Dunkelheit. Ich kenne sie gut. Die kalte Dunkelheit die von steinernen Wänden wiederhallt, und in einem unaufhörlichen Echo durch meinen Kopf schallt. Sie ist immer nah, immer präsent und doch weiß ich, dass sie meinen tiefsten Innersten, meinen Instinkten, meinem Ich widerstrebt. Sie passt nicht zu mir, diese Dunkelheit. Sie entspricht nicht meinem Naturell, genauso wenig wie die Tatsache, dass sie mich einsperren. Eingesperrt in steinernen Mauern, ohne Licht, ohne meinesgleichen. Dunkelheit. Es gibt Momente, Tage, da sehe ich Licht. Werde von Wesen hinaus gezerrt, fortgejagt um meine Artgenossen zu suchen. Sie zu finden und zu ihnen zu locken. Meine Belohnung ist das Licht, die Stimmen anderer - das kurze Gefühl von Zugehörigkeit. Aber dann folgt Dunkelheit und Schreie. Schreie die verkünden, dass sie es nicht geschafft haben. Tod. Mein Name ist Judas. Ich möchte in das Licht, ich möchte in die Freiheit. Doch ich habe Angst. Angst vor dem Unbekannten und deswegen zieht es mich immer wieder zurück, in die Dunkelheit.
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