Wie alles begann

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„Komm schon!", lachte der braunhaarige und hüpfte aufgeregt durch das dunkle Zimmer.
Ihm folgte ein etwas kleinerer schwarzhaariger Junge. Das Spielzimmer wurde nur durch das Licht der tausenden Sterne und das des Mondes beleuchtet. „Ich komme doch schon.", murmelte Mason und stellte sich neben James an das Fenster.
Seine Augen weiteten sich und fingen an im Mondlicht zu glitzern. „Wow, das ist echt schön. Später will ich auch mal auf den Mond!", träumte James vor sich hin und schaute nun seinen besten Freund an. Dieser nickte und schob seine Brille wieder an die richtige Stelle bevor er dann lächelte.
„Versprichst du mir, das du mitkommst?",strahlte der Größere braunhaarige. „Na klar, ohne mich würdest du da oben doch gar nicht klar kommen.", grinste Mason und hob die Hand um dem braunhaarigen nun den kleinen Finger hinzuhalten. „Ich schwöre!", sagte er feierlich. James hüpfte auf und sprang ihm entgegen. „Ich auch!", rief er vergnügt.

Das war jetzt ganze 18 Jahre her. Damals waren sie beide 7 und jetzt sind die Freunde 25 und stehen hier im Raumanzug in mitten zahlreicher Forschern. Trotz vieler kleiner und unwichtigen Streitereien waren sie nach diesen vielen Jahren immer noch Freunde mit dem selben Traum, welcher am heutigen Tag in Erfüllung gehen sollte.
„Hey, heute fliegen wir zum Mond.", grinste James. Mason atmete tief ein und lächelte dann: „Endlich."
Ihnen wurden Helme über den Kopf gezogen, welche ungefähr 6kg auf die Wage bringen würden.
Schwer atmend hob der braunhaarige seine Faust und streckte dann seinen kleinen Finger aus. Mason zögerte nicht lange und schloss sich ihm an. Obwohl es noch viele andere Menschen gab, die den zwei etwas mit auf den Weg geben wollten, war das nebensächlich. James blickte in die glitzernden Augen seines besten Freundes. Genau dieselben konnte er auch an jenem Abend im Mondlicht erkennen. So kam das himmelblau versteckt im dunkelblau erst recht zur Geltung. Seine Mundwinkel erhoben sich und eine kleine und doch bedeutende Träne lief ihm über die Wange. Ihr Traum würde heute endlich in Erfüllung gehen. Mason hatte noch nie viel geredet, er war eher der ruhige Typ und somit das komplette Gegenteil von James, welcher immer schon viel Unsinn anstellte und sehr lebendig war. Mason hob nun seine Hand und winkte den vielen Zuschauern aufgeregt zu. Alles wurde live übertragen im ganzen Land. Jeder Schritt wurde kommentiert und gelobt. Doch wurde kein einziges Wort über die Möglichkeiten von Fehlstarten berichtet. Nun setzte auch James den ersten Schritt die Treppe zur Rakete hinauf. Wollte er das wirklich? Ja! Genau das Gleiche dachte auch sein bester Freund.
Hintereinander stiegen sie nun in ihre Sitze und wurden von den verschiedensten Mitarbeitern an allen Möglichen Stellen festgemacht. Mason drehte seinen Kopf zu James und zwinkerte ihm zu. Dieser lächelte und versuchte verzweifelt zu zwinkern.
„Er konnte es noch nie.", dachte der schwarzhaarige und musste schmunzeln. James rehbraune Augen strahlten so viel Wärme und Aufrichtigkeit aus. Am liebsten hätte Mason dieses Gefühl von Geborgenheit für immer behalten.
Langsam wurde die Menschen im Cockpit immer weniger und nur noch die 10 Astronauten saßen in den Sitzen.
Nach einer halben Stunde ertönte ein piepen und zahlreiche Türen wurden verriegelt. Eine Stimme ertönte durch die kleinen Lautsprecher welche versteckt im Helm eingebaut wurden.
„Wir werden gleich starten, bitte überprüfen sie, ob alle Gurte fest sind und antworten sie mit einem „Alles Sitzt" .", erklärte die Stimme. In den Jahren Ausbildung hatten sie dies zwar mehrere Male geübt aber, dass es jetzt wirklich passierte war nochmal ein ganz neues Gefühl. Es würde ungefähr sieben Stunden dauern, bis sie den Mond und somit die NASA erreichen würden.
Die zwei Freunde blickten sich noch einmal in die Augen, bevor sie auch schon mit einem „Alles Sitzt" antworteten.
Wie in vielen Filmen lief nun ein Countdown von 30 Sekunden, der sie auf das Bevorstehende vorbereiten würde.
Keiner der beiden verspürt in irgendeiner Weise Angst. Der Countdown wurde lauter und es ging nun um Sekunden.
Sogar mit dem Wissen, dass ihn jetzt die ganze Welt hören würde, da sie in einer Übertragung waren flüsterte James mit Tränen in den Augen: „Wir fliegen zum Mond."
In diesem Augenblick ertönte das Anspringen der Triebwerke und die ganze Rakete fing an zu wackeln.
„Wir fliegen zum Mond!", brüllte James nun aufgeregt und erblickte den Himmel durch die Monitoren. Innerhalb von Sekunden schossen sie durch die Luft in den Weltraum.

Mit dir bis zum Mond und niemals zurückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt