1. Teil

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Tagebuch von Professor Leonard Pine

Als wir den Aufstieg begonnen hatten, spürten wir im Boden eine Erschütterung. Die Sonne ging gerade unter, die letzten Strahlen streiften den Berg vor uns. Misst. Wir schaffen es nicht mehr rechtzeitig. Die Männer die wir verfolgten, hatten einen halben Tag Vorsprung. Wir würden sie nicht mehr rechtzeitig einholen. Ich sah zu Maria hinüber. Sie war erschöpft. Schweiß tropfte von ihrer Stirn und ihr Körper zitterte. Er zitterte sowohl aufgrund der Erschöpfung, als auch durch die Kälte. Weißer Atem kam aus ihren Mund. Doch...ihr Blick...er war wild entschlossen. Sie würde diese Männer nicht entkommen lassen. Wir mussten uns beeilen. Ich blickte den Berg hinauf und ich spürte wie meine Muskeln in den Beinen rebellierten. Bei jeder Bewegung, mit jedem Schritt weiter nach vorne, brannten sie. Ich zog mich den nächsten Felsvorsprung nach oben. Ich spürte Marias Hände an meinen Beinen, sie half mir nach oben. Oben angekommen, drehte ich mich um und reichte ihr meine Hand. Dicke Wolken hatten sich über uns gebildet. Ein brüllen ertönte. Erschrocken sahen wir nach oben. Unsere Augen suchten den Himmel ab. Aus dem Augenwinkel vernahm ich eine Bewegung. Dann schoss etwas über unsere Köpfe hinweg. Maria sog die Luft ein.

>Oh mein Gott.<

Ein weißer Drache flog über unsere Köpfe hinweg. Er war gewaltig. Seine weißen Schuppen schimmerten im Licht der Abendsonne, seine Flügel Schlugen Kraftvoll und führten seinen Körper elegant durch die Luft, weißer Rauch stieg aus seinem Maul. Wir sogen angespannt die Luft ein. Hatte er uns gesehen?

>Hat er uns gesehen Leo?<

Maria sprach meinen Gedanken laut aus. Meine Augen hafteten nach wie vor auf den Drachen über uns.

Wie ein Blitz schoss er weiter den Berg hinauf. Er wurde immer kleiner bis er in die Wolken über uns verschwand.

Mein Herzschlag erhöhte sich, ein Adrenalinschub schoss durch meinen Körper, ich drehte mich hektisch zu Maria um.

>Wir müssen uns beeilen. Komme<

Sie ergriff meine Hand und ich zog sie zu mir hinauf. Gerade als sie oben angekommen war, spürten wir erneut ein Beben unter unseren Füßen, gefolgt von einem Brüllen.

Wir hockten uns hin, ich hielt Maria fest im Arm. Sie klammerte sich an mich. Einige Sekunden später ertönte das Schreien mehrere Männer.

Wir sprangen auf die Füße, ohne abzuwarten setzte ich meinen Aufstieg fort. Ich spürte Maria dicht hinter mir.

Wir hatten keine Zeit. Wir mussten den Drachen helfen... so schnell wir können

Drachenzorn: Vertraue ihnen nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt