Kapitel 3

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Ich Strich eine Weile ihre Haare. Als sie dann zu mir hoch sah, fragte sie.

,,Was hat Daniel getötet?"

Sofort musste ich an Mrs. Erduars Beschreibung denken, wo sie erklärt hatte was gestern passiert war und ich fühlte wie meine Tränen zurück kamen.

,,I-ich w-weis es nicht."

Das war meine einzige Antwort, doch Amelie wusste, das ich eine Vermutung hatte, nein sie hatte bemerkt das ich log und das ich eigentlich weis wer es war.

,,Du weist es."

Sagte sie ganz ruhig, sie legte wieder ihren Kopf an meinen Bauch, ich musste überlegen. Sag ich es ihr oder sag ich es ihr nicht? Als ob meine kleine Schwester meine Gedanken lesen konnte sagte sie

,,Du kannst es mir sagen, wirklich ich bin kein kleines Mädchen mehr."

Ich musste wieder lächeln, Amelie war gerade mal 6 und sie ist "nicht" mehr klein. Trotzdem dachte ich noch eine Weile nach bis ich es sagte

,,Es war ein Tier."

Sie schaute mir wieder in die Augen,

,,Was für ein Tier?"

,,E-ein Wolf."

Meine Tränen kamen zurück, ich wusste nicht mehr was ich machen sollte. Amelie wusste es aber sie drückte mich und gab mir einen Kuss auf die Wange.

,,Amelie!"

Es war Mum. Meine Schwester schaute mich an und ihr Blick verriet mir schon was sie meinte:
Soll ich zu ihr oder nicht?

Ich schaute zur Treppe, dann wieder zu ihr, ich versuchte zu lächeln und nickte. Wir lösten uns aus unserer Umarmung und sie stand auf, ging zu der Treppe und verschwand.

Jetzt war ich alleine, alleine mit meiner Trauer und Sorge. Also tat ich das, was wohl jeder machen würde. Weinen.

Ich weinte um Daniel um seinen Tod, ich weiß, man könnte sagen dass ich übertreibe, aber das stimmt nicht. Ich mochte ihn, ich mochte in sogar sehr.

Schritte waren dann auf den Treppenstufen zu hören. Ich wischte mir die letzten Tränen weg und starrte zu dem einzigen Eingang zum Dachboden/Amelie und mein Zimmer.

Meine Mum stand dort und schaute mich mitfühlend an.

,,Was ist."

Ich drehte meinen Kopf weg von ihr und ging ans Fenster.

,,Mrs Erduars hat mir erzählt was passiert ist."

,,Ja und?!"

,,Ich weis das du ihn sehr mochtest, du kannst es mir sagen."

Ich drehte mich mit Tränen in den Augen zu ihr um.

,,Was bitte hab ich dir noch zu sagen, DU GLAUBST MIR JA EH NICHT!"

Mit diesen Worten rannte ich an ihr vorbei, nach draußen. ich rannte immer weiter, ich wusste nicht wohin, aber es war mir egal.

Nach gefühlten 30 Minuten Rennen ließ ich mich zu Boden fallen und versank in selbst Mitleid.

Ich war im Wald also könnte ich wohl meine ganze Trauer raus lassen, doch ich hörte auf einmal seltsame Geräusche aus einem Gestrüpp...

WolfsblutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt