? Was hat er getan?" will ich wissen. Er muss schon was schlimmes angestellt haben. Man kommt nicht einfach so ohne Grund nach Askaban. Es muss einen schlimmeren Grund haben und ehrlich gesagt will ich ihn gar nicht wissen. "Ich weiß es nicht. Meine Mutter hat es mir gerade gesagt." erklärt er nur und wird noch blasser als vorher. Oh Gott was ist denn mit Draco nur los? Irgendwas muss doch passiert sein, nur was? "Und...wie lange muss er da bleiben?" "Ich weiß es nicht, Alice!" schreit Draco und steht wütend auf. Er läuft zum Fenster, lehnt sich dort an und sieht nach draußen. Ich gehe zu ihm und lege meine Hand auf seine Schulter. "Draco. Beruhige dich." sage ich ruhig und Draco schluchzst. "Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich bin total im Eimer." Was meint er damit? "Dein Vater kommt schon raus. Mach dir keine Sorgen." beruhige ich ihn. "Wenn das mal das einzige wäre was mir Sorgen macht." murmelt er. "Was? Was meinst du?" "Ach nichts." er verheimlicht mir was. Nur was? Will er nicht mit mir darüber reden? Er will anscheinend nur trost und das jemand bei ihm ist. Und das kann ich auch verstehen. Ich werde nicht in der frischen Wunde reiben, also sage ich nichts. "Willst du heute Nacht hier bleiben?" frage ich einfach frei raus ohne weiter darüber nachzudenken was er denken könnte oder was meine Eltern dazu sagen könnten. Es ist mir egal. Ich bin jetzt für Draco da, und selbst, wenn ich die ganze Nacht zuhören muss. "Was?" fragt Draco leicht erschrocken, doch wir werden auf einmal unterbrochen und zwar von Darien, der auf einmal von seinem Schlafplatz aufsteht und auf Draco zu läuft. "Was-" kann er nur sagen und tritt zurück. Darien ist zwar noch sehr klein, aber ebenfalls Gefährlich wie die anderen. Denn immer noch kommt aus seinem und Feuer und das muss ich dem kleinen noch abgewöhnen. "Darien!" sage ich leicht drohend, doch er kommt immer näher und sein Blick wird böser. Was hat er denn nun vor. Doch ehe ich weiterdenken kann fliegt er in die Luft und fängt an zu brüllen. So schnell ich kann stelle ich mich vor Draco und sehe ihn böse an. "Darien! Hu kamal de, Lap!!" rufe ich mit bösem Blick und sofort hält er an. Er bleibt in der Luft stehen und sieht mir tief in die Augen. Er merkt, dass ich es ernst meine und er auf mich hören sollte. Also kommt er wieder auf den Boden und geht zu seinem Schlafplatz, der neben meinem Bett ist. Langsam drehe ich mich zurück zu Draco und sehe ihn an. "Tut mir Leid, er weiß noch nicht wer Freund und wer Feind ist." erkläre ich und sehe ihn leicht lächelnd an. Doch Draco lächelt nicht, sondert sieht mich einfach ernst an. Was heißt ernst, er sieht mich eindringlich an und das fühlt sich gerade wunderschön an. Ich sehe ihn mit konzentrierem Blick an und hoffe, dass ich dieses schöne Gesicht nie wieder missen muss. Langsam legt Draco die Hand an meinen Hals und kommt bedächtlich näher. Will er mich küssen? Das wäre...wunderschön. Doch auf einmal klopft es und meine Mutter kommt in mein Zimmer. Sofort entfernen wir beide uns voneinander und sehen in das Gesicht meiner Mutter. "Draco? Was machst du denn hier?" will meine Mutter wissen und sieht uns fragend an. "Draco geht es nicht so gut, Mutter. Er schläft diese Nacht hier." erkläre ich mit fester Stimme, sodass meine Mutter kein weiteres Wort dazu sagen kann. Und das ist auch so. Sie nickt und lächelt. "Natürlich kann er hier bleiben. Ich wollte auch gar nicht weiter stören. Ich hab nur ein lautes knallen gehört und wollte nachsehen was hier los ist." erklärt sie uns und lächelt. "Danke....Mutter." sage ich mit Unterton, das signalisieren soll, dass sie gehen soll. "Gut, ich lasse euch dann mal allein." lächelt sie und geht dann. Endlich. Ich habe gedacht, sie wolle uns noch einen Kaffee anbieten, oder so was. "Tut mir Leid." entschuldige ich mich und Draco lächelt leicht. Wieder legt er die Hand auf meinem Hals und streichelt ihn mit seinem Daumen. "Entschuldige dich nicht. Du lässt mich schließlich hier schlafen." sagt er und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. Dann lässt er wieder von mir ab und geht zu meinem Bett um sich darauf zu legen. Wow, das hat weh getan. Seinen Geschwistern gibt man einen Kuss auf die Stirn. Wie traurig. 

Die Drachenflüsterin (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt