Ruhe vorm Sturm // Simo Kurzgeschichte

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Nach einigen Stunden, in denen ich unruhig im Auto saß, stand ich endlich wieder an meinem geliebten Meer. Wie sehr ich es doch vermisst hatte.

Das Wasser berührte immer wieder meine nackten Füße. Es war kalt und doch angenehm.

Eigentlich ist es Hochsommer, aber das Wetter war an dem Tag nicht allzu warm oder gar heiß. Ein zugiger Wind wehte durch meine Haare und pustete sie in Richtung des Landinneren. Mein Blick war starr auf den Horizont gerichtet.

Ich war ganz allein. Nirgendwo ein Tourist oder ein Einheimischer, nur ein paar Möwen. Es schlich sich immer wieder eine Träne über meine Wange und bahnte sich den Weg nach unten.

Ich war direkt ans Meer gefahren. Genauer gesagt an die Ostsee. Ich hatte, bevor ich gefahren war, an einer kleinen Pension in der Nähe vom Strand gefragt, ob sie ein freies Zimmer hätten.

Simmi, meine beste Freundin, hatte mir vor ein paar Jahren davon erzählt, nachdem sie selber mit ihrem Partner dort Urlaub gemacht hatte und hatte mir eine Telefonnummer gegeben, da sie meinte, dass es mir auch gefallen würde. Ich hatte diesen Zettel immer aufgehoben, weil ich es im Gefühl hatte, dass ich ihn irgendwann noch brauchen würde und jetzt war irgendwann.

Danach packte ich meine Reisetasche und verabschiedete mich von ihm.

Er hatte mich verwirrt angeschaut, stand auf, kam zu mir, legte eine Hand an meine Hüfte und wollte zum Reden ansetzten, aber ich kam ihm zuvor und legte meinen Finger auf seine Lippen.

Ich blickte ihm gequält in die Augen. Ich war den Tränen nahe. „Ich brauche Zeit", sagte ich und schloss die Augen. Ich öffnete sie nach geraumer Zeit wieder und sagte: „Ich muss nachdenken. Ich fahre ein paar Tage weg und melde mich, wenn ich wiederkomme. Ich liebe dich".

„Ich dich auch", sagte er und ich konnte in seinen Augen lesen, dass er mich nur ungern gehen ließ.

Wir küssten uns noch einmal und sagte: „Ich rede mit dir, wenn ich wieder da bin".

Und schon ging ich durch die Tür ...