4. Dezember | Frazel

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Hey,
Einen schönen 4. Dezember :)

Das hier ist ein Prompt von im1a9potato, ich hoffe, es gefällt dir <3

Jeder wird mit strahlend weißem Blut geboren. Für jede Straftat, die man begeht, färbt sich das Blut dunkler. Es geht um einen Jungen, der herausfindet, dass das Blut seiner Sitznachbarin pechschwarz ist.

Außerdem ist es ein High-School AU. (Um Verwirrung vorzubeugen, Frank ist kein Halbgott)

Viel Spaß beim Lesen,

Luna❤️

Frank hatte eigentlich immer darauf geachtet, nichts anzustellen, was sein Blut dunkler färben könnte. Seine Großmutter hatte ihm immer eingschärft, sich nicht mit der falschen Sorte von Menschen abzugeben und er hatte sich immer daran gehalten. Ja, viele seiner Freunde stellten öfters dumme Sachen an, aber keiner von ihren Streichen war schlimm genug, um ihr Blut zu färben. Außerdem fand er die Scherze der Gruppe ebenfalls sehr unterhaltsam.

Und eigentlich hatte er gedacht, dass er seine Freunde gut genug kannte und sie gut einschätzen konnte.

Bis heute.

Franks Tag hatte eigentlich ganz normal angefangen.  Er war aufgestanden, hatte sich fertig gemacht und war sicher und pünktlich bei seiner Schule angekommen. Hazel wartete bereits auf ihn und gemeinsam schlossen sie sich den anderen aus ihrer Freundesgruppe an, deren Mitglieder nach und nach eintrudelten. Der Unterricht war gleich wie immer und die Gruppe traf sich danach zum Mittagessen.

Hazel fiel ein, dass sie ihr Buch für ihre nächste Stunde vergessen hatte und Frank bot ihr an, sie zu begleiten. Ihre Spinde waren nicht weit voneinander entfernt und so könnte er direkt seine Hausaufgaben für Mathe mitnehmen.

Und von da an war alles schief gelaufen.

Ben, einer der "schwierigeren" Jungs an der Schule, hatte sich mal wieder ein neues Opfer gesucht. Meistens leistete er sich ein paar Prügeleien und wurde dann suspeniert, nur um unverichteter Dinge wieder zurückzukommen. Auch diesmal hatten er und seine Kumpel jemanden in eine Ecke gedrängt und redeten drohend auf den Armen ein.

Hazel schloss mit einem genervten Seufzer ihren Spind. Wann immer sie es mitbekam, war sie diejenige, die eingriff und Ben sagte, er solle gefällgst verschwinden, während Frank ihr entweder half (falls das überhaupt nötig war) oder einen Lehrer holte (es kam ganz auf die Lage an. Er ließ Hazel wirklich nur ungern mit solchen Typen alleine, auch wenn er wusste, dass sie gut auf sich selbst aufpassen konnte. Schließlich hatte er schon oft beobachtet, wie sie die Jungs mit Leichtigkeit zu Boden warf, sobald sie handgreiflich wurden).

"Hey, Brown", rief Hazel und die zwei Freunde des Typen drehten sich um. Auch Ben ließ von dem Jungen vor ihm ab und wandte sich Hazel zu. "Hey, Levesque"

"Lass Lucas in Ruhe"

"Und was, wenn nicht?"

Hazel verdrehte die Augen. "Langsam bist du echt nicht mehr lustig. Nicht, dass du es jemals warst"

"Ach komm schon. Warum lässt du uns nicht einfach in Ruhe?"

Einer von Bens Freunden versuchte, Hazel am Arm zu packen. Hazel reagierte jedoch und schon lag dieser am Boden.
"Fasst mich nicht an", zischte sie.

"Woah, woah", Ben hob die Hände. "Komm mal runter, Kleine"

Bens zweiter Kumpel versuchte währenddessen Hazel von der Seite her zu überraschen, doch sie sah ihn kommen und schon lag auch er auf dem Boden. Hazel ging an ihm vorbei auf Ben zu, der sie genervt ansah. "Jeden Tag das Gleiche. Warum suchst du dir nicht eine andere Beschäftigung, als uns in die Quere zu kommen?"

"Warum suchst du dir nicht eine andere Beschaftigung, als Leute fertigzumachen, die jünger sind als du?", entgegnete Hazel. Frank, der gerade dazwischen gehen wollte, damit die Situation nicht wieder einmal eskalierte, sah den Jungen zu spät. Einer von Bens Freunden hatte sich aufgerichtet und stieß Hazel wütend in den Rücken.

"Achtung", rief Frank, aber es war schon zu spät. Hazel stolperte nach vorne und stieß mit ihrem Kopf an die Kante einer offenen Spindtür. Ehe Frank sich versah, waren die Jungs schon den Gang hinunter verschwunden, wobei heftig auf den Jungen, der Hazel gestoßen hatte, eingeredet wurde.

Feiglinge, dachte er, kümmerte sich aber nicht weiter um sie, sondern sah sich nach Hazel um. Erschrocken stolperte er einige Schritte zurück, als er Gesicht sah. Anscheinend hatte sie sich irgendwo unter ihrem rechten Auge verletzt. Aus der Stelle drang Blut hervor. Es sah schlimm aus, aber das war aber nicht was Frank so erschreckt hatte. Er starrte sie ungläubig an.

Hazels Blut war pechschwarz. Es glänzte im Licht der Deckenlampe über ihr und rannte ihre Wange hinunter, wie schwarze Tränen.

Die beiden starrten sich einen Moment sprachlos an. Ein Tropfen schwarzes Blut landete auf dem Boden und das schien Hazel wohl aus ihrer Starre zu reißen. Sie drehte sich um und floh den nächsten Gang hinunter.

"H-Hey, Hazel, warte", rief Frank ihr nach und lief ihr hinterher. Hazel blieb aber nicht stehen, sondern schien nur noch schneller zu werden. Aber Frank war auch nicht gerade langsam und so hatte er sie auf dem Hof hinter der Schule schließlich eingeholt. Dass er seinen Spind offen gelassen hatte und dass ein paar Idioten diesen eventuell verwüsten könnten, interessierte ihn gerade herzlich wenig. Stattdessen fragte er sich, warum Hazels Blut so dunkel war und was sie angestellt hatte, damit es überhaupt dazu kam. Sie legte zwar regelmäßig Benno und seine Freunde aufs Kreuz, aber das konnte bestimmt nicht der Grund sein, zumal sie sich immer nur verteidigte und nie von sich aus angriff.

Entschieden schnitt er ihr den Weg ab, sodass sie aprupt stehen bleiben musste.

"Hazel", sagte Frank sanft. "Was ist los?"

Auch wenn er wusste, dass Hazel vermutlich grausame Dinge angestellt hatte, um ihr Blut so dunkel zu färben, wollte er trotzdem die ganze Wahrheit wissen. Er reichte ihr ein Taschentuch und wartete geduldig, bis sie bereit war mit ihm zu reden. Vorsichtig tupfte sie sich das Blut aus dem Gesicht und Frank bemerkte, dass sich einige Tränen darunter gemischt hatten. Am liebsten hätte er sie umarmt, aber er war sich nicht sicher, ob Hazel das wollte.

"Es tut mir leid", brachte sie schließlich heraus. "Ich wollte es dir ja sagen, aber es ist uns verboten, irgendjemandem von uns zu erzählen - das wäre zu gefährlich" Frank verstand zwar nicht, wer "uns" sein sollte, aber er sagte nichts und wartete, bis sie fortfuhr.

"Ich- ich bin eine Halbgöttin", sagte sie dann mit zittriger Stimme. Und dann erzählte sie ihm alles - von dem Camp, das sie in den Sommerferien besuchte, von den anderen Halbgöttern und wie sie täglich um ihr Überleben kämpften. Einmal erwähnte sie Percy und Frank realisierte, dass er wohl auch das Kind eines Gottes sein musste. Zuerst war er nicht sicher, was er davon halten sollte, aber dann zeigte ihm Hazel ihre Kräfte und wie sie etwas, das sie den Nebel nannte, damit manipulieren konnte und schließlich glaubte Frank ihr.

Dann begann sie zu erklären, warum ihr Blut schwarz war. "Die Monster versuchen uns zu töten. Also wehren wir uns und- naja, töten sie stattdessen. Sie sterben nicht einmal richtig, sondern zerfallen zu Staub und kommen irgendwann wieder zurück. Das Ding ist- die Sache mit unserem Blut hat einige 'Fehler', könnte man sagen. Es färbt sich dunkler für eine Straftat, die man begangen hat, wie zum Beispiel töten. Und ich töte die Monster nunmal. Es ist egal, ob sie wieder zurückkommen oder ob sie mich zuerst versucht haben zu töten. Die Tat ist, was zählt. Deswegen habe ich schwarzes Blut, genau wie Percy"

"Percy hat auch schwarzes Blut?" Hazel nickte. "Es tut mir leid, dass ich dir nichts gesagt habe, aber eigentlich sollen wir nicht mit Sterblichen darüber reden. Außerdem würde uns sowieso niemand glauben" Das klang plausibel. "Ich glaube dir", entgegnete Frank und Hazel lächelte.

"Ich weiß. Danke", und sie schloss ihn in eine Umarmung.

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