9 Gründe, einen Werwolf zu lieben

Finger

Remus hatte schlaksige Finger, lang und etwas knochig, aber nicht so, dass er aussah wie ein Skelett. Sie waren wunderschön. 

Sirius wusste, er starrte, aber er konnte sich nicht davon abhalten. Es war so einzigartig, wie er den Federkiel hielt, mit dem er gerade seinen Aufsatz für Professor Binns schrieb, an dem Sirius eigentlich auch arbeiten sollte, aber er konnte sich nicht darauf konzentrieren.

Gleich darauf beobachtete er, wie Remus mit geschickten Fingern einer Hand das Tintenfass aufschraubte und den Federkiel eintauchte.

Es war schon überraschend, wie mühelos er das hinbekam, während Sirius es immer wieder schaffte, sich mit Tinte vollzukleckern, obwohl er beide Hände benutzte. Es passierte nicht mal offensichtlich, er schrieb (gelegentlich) an einem Aufsatz und packte seine Tasche und dann deutete einer seiner Freunde auf einem Fleck an seinem hochgekrempelten Ärmel oder auf dem Saum seines Hemdes, das er natürlich entgegen der Schulordnung nicht ordentlich in seine Hose steckte.

Remus war immer so... elegant irgendwie. Nicht die typische Art von Eleganz, von der James immer schwärmte, wenn Evans ihre Haare über die Schulter warf, sondern eine ganz andere Art, die seltsamerweise nur Remus zu beherrschen schien. Es zeigte sich auch nicht immer in offensichtlicher Weise, eher bei kleinen Dingen. Wenn Remus mit seinen geschickten Fingern die Päckchen öffnete, die er von seinen Eltern und Freunden zu Weihnachten bekam, ohne das Geschenkpapier zu zerreißen. Oder wenn er Sirius' Schnürsenkel entwirrte, die aus unerfindlichen Gründen immer verknotet waren, sobald er seine Schuhe auszog. 

Nach ein paar Jahren fing Sirius an, sich zu wundern, wie geschickt Remus mit seinen Fingern in anderen Bereichen war. Er brauchte nicht lange, um es herauszufinden.

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