Haikyuu UshiTen x OC

| 2 |

Nachdem ich gestern so sehr in meinen Gedanken versunken war und überhaupt nicht auf das Training geachtet hatte, versprach ich Shirabu mit ihm nochmal alleine zu "trainieren". Ich hatte natürlich nicht vor wirklich zu spielen. Ich wollte mir einfach ein richtiges Bild von seinem Zuspiel und seiner Technik machen.

Vorerst hatten wir noch Unterricht, danach jedoch traf ich mich mit ihm in der Nähe der Stammvolleyballhalle des Teams. Er brachte seinen Volleyball mit und ich erklärte ihm zuerst ein paar meiner Techniken, mit denen wir damals einige Spiele gewonnen hatten, bis ins kleinste Detail. So konnte er sie auch gut ohne meine Vorführung ausprobieren und üben.

,,Die Ballkontrolle ist das Wichtigste für einen Zuspieler. Wenn die nicht sitzt, kannst du weder den Ball annehmen noch einen Angreifer zuspielen. Deine Ballkontrolle ist gut. Echt gut. Du bist nur ziemlich verkrampft in deinen Handgelenken. Lass sie locker und konzentrier dich eher darauf wohin du den Ball spielst und nicht wie du ihn annimmst. Du machst dir sonst zu viele Sorgen, was schief gehen könnte und verkrampfst dann deine Handgelenke wieder zu sehr." Er nickte mir verstehend zu und spielte den Ball einige Male über seinem Kopf in die Luft. Seine Handgelenke ließ er locker und konzentrierte sich währenddessen darauf, den Ball sauber und gerade nach oben zu spielen.

,,Gut. Das hast du." Er fing den Ball und sah mich wieder an.
,,Du weißt, die Großzahl der Volleyballspieler sind Rechtshänder. Wakatoshi-kun jedoch nicht. Das macht es für uns Zuspieler etwas schwerer..." Ich räusperte mich. ,,Könnte man denken... Jedoch ist es weder schwerer noch leichter. Der Ball fliegt in der selben Bahn wie bei einem Rechtshänder. Die Ballhöhe und wie weit die Entfernung zum Netz sein muss, muss man bei jedem Spieler individuell herausfinden und austesten. Das ist klar. Das Grundprinzip jedoch bleibt das selbe. Egal ob klein, groß, Links- oder Rechtshänder." Wieder nickt er nur. Diesmal jedoch etwas zögerlich. Ich seufzte leicht und suchte ein Beispiel um es ihm übersichtlicher erklären zu können.
,,Nehmen wir einfach mal..." Oh böse Kombo... Naja egal.
,,Oikawa Toruu von der Aoba Johsai und Wakatoshi-kun. Oikawa ist Zuspieler, Wakatoshi-kun Angreifer. Wenn du diese beiden jetzt ohne jedes Training in ein Team stecken würdest, müsste sich Oikawa genauso wie bei jedem Anderen erst einmal an Wakatoshi-kuns Sprunghöhe und Armlänge ect gewöhnen. Wenn er ihm dann ein paar Mal zugespielt hat, funktioniert es. Irgendwie. Aber jetzt kommts. Denkst du nur weil es am Anfang nicht funktioniert würde Oikawa aufgeben und es auf Wakatoshi-kuns Linkshändigkeit schieben?" Shirabu überlegte kurz und schüttelte dann leicht den Kopf.
,,Richtig. Er würde es einfach solange versuchen, bis es richtig klappt und sie beide für ihr Team punkten können. In diesem Moment ist es völlig egal, welchen Arm der Angreifer nun letztendlich zum Angriff benutzt und welcher der "Norm" entspricht. Ich hoffe das kann man verstehen." Ich lächelte zögernd.

,,Hai! Ich verstehe... Also könnte jeder mit genug Willenskraft Ushijima-san zuspielen und seinem Team somit den Sieg ermöglichen. Richtig?"
,,Richtig." Shirabu war ein guter Schüler und Volleyballspieler. Ich hatte nichts an ihm auszusetzten. Er war gut. Sehr gut.

,,Die perfekte Kontrolle ist nie zu 100% da. Jeder Zuspieler bekommt ab und zu ein schlechte Annahme oder hat einfach mal einen schlechten Tag. Aber auch daraus kann man mit genug Selbstvertrauen und Willen ein gutes Zuspiel und dadurch auch einen guten Angriff hinbiegen. Wenn du deinem Team vertraust, vertrauen sie auch dir und das ist der Schlüssel zum Sieg."

,,Hai!" Er verbeugte sich wieder leicht, sah dann aber zu mir auf.
,,Tut mir Leid. Das ist Angewohnheit."
,,Ach was. Nicht schlimm. Wenn ich dir wenigstens helfen konnte." Ich lachte leicht und legte eine Hand auf Shirabus Schulter.

,,Shirabu-san?" Dieser erwiderte sofort meinen Blick als sein Name ertönte.
,,Ich zähle auf dich!" Ich verleite dem Satz einen leichten Nachdruck, damit er wusste das ich das ernst meinte und schenkte ihm dann ein sanftes, zutrauliches Lächeln.