Obwohl wir es beide nicht so wollten wurde es komisch.
Nach unserer gemeinsamen Nacht an Heilig Abend traute Louis sich nicht mehr, nachts zu mir zu kommen. Und da ich ihn auch tagsüber nie traf, vergingen zwei volle Tage, bis zum Abend des zweiten Weihnachtsfeiertags, als ich einen Anruf bekam."... okay. Ja, Dad. Okay. Bis dann." Ich legte auf und sah mich um, als würde mein Gästezimmer meine Gedanken sortieren. Eigentlich war es nur ein Gedanke: Louis. Und dieser eine Kuss, der zu einer ganzen Nacht geführt hatte.
Ich musste mit ihm sprechen. Ohne lange nachzudenken verließ ich mein Zimmer und ging zu der Tür, die bisher verschlossen gewesen war. Aber ich war mir sicher, dass sie zu Louis' Gemächern führte, also musste es einen Weg geben, sie zu öffnen. Ich inspizierte die Türklinke. Ein Fingerabdruckscanner? Louis' Finger waren an meinem ganzen Körper gewesen. Aber das half mir nicht weiter.
Also ging ich zu Plan B über.Es brauchte zwei 500ml Flaschen Wasser und eine Nagelschere, bis der Scanner dem Wasserschaden nachgab. Mit einem leisen Piepen gab er die Türe endlich frei und ich schlüpfte hindurch.
Der Gang dahinter war dunkel, aber durch einige Türen zur rechten und linken Seite schimmerte Licht. Ich hörte Stimmen. Mich beschlich das Gefühl, dass ich hier bei den Zimmern des Hauspersonals gelandet war. Ich atmete tief durch. Ein einziges Geräusch und ich würde in Grund und Boden verklagt werden, weil ich alleine im Palast herumschlich. "Ich sollte zurück gehen.", flüsterte ich mir selber beinahe ohne Ton zu, in dem vergeblichen Versuch, mein Gewissen zu wecken.
"Ich sollte wirklich zurück gehen."Ich konnte nicht mehr unterscheiden ob mich mein Schwanz oder mein Herz dazu drängte, weiterzugehen.
Bei jedem Schritt knarzte der Boden, aber der rote Teppich dämpfte das Geräusch. Ich hielt den Atem an, wenn ich einen Fuß hob oder absetzte und behielt die Türen aufmerksam im Auge. Als ich schließlich am Ende des Ganges angelangt war, erlaubte ich mir, aufzuatmen. Der schwerste Teil müsste geschafft sein.
Von hier aus ging es nach links oder nach rechts weiter. Ich hörte auf ein Bauchgefühl und folgte dem rechten Weg. Die Räume hier waren völlig dunkel und still. Meine Schritte hallten ein wenig, genau wie die Stimmen der beschwipsten Bediensteten. Ich kam an eine große Holztüre mit Goldbeschlag und entschied, dass sie sicher zu laut Knarren würde, wenn ich versuchen würde, sie zu öffnen. Also drehte ich um und ging in die entgegengesetzte Richtung wieder zurück, an dem lauten Gang vorbei und weiter nach links. Ich entschied mich gegen die ganzen Räume und Gänge, die hiervon abzweigten und gelangte schließlich in einen großen Saal.Hier waren die Stimmen schon nicht mehr zu hören. Ich sah mich um. Das sah so aus, als könnte es der Auftakt zu den Gemächern eines Prinzen sein. Mit ein wenig Mut schaffte ich es, durch die Tür auf der anderen Seite zu gehen. Hier stand ich erneut in einem Gang, aber ganz anders als zuvor. Wandleuchten erhellten sanft die Dunkelheit, Bilder hingen an der Wand, Türen standen offen. Ich lugte in die erste zu meiner linken hinein. Ein modernes, riesiges Badezimmer. Ich fühlte mich bestätigt. Das waren keine Gästegemächer mehr.
Als ich zu der einzige verschlossenen Tür ging, wunderte ich mich allerdings doch, wieso keine Wachen in dem Saal gestanden hatten.Ich klopfte an.
"No, thank you. I won't have dinner tonight. I don't feel like it."
Das war seine Stimme. Mein Herz überschlug sich vor Adrenalin. "Uhm, Louis. It's... it's me.", sagte ich unbeholfen und wartete auf eine Antwort. Stattdessen machte er die Türe auf. "You should go back.", sagte er, aber sein Gesicht sah sehr viel weniger feindselig aus, als seine Stimme es vermuten ließ.
Er lächelte ein ganz kleines, verstohlenes Lächeln. Aber ich sah es. Und er wusste das.
"Don't you want something to eat?" Er lachte ein bisschen. "You mean yourself?"
"No! No, I mean actual food." Er trat ein Stück zur Seite und ließ mich damit in das königliche Schlafzimmer eintreten. Auf eine fantastische Weise war dieser Raum weniger schmuckvoll als der, den ich als Gast zur Verfügung gestellt bekommen hatte. Natürlich waren da die roten Wände und der goldene Stuck an der Decke, aber Louis hatte das mit modernen, weißen Möbeln, Bandpostern und einem großen Kingsizebett kombiniert. Es gefiel mir.
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Larry Christmas (Kinky OS Sammlung)
FanfictionEine kleine OS Sammlung miz kinky Larry smut Oneshots, die uns die Weihnachtszeit versüßen soll :) Wichtig: zwei dieser Oneshots SIND NICHT von mir geschrieben! Hier wurden Gewinner eines Contests veröffentlicht, die natürlich die vollen Rechte ih...