Arun 24.

173 13 0
                                    

Schwer atmend erhob ich mich als mein Gegner seinen letzten rasselnden Atemzug nahm. Mit einem Nasen rümpfen zog ich meine Axt aus dem Rückgrat und es gab ein Knirschen und ein unangenehmes Knacksen von sich. Blut spritze mir entgegen und verschmolz an meinem Körper mit dem anderen Blut meiner Gegner. Mit leichtem Schwung befestigte ich meine Waffe wieder an ihrer Halterung an meinem Rücken.

Alles vor mir war das reinste Blutbad. Ich fühlte mich als wäre ich gebadet in Blut und einzelne Ströme liefen über meine Panzerung.

Ich schmeckte es, als ich mit meiner Zunge über meine ausgetrockneten Lippen fuhr. Der bittere metallische Nachgeschmack haftete in meiner Mundhöhle und ich zog wieder meine Augenbrauen zusammen.

Auf der gesamten Lichtung lagen die Körper unserer Gegner verteilt und ich kickte einen leblosen Körper zur Seite, der mir im Weg lag und dieser rollte in das seichte Wasser.

Der kleine Fluss sah längst nicht mehr so klar aus und war genauso getränkt in Rot. Absolute Stille herrschte auf dem Platz, die die überleben konnten, rannten vor uns weg. Ich machte mir dennoch keine Sorgen, die meisten wurden von Asrogs Gift getroffen und der Rest wurde noch von Ikosu geschnappt und unter seinen Krallen zermalmt. Siegessicher legte sich ein zufriedenes Lächeln auf meine Lippen. Auch wenn es qualvoll und grausam für meine Gegner geendet hat, ihre Todesschreie klangen wie Musik in meinen Ohren. Sie wollten immerhin meiner Königin etwas antun. Aber mit mir an ihrer Seite wird ihr niemals jemand zu nahe kommen. Ich hob meinen Blick und betrachtete weiter die Lichtung und suchte nach meinen Weggefährten.

Etwas weiter am Wasserfall knieten Indira und Nahuel auf den Steinen und wuschen sich gegenseitig das Blut von ihrer Haut und versorgten die kleinen Wunden die sie bekommen hatten vom Kampf. Verwundert suchte ich weiter nach dem Zwerg. Weit kann er ja nicht sein vorhin war er noch direkt hinter mir, bis wir voneinander getrennt wurden und ich gleichzeitig gegen drei Männer kämpfen musste.

,,Arun!" rief leise eine Stimme weiter rechts neben mir und sofort schnellte mein Gesicht in die Richtung. Etwas weiter weg lehnte sich Bayek an einen Baumstumpf und hielt sich schützend eine Hand um seinen Bauch. Sogar in der Dunkelheit konnte ich erkennen das dort drunter Blut floss und sofort rannte ich auf die Windseele zu.

,,Verdammt Bayek, was ist passiert?" schrie ich ihn beinahe an, ich war nicht wütend auf ihn. Sondern auf mich, warum hatte ich nicht auf den Zwerg aufgepasst?

Dieser jedoch stützte sich eher mehr schlecht als recht an mir ab als ich endlich bei ihm angekommen bin. Sein gesamter Körper bebte und seine Haut fühlt sich kalt aber dennoch schwitzig an.

,,Irgendsoein verdammter Bastard hat mich erwischt als ich nicht aufgepasst habe." knurrte er hinter seinen zusammen gebissenen Zähne und fing an immer mehr zu zittern. Aus seinem Mundwinkel tropfte es und seine Zähne waren Blutverschmiert. Es stand wirklich nicht gut um meinen Gefährten.

,,Los komm, wo ist denn Razor? Ich bring dich zu ihm das er dich heilen kann." murmelte ich nur und legte einen Arm fester um ihn herum um ihn zu stützen.

Bayek jedoch schüttele lediglich nur seinen Kopf und wank ab.

,,Das geht nicht, Razor selbst hat zu viele Wunden von einem Kampf mit vier anderen Drachen. Ich kann ihn mich nicht auch noch heilen lassen, das würde sein Ende bedeuten." verzweifelt blickte ich in das schmerzverzerrte Gesicht neben mir und ich überlegte fieberhaft. In der Zwischenzeit trafen nun auch Indira und mein Bruder zu uns und sahen ziemlich verwirrt aus.

,,Was ist geschehen?" Nahuel stellte sich inzwischen an die andere Seite von Bayek, um ihn genauso zu stützen.

,,Razor kann ihn nicht heilen. Indira, wie weit ist das nächste Dorf von hier mit einer Unterkunft. Wir müssen Bayek so schnell wie möglich helfen." knurrte ich und Indira sah so aus als würde sie fieberhaft überlegen.

Drachenherz; Eid des DrachenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt