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Genervt schlug ich auf den Wecker ein, als dieser mich mit lautem Piepen aus dem Schlaf riss. Als es wieder still war übermannte mich sofort die Müdigkeit. Ich war gerade wieder abgedriftet, da hörte ich meine Frau Mary von unten schreien: "Bist du immernoch nicht wach?! Du musst los!" Völlig genervt kuschelte ich mich enger in die Decke. Sie hatte doch gestern noch unbedingt diesen Film schauen wollen! "BEEEN". Die Tür ging auf und völlig erbarmungslos wurde die Decke von mir gezogen. Ich erzitterte kurz, als die gemütliche Wärme verschwand und brummte genervt. "Komm schon, steh endlich auf!", sagte sie sanft, doch genau diese Tonart machte mich noch wütender, obwohl ich nicht einmal wusste, warum. Müde stand ich auf und setzte mich an den Rand des Bettes. Ein kalter Schauer durchfuhr mich, als meine nackten Füße auf das kalte Laminat trafen. Torkelnd ging ich ins Badezimmer und machte mich fertig.

Unten angekommen beachtete ich das Frühstück, welches sie extra für mich gemacht hatte, nicht.

Als ich das Haus verließ, knalte ich die Tür ohne ein Wort zu.

Ich wusste, dass ich maßlos übertrieb, doch durch die Müdigkeit, die mich jeden Moment erneut übermannen zu wollen scheinte, konnte ich nicht klar denken.

Der eisige Wind strich durch meine kurzen Haare, und schon auf dem weg zu meinem Kleinwagen erreichte die Kälte jeden Winkel meines Körpers. Als ich endlich auf dem weichen Sitz saß, blieb ich eine Weile sitzen und starrte in den grauen Tag. Doch ein Blick auf die Leiste verriet mir, dass ich tatsächlich spät dran war, weshalb ich mich sofort auf den Weg machte. Ich musste in fünf Minuten bei der Arbeit sein, doch der vor mir fuhr höchstens mit 30. Ich sah weiter vorne viele Autos kommen. Da würde ich später nicht mehr durchkommen. Also nutze ich die Chance, gab Gas und fuhr zum Überholen auf die Gegenspur. Das Auto vor mir schien nun sehr nah. Zu nah. Die Reifen quitschten laut auf, als ich das Lenkrad zur Seite riss, und mit dem Oberkörper an den Rand knallte. Ich war kurz davor erleichtert aufzuatmen, als ich einen hohen Druck spürte, und nach hinten in den Sitz gepresst wurde. Ich hörte das splittern von Glas und das zusammenknallen von Blech. Es klang nicht gut. Mein Gesicht brannte, und eine warme Flüssigkeit tropfte mein Gesicht entlang, bis sie auf meiner Brust landete, welche sich unregelmäßig hob und senkte. Verschwommen nahm ich die zersplitterte Scheibe, und die Blechteile, die eindeutig nicht zu meinem Wagen gehörten, und nun halb in und halb auf meinem Auto waren, wahr, bevor mein Kopf zur Seite kippte und alles schwarz wurde.

Was hatte ich nur getan?

100 letzte TageWo Geschichten leben. Entdecke jetzt