Kapitel 5

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"Soso, Cedric will also mit Gracey schluss machen? Oliver wir wissen beide das sie ihm nie wirklich gut tat. Ich denke wir sollten ihn ein wenig bei seiner Entscheidung unterstützen, was meinst du?" schnitt Luis das Thema vorsichtig wieder an während wir uns nun zu dritt zum Klassenzimmer fortbewegten.
"Na gut, wo du recht hast, hast du recht, aber sie liebt ihn wirklich und du weißt wie einfühlsam ich manchmal sein kann" gab Oliver nun zu seiner Verteidigung preis. Ich war etwas überrascht, dass Oliver ein so einfühlsamer Junge war. Dabei wirkte er sonst immer so selbstbewusst und selbstsicher. Irgendwie niedlich.
"Wie siehst du das Joann?" fragte Oliver mich jetzt, was in mir totale Überforderung aufkommen lies.
"Ich- äh, also- i-" ich schüttelte einmal meine Kopf, "ich weiß es nicht" fuhr ich nun fort und konzentrierte mich dann wieder auf meine Schritte. Ich weiß nicht wieso, aber ich zählte ab und zu beim gehen meine Schritte. Es war einer meiner kleinen Ticks.

Am Klassenzimmer angekommen hielt ich ausschau nach Ruby, jedoch waren neben ihr nur noch zwei Plätze frei. Ich hatte mich schnell darauf eingestellt alleine zu sitzen, doch zu meiner Verwunderung folgte Oliver mir bis zu meinem Platz.
Etwas verdattert sah ich ihn an.
"Du kannst mich doch nicht alleine mit den Turteltauben lassen" sagte er empört aber dennoch lachend und legte seine Bücher neben meine auf den Tisch. Irgendwie löste es ein Kribbeln in mir aus, als er sich neben mir auf die Sitzbank gleiten lies.

"Hab gehört Kyle nimmt dich vielleicht ins Quidditchteam auf? Ich wusste gar nicht das du dich für Quidditch interessierst?" wandte sich Oliver an mich, während ich Pergament, Federkiel und Bücher symmethrisch vor mir anordnete.
"Ähm ja, er meinte er will mir eine Chance geben." erwiderte ich und schwenkte meinen Kopf herum um Oliver an zu sehen.
"Ich will wirklich nichts sagen, aber pass auf dich auf. Er schleimt sich gerne bei Mädchen ein um danach mit ihnen im Bett zu landen. Lass dich also nicht zu sehr auf ihn ein, okay Joann?"
Da war sie schon wieder. Diese Geschichte über Kyle und langsam fing ich an sie zu glauben. Kyle rutschte in meinen Augen sofort in ein anderes Licht und es ekelte mich an.
"Joann?" fragte Oliver erneut nach, da ich ihm keine Antwort entgegen gebracht hatte.
"Äh ja schon klar, nein nein ich pass auf" gab ich hastig wieder und merkte wie ich mal wieder rot wurde. Oliver schmunzelte, was meine Hautfarbe allerdings nur noch mehr erröten lies.

Irgendwann stapfte ein winziger Mann in das Klassenzimmer und stellte sich hinter dem Pult auf einen stapel Bücher.
"Guten Morgen Kinder!" begrüßte er uns alle freundlich woraufhin von allen Seiten ein "Guten Morgen Professor Flitwick" den Raum erfüllte.

"Unser heutiges Thema wird der Spruch Ascendio sein" sprach der kleine Mann zu uns.
Glücklicherweise kannte ich diesen Spruch bereits.
"Wer kann mir denn mal sagen, was dieser Spruch bewirkt?"
Sofort schoss mein Arm in die Höhe und auf Professor Flitwicks Gesicht machte sich ein Lächeln breit. "Miss Williams bitte" nahm er mich dran.
"Ascendio wird genutzt um bestimmte Gegenstände in die Höhe steigen zu lassen. Er ist zwar ähnlich zu Wingardium Leviosa, jedoch ist er dennoch etwas anders und vorallem komplexer, da man mit ihm auch menschen in die Luft steigen lassen kann." antwortete ich dem Professor selbstbewusst und Ruby, welche auf der anderen Seite des Raumes saß, sah mich ungläubig an.
"Sehr gut Miss Williams, vielen Dank. 5 Punkte für Slytherin" verkündete er, bevor er uns die nötige Praxis vorführte.
Ich jedoch schwiff ab in einen meiner Tagträume und bekam nicht sonderlich viel mit von dem was der kleine Mann von sich gab.

"Suchen Sie sich doch bitte jeder einen Partner und führen Sie den Zauber aneinander aus. Alle nacheinander, damit ich im Notfall einschreiten kann." war das erste was ich wieder mitbekam.
In der Hoffnung mit Ruby zusammenarbeiten zu können, schaute ich zu ihr hinüber. Diese war aber schon mit Luis in das Buch vertieft und somit landete ich früher oder später mit Oliver in einer Gruppe, was mich aber nicht unbedingt störte.

Nachdem der Professor bereits die ein oder andere Gruppe dran genommen hatte, waren schließlich auch Oliver und ich an der Reihe.
Als erstes sollte ich meinen Partner schweben lassen, was auch ohne weitere Komplikationen funktionierte. Als jedoch Oliver an der Reihe war und ich gerade erst ein paar Zentimeter über dem Boden schwebte war auch noch alles in Ordnung, doch plötzlich rauschte ich mit einer unglaublichen Geschwindigkeit in die Höhe, bis ich mit dem Kopf fatal gegen die Decke sties.

Das letzte was ich mitbekam war wie ich langsam wieder Richtung Boden segelte, bevor alles um mich herum schwarz wurde.

Als ich meine Augen wieder öffnete, war es dunkel und mein Kopf dröhnte furchtbar. Der große Raum wurde durch ein paar Kerzen, welche an anderen besetzten Betten standen erhellt. Ich musste im Krankenflügel sein, denn schon im nächsten Moment eilte Madame Pomfrey auf mich zu.
"Wie geht es ihnen?" fragte die Heilerin mich hektisch während sie ihre Hände mit einem weißen Tuch abtrocknete.
"Mein Kopf tut höllisch weh, aber sonst geht es mir gut glaube ich" antwortete ich ihr und hielt meinen Kopf, da ich der Überzeugung war es würde den Schmerz lindern.
Die Dame flitzte davon und kam mit einem kleinen Fläschchen wieder, dessen Inhalt eine pinke Flüssigkeit war.
"Trink das, dann gehts dir besser" sagte sie und ich tat wie mir befohlen. Sobald ich das Gebräu, welches scheußlich schmeckte, hinunter gekippt hatte, ging es mir augenblicklich besser. Allerdings durfte ich den Krankenflügel nicht verlassen, da sie mich noch bis zum nächsten Morgen unter Beobachtung halten wollte und somit versuchte ich wieder weiter zu schlafen.



"Aufstehen du Flubberwurm" weckte mich eine zärtliche Stimme. Es war Lucy und sie hatte mir Frühstück mitgebracht, da es bereits 7 Uhr in der Früh war.
"Ohje!" rief ich und sprang auf, taumelte jedoch direkt wieder zurück. Ich blieb kurz sitzen und stand dann noch einmal ruhig auf.
Nun ging es auch und somit verabschiedete ich mich von der Heilerin und machte mich mit Lucy auf den Weg zu meinem Gemeinschaftsraum.
Schnell huschten das Ravenclaw-Mädchen und ich durch den Gemeinschaftsraum, damit sie nach Möglichkeit keiner sah.
Als wir in meinem Schlafsaal ankamen, lies sich meine Freundin erst einmal in mein Bett sinken und verkroch sich unter Decke.
"Dein Bett ist sooo gemütlich" gähnte sie und ich musste ihr die Decke klauen um sie vom einschlafen abzuhalten.
"Du bist doof Joann" maulte sie und versuchte ihren Körper unter einem der Kissen zu verstecken. Ich lachte und begab mich ins Bad, wo ich meine Haare richtete und meine Zähne putzte. Mein Outfit blieb schlicht bei einer schwarzen Hose und einem weißen Hemd. Der Umhang durfte natürlich auch nicht fehlen, genauso wenig wie die Krawatte.

Morgen würde endlich Wochenende sein und dies bedeutete, das Quidditch-Trainingspiele stattfinden würden um seine Fähigkeiten für das Auswahltraining aufzufrischen. Für die ersten beiden Stunden schnappte ich mir mein Buch für den Verwandlungsunterricht und machte mich schließlich samt meiner besten Freundin zum Klassenzimmer auf. Ich freute mich sehr auf den Unterricht, da wir wieder beieinander sitzen würden.

Als wir schlussendlich am Klassenzimmer für Verwandlung ankamen, war es bereits kurz vor Unterrichtsbeginn und wir schmuggelten uns schnell in die Schülerschar, welche gerade in den Klassenraum ströhmte.

"Guten Morgen Kinder!" begrüßte McGonagall uns freudig und startete direkt mit ihrem Unterricht. Heute behandelten wir doch tatsächlich kurz die Animagi und auch unsere Professorin verwandelte sich vor unseren Augen in ihre Animagi-Gestalt. Es war eine niedliche, graue Tigerkatze und irgendwie passte es zu der Professorin.

Ich freute mich bereits tierisch auf die nächste Unterrichtsstunde, denn da könnte ich endlich mal wieder fliegen. Auch wenn ich davon nach dem gestrigen Unfall eigentlich genug haben sollte.

Keeper - Oliver Wood FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt