1. Kapitel

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Amanda Black:

Ich lief durch die und achtete nicht wohin mich meine Beine trugen. Ich war in Gedanken versunken. Meine beste Freundin Rachel hatte Liebeskummer wegen einem Typen aus Gryffindor. Ich hatte es ihr ja gesagt, diese Gryffindors standen über einer Beziehung mit einer Slytherin. Aber dieser Junge war so dreist vorgegangen, dass ich es selbst unglaublich abstoßend fand. Er hatte Rachel zuerst seine Liebe gestanden und beteuert, dass er noch nie eine so süßes Mädchen gesehen hatte und am nächsten Tag hatte sie ihn dabei erwischt, wie er eine Andere geküsst hatte. Ich grinste teuflisch. Dieser scheinheilige Heuchler würde noch bezahlen. Dieses Mädchen, das er geküsst hatte, eine Ravenclaw namens Samantha war eh dafür bekannt, dass sie auf Tom Riddle stand. Na ja, eigentlich schwärmten alle Mädchen von Riddle.

Auch ich musste zugeben, dass ich ihn süß fand, aber wenigstens himmelte ich ihn nicht in aller Öffentlichkeit an, wie die meisten Anderen. Außerdem war er mir nicht ganz geheuer. Ich war für meine super Menschenkenntnisse bekannt und Riddle war irgendwie seltsam. Unglaublich charmant und höflich, aber irgendetwas verbarg sich in seinem inneren. Etwas Dunkles, was Niemand wahrhaben wollte. Da war ich mir sicher. Um nicht seinen Charm so hoffnungsvoll zu verfallen, wie die ganze Schule, hielt ich mich von ihm fern. Das war nicht einfach. Wir waren im selben Jahrgang und dazu auch noch beide in Slytherin. Aber ich habe es geschafft sechs Jahre lang keinen zu engen Kontakt mit ihm zu knüpfen. Jetzt begann das siebte Jahr und ich wusste nicht, dass sich in diesem so einiges ändern würde...

Nach einer Weile wurde mir bewusst, dass das der letzte Ort war an dem ich jetzt sein wollte. Ohne irgendetwas zu bemerken war ich immer tiefer in die Kerker von Hogwarts vorgedrungen und sah mich etwas verwirrt um. Die Gänge sahen irgendwie alle gleich aus. Ein langgezogener Schrei lies mich zusammenzucken. Ein Junge, höchstens sechzehn Jahre alt, stolperte aus einen der Gänge. Der Ausdruck auf seinem Gesicht zeigte pure Panik. Als er mich entdeckte versuchte er seine Angst zu verstecken. 

"Ist etwas passiert?", fragte ich den Jungen. Dieser schluckte schwer, schüttelte den Kopf und rannte kopflos davon. Verwundert sah ich ihm nach. Was hatte ihn so verschreckt? Auf Zehenspitzen schlich ich mich weiter und lugte um die Ecke in den Gang, woher der Junge gekommen war. Mein Atem stockte. Tom Riddle kam langsam auf mich zu. Er hatte mich bereits gesehen und darum machte es keinen Sinn sich zu verstecken. 

"Amanda Black. Es ist mir eine Ehre", stellte er fest und ein angedeutetes Lächeln erschien auf seinem hübschen Gesicht. Ich wich ein paar Schritte zurück. Riddles Lächeln wurde breiter, als er meine Unsicherheit spürte. "Woher kennen Sie meinen Namen, wenn ich fragen darf?", rutschte es mir heraus und wünschte mir im selben Moment die Worte nicht ausgesprochen zu haben. Natürlich kannte er meinen Namen. Wir waren im selben Jahrgang und im selben Haus. Das letzte was ich wollte war, dass er mich für eine seiner etlichen Verehrerinnen hielt. 

Aber Riddles Antwort überraschte mich. "Sie haben so reines Blut, wie es nur selten Jemand anders von sich behaupten kann", erklärte Riddle. Eine seltsame Unruhe kroch in mir hoch. Ich konnte sie mir selbst nicht erklären. Wir unterhielten uns doch nur, aber die Anspannung blieb. Immer wieder schob sich das Gesicht des verängstigten Jungen vor meine Augen. Hatte Riddle ihm etwas angetan? Zutrauen würde ich es ihm, obwohl ich ihn noch nie bei einer verbotenen Tat erwischt hatte. 

"Ich achte nicht sonderlich auf die Reinheit des Blutes. Meiner Meinung nach zählen Charaktereigenschaften mehr", gab ich kühl zurück. "Tatsächlich?", Riddle musterte mich. Sein intensiver Blick war mir unangenehm. "Ja", antwortete ich mit fester Stimme und versuchte meine Unsicherheit zu verbergen. "Sie unterscheiden sich in diesem Punkt von vielen Reinblütern", bemerkte er. Ich nickte nur wortlos. Da hatte er recht. Ich unterschied mich auch von meiner Familie. Meine Eltern und mein Bruder Orion waren stolz auf ihr Blut und hegten sogar einen gewissen Hass gegen Muggelstämmigen. Ich dagegen fand dieses Benehmen einfach nur widerwertig. 

"Aber was brachte Sie hier her?", wollte Riddle wissen, "Sie wissen sicher, dass eine hübsche Dame, wie Sie, nicht alleine durch die einsamen Gänge von Hogwarts streunen soll." Ich verkniff mir ein Lächeln. "Natürlich, aber ich suchte die Einsamkeit, um meinen Kopf von zu vielen Gedanken frei zu bekommen", erwiderte ich. Riddle nickte verständnisvoll: "Trotzdem wünsche ich mir Sie zurückbringen zu dürfen. Nur zu Ihrer Sicherheit." Ich zögerte. Ich wollte nicht länger, als notwendig in Riddles Gesellschaft bleiben. Die leise Ahnung, dass er gefährlicher war, als es den Anschein hatte, hatte sich in meinen Kopf festgesetzt. Aber es wäre unhöflich abzulehnen. Deshalb entgegnete ich knapp: "Natürlich. Gerne." Wir setzten uns in Bewegung und mir fiel ein, dass es wirklich praktisch war, dass ich das Angebot angenommen hatte. Den Weg zurück hätte ich nicht gewusst. Ich dachte an den Jungen von vorhin. Hatte wirklich Riddle etwas damit zu tun, dass er so verängstigt war? Oder bildete ich mir am Ende nur ein, dass Riddle etwas verheimlichte?

Als wir die große Halle erreichten verabschiedete ich mich schnell von ihm. Meine Mitschülerinnen warfen mir schon höchst misstrauische Blicke zu. So war es immer. Wer mit Riddle unterwegs war musste das Geläster aushalten. Schnell ging ich an den Haustisch der Slytherins und setzte mich zu Rachel, in der Hoffnung, dass es nicht zu vielen aufgefallen war, dass ich mit Riddle gekommen war. 

"Was hattest du bei Riddle zu suchen?", wollte sie schlecht gelaunt wissen. Ich verdrehte innerlich die Augen. Auch Rachel mochte ihn und bei Liebe verstand sie keinen Spaß, auch wenn ich ihre beste Freundin war. "Ich habe ihn zufällig getroffen", antwortete ich. Das stimmte auch. Ich hatte nicht viel wert auf seiner Gesellschaft gelegt. Rachel schnaubte spöttisch. "Mir kannst du es selbstverständlich erzählen", forderte sie mich auf. Aber selbst wenn ich etwas mit Riddle hätte, würde ich es ihr nicht erzählen. Sie war unglaublich eifersüchtig. Der Vorfall mit den Gryffindor hatte ihre Eifersucht noch verstärkt. 

Ich ignorierte ihre auffordernden Blicke und sah stattdessen zu Riddle. Er war in einem ernsten Gespräch mit Abraxas Malfoy vertieft. Ich beobachtete die Beiden unauffällig. Riddle sah echt gut aus. Sein dunkles Haar war etwas zerzaust, aber auf den feinen Zügen seines blassen Gesichts zeichnete sich in diesem Moment seltsamerweise Wut ab. Er zischte Abraxas Malfoy etwas zu, der daraufhin verlegen den Kopf hängen lies. Riddle drehte sich zu mir um und unsere Blicke trafen sich. Sofort kontrollierte er seine Wut von vorhin wieder. Kurz sahen wir uns in die Augen. Dann wandte ich mich schnell von ihm ab. Es machte mich irgendwie nervös ihn so lange anzusehen. Das sollte ich auch besser nicht, denn Samantha Rosier lies mich keine Sekunde aus den Augen. Ich widmete mich wieder dem Abendessen.


In meiner neuen FanFicition geht es um Tom Riddle. Ich versuche ihn so realistisch, wie möglich darzustellen und möchte aus ihm auf gar keinen Fall einen süßen Verehrer aus ihm machen, denn er ist böse...😈😂 Ich werde versuchen regelmäßig Kapitel heraufzuladen, was wegen Schulstress und meiner anderen Story, die ich gerade schreibe, nicht so einfach ist.

Natürlich würde ich mich über Votes und Kommentare freuen (gerne auch Verbesserungsvorschläge).

Viel Spaß mit meiner Story!💚💚💚

Eure Proud_Slytherin06


Loving you is a losing game (Tom Riddle FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt