Kapitel 5: Here I am!

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*ringringring*, kam es vom Wecker.

Mary wachte schlagartig auf.

"Was ist los?! Geht es allen gut?!", gab sie erschreckt von sich.

Sie konnte laufende Personen, klappernde Gegenstände und schließende Reißverschlüsse hören.

" Wir fahren nach Hause! Endlich...", lachte Jane.

"Echt? Schon? Was habe ich denn gestern verpasst?" , fragte Mary erstaunt.

"Naja, eigentlich nicht viel.... Wir dürfen heute gehen!" , lachte Jane.

Mary tastete sich am Bettrand entlang, damit sie sich aufsetzen konnte.

Marcus kam zur Hilfe und hob sie aus dem grauen Krankenhausbett.

Nachdem Jane und Marcus alle Koffer zusammen gepackt hatten, setzte Jane Mary in einen Rollstuhl, den Marcus am Vortag bestellt hatte.

"Bereit Schatz?", fragte Marcus als er mit dem Schieben des Rollstuhls beginnen wollte.

"Leg los!" , antwortete Mary mit einem frechen Lächeln.

Zu gern würde sie sehen können, wie Marcus sie durch das Krankenhaus schiebt.

Doch schon nach einer Minute hörte er mit dem Schieben auf.

"Was ist los?" , fragte sie.

Sie konnte einen unangenehmen Wind spüren. Sie waren draußen. Als gerade ein Motorgrummeln vor ihnen stehen blieb, konnte sich Mary denken, wo sie gerade waren.

"Oma Jenny holt uns ab! Es wird zwar ein bisschen eng in ihrem Smart, aber es wird schon irgendwie klappen "

Durch ein lautes "Guten Morgen, ihr Schlafmützen!" begrüßte Jenny alle drei.

Jane setzte sich ohne einen Kommentar auf die winzige Rückbank.

Mary spürte, dass Marcus sie auf den Beifahrersitz setzte.

Marcus, der nun keinen großen Platz zur Verfügung hatte, quetschte sich zu Jane auf die Rückbank.

"Kann es los gehen?" , fragte Jenny mit einem Lächeln, dass an Mary gerichtet war. Doch Mary bekam ihr Lächeln nicht mit und lehnte ihren Kopf gegen die Kopflehne.

Nach gefühlten drei Stunden Fahrt blieb der Wagen stehen.

"Trautes Heim, Glück allein!" , trällerte Jane.

Oma Jenny hebte sich aus dem Auto, nahm ihren Gehstock und ließ ihren Sohn aussteigen.

Jane, die gerade aussteigen wollte, bekam die Kopflehne des Fahrersitzes gegen den Kopf, als Oma Jenny den Sitz zurückklappen wollte.

Als Mary aus dem Wagen geführt wurde, hörte sie eine bekannte Stimme.

"Mary!!!!!!!!!" , schrie jemand.

Mary würde diese Stimme unter tausenden erkennen. Es war Jess.

"Wir sind alle gekommen, um dich zu Hause willkommen zu heißen!"

"Oh...wow... Wer ist „wir" ? " , fragte Mary erstaunt.

"Julia, Jenna, Tom, Jason....Shirley...." , versuchte Jess aufzuzählen.

Mary staunte. Alle waren gekommen, nur um sie zu sehen. Sie konnte es kaum noch abwarten, sie endlich auch zu sehen. Doch dann fiel ihr ein, dass dies niemals passieren würde.

Marcus kam von hinten und trug Mary auf das Sofa, damit sie mit ihren Freunden, die sich um das Sofa versammelt hatten, sprechen konnte.

"Wie geht's dir mein Muffin?" fragte Jenna.

"Was siehst du momentan? Überhaupt nichts?" , fragte Jason.

Doch eine Frage stieß aus allen anderen heraus.

"Wie lange wird das denn jetzt so bleiben?", fragte Shirley in einer genervten Tonlage.

Ihr schien alles um Marys Blindheit zu überbewertet.

Alle anderen schauten Shirley in einem vorwurfsvollen Blick an.

" Was denn? Wann darf ja wohl noch fragen?!"

Mary, die momentan nicht mehr im Mittelpunkt stand, da Shirley alle Augen auf sich gelenkt hatte, sagte leise : "Niemals.... "

Alle im Raum wurden kreidebleich. Sie alle waren geschockt, da sie mit dieser Antwort nicht gerechnet hatten.

Erst jetzt wurde vielen klar, dass Mary blind war. So richtig blind. Nicht mal den kleinsten Lichtstrahl konnte sie sehen.

Im Raum war es ruhig. Alle Gäste schauten auf den Boden.

Mary, die die Welt nicht mehr verstand, kullerten Tränen aus dem Auge.

"Bitte geht einfach..." keuchte sie.

Alle Gäste verließen das Haus still. Jess war die einzige, die sich noch von Mary verabschiedete.

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Später am Abend klopfte es an Marys Tür. Es war Marcus.

"Hier bist du! Ich hab dich schon überall gesucht. Wie geht's dir?"

"Ach Daddy...Warum bin ich es, die blind ist. Alle anderen können sehen...Ich habe es nicht verdient, zu erblinden. Und dann habe ich mich schon mit meinem Schicksal abgefunden, da verstehen einen selbst die besten Freunde nicht..."

"Ach Mary. Jess versteht dich. Sie ist eine wahre Freundin, die mit dir durch diese schwere Zei..."

"Ja, ich weiß Dad. Sie wird mich unterstützen. Ich bin ihr ja auch super dankbar dafür. Doch mir geht es um Jessa, Julia oder Jason. Ihre Reaktion vorhin hat mich stutzig gemacht...."

" Das ist doch ganz normal mein kleines Baby. Glaub mir, sie werden ganz normal zu dir sein. Gib ihnen etwas Zeit, sich mit deinem Schicksal abzufinden. "

Mary legte ihren Kopf auf Marcus' Schulter und kicherte. Sie konnte nur hoffen, dass Marcus die Wahrheit erzählte.

"Jetzt geh in dein Bett mein Schatz! Morgen Schule.....das wird schon!"

Marcus küsste Mary auf die Wange, legte sie in ihr Bett, deckte sie zu und verließ den Raum, nachdem er das Licht ausschaltete.

Marcus setzte sich zu Jane auf die Couch.

Jane konnte Angst in Marcus' Augen erkennen.

"Was ist denn los?", fragte sie erstaunt.

" Mary ist wegen ihren Freunden verzweifelt...Ich habe Angst um ihr Selbstvertrauen. Wie werden wohl morgen die anderen Schüler auf sie reagieren?" , antwortete Marcus fragend.

" Wir werden abwarten müssen. Gib den anderen Personen etwas Zeit, sich an die neue Mary zu gewöhnen. Es ist halt eine Umstellung für alle. " , versuchte Jane Marcus zu beruhigen.

Dieser legte seinen Kopf auf Janes Schulter und versuchte, für den Rest des Abends nicht mehr an Mary zu denken.

Hey Leute,
Sorry für die etwas längere Wartezeit, aber Schule geht halt vor ;)
Aber jetzt ist es ja da! Und ja , ihr seid schon wieder am Ende angekommen....
Keine Sorge! Schon bald gibt es mehr!
Bleibt meiner Story treu und gibt ihr doch ein Voting :)

Bis dahin,

Ciao!

Euer Aaron

One day can change everything.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt