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Ich stand noch eine Weile am Strand, um mein Gedankengut zu sortieren. Ich dachte über alles nach, was kommen würde.

All die Vorstellungen, wie es sein würde, all die Träume, Ängste und Sorgen, die auf mich zukommen würden. Angst hatte ich schon jetzt. Angst einen Fehler gemacht zu haben, in dem ich gegangen bin.

Was ist, wenn es deswegen zerbricht?

War alles für um sonst?

Ich wäre Schuld.

Ich hätte es ihm einfach sagen können, aber es ging nicht. Ich hoffte einfach, dass er mich wirklich liebt, denn die Liebe kennt keine Grenzen.

Natürlich wusste ich, dass er mich liebt, aber die Fragen, die ich mir schon eigentlich immer stellte, sind einfach da. Ich würde ihn lieben. Bis an mein Lebensende und viel weiter. Das wusste ich mehr als nur genau.

Es kann alles passieren.

Wir hatten es uns so lange schon gewünscht. Ich hätte nie gedacht, dass es doch noch klappt.

Zu oft sind wir schon gescheitert und jetzt haben wir es geschafft.

Dieses Gefühl überwältigt mich seit ich es weiß. Trotzdem weiß ich, dass ich es nie so wirklich realisieren werde.

Es ist das größte Glück, das man sich vorstellen kann und es wird eine Menge Arbeit. Trotzdem wird diese Zeit die schönste in meinem Leben werden. Es ist ein Geschenk, aber es trägt so viele Risiken mit sich. Und ganz besonders in unserer Situation.

Wir stehen in der Öffentlichkeit und eigentlich hätten wir das mit Hannes und Nowi abklären müssen, denn die sind nicht ganz unabhängig davon. Um das zu sortieren brauche ich Zeit, die mir in Berlin nicht gegeben wäre.

Schließlich machte ich mich auf den Weg zu der kleinen Pension.

Angekommen checkte ich ein und ging auf mein Zimmer. Es war schön groß, geräumig und mit Liebe zum Detail eingerichtet. Das kleine Bad ebenfalls.

Ich legte meine Handtasche auf den Sessel ab, die Reiseasche legte ich auf das Doppelbett und setzte mich daneben.

Das Zimmer hatte einen wunderbaren Ausblick auf das Meer.

Simmi hatte echt: Es gefällt mir.

Ein wenig erschöpft lehnte ich mich in die Kissen zurück und schloss meine Augen: „Was macht er wohl gerade? Spielt er auf seiner Gitarre und denkt er an mich? Weiß er, was los ist?" Das und vieles mehr fragte ich mich.

Später zog ich mir letztendlich meine Schlafsachen an und kuschelte mich unter die zwei Decken. Meine Gedanken waren die ganze Zeit bei ihm, aber trotzdem schlief ich vor seelischer und körperlicher Erschöpfung recht bald ein ...

Ruhe vorm  Sturm // Simo KurzgeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt