„Warum triffst du dich überhaupt mit so einem?"
Als sie merkte, dass es ihm gelang, sie aus der Reserve zu locken, überspielte sie ihren Ärger über sich selbst mit einem schiefen Grinsen. Es war besser, ihn nicht merken zu lassen, was er für eine Wirkung auf sie hatte. Diese Genugtuung würde sie ihm nicht geben.
„Was hat er dir getan, dass du solche Kicks auf ihn hast?"
Sie sah erwartungsvoll zu ihm herüber.
„Er hat dir Blumen und Wein mitgebracht", zog er Leanders Mitbringsel ins Lächerliche. Sie schaute zufrieden zu dem Strauß, der noch immer unter dem Fenster stand.
„Sehr schöne sogar. Du hast noch nie überhaupt irgendwas mitgebracht", konterte sie, strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und griff nach dem Orangensaft, um die Gläser damit aufzufüllen.
„Wow, er hat auf dem Weg irgendwas an der Tanke geholt", ätzte Nio.
„Statt ihn schlechtzureden, könntest du ihm auch eine faire Chance geben", hielt sie dagegen und reichte ihm sein Glas. Als er danach griff, umklammerte er ihre Finger mit seinen und sah ihr direkt in die Augen. Ihre Fingerspitzen kribbelten, doch statt ihn merken zu lassen, was diese kleine Berührung in ihr auslöste, erwiderte sie seinen Blick selbstbewusst.
„Jetzt mal ehrlich. Was findest du an dem?", hakte er nach.
„Er ist keiner dieser typischen Bad Boys, die ich an jeder Straßenecke haben kann. Mit ihm kann man sich über Gott und die Welt unterhalten, ohne, dass es langweilig wird. Er bringt einen zum Lachen, hat gute Werte und ein anständiges Elternhaus. Außerdem hängt er nicht auf der Straße rum, sondern lernt für die Uni und trifft sich mit seinen Freunden zum Sport."
„Okay", nickte Nio anerkennend, ließ ihre Hände los und kippte einen Schluck seines Drinks die Kehle herunter. „Trotzdem passt der nicht zu dir."
„Was passt denn besser zu mir? Einer wie du?", hakte Kaia belustigt nach, griff nach ihrem Glas und stellte sich ihm am Tresen gegenüber. Er schmunzelte.
„Klar würde ich vAll Rights Reserved