Der Druck steigt

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Ardy's Pov.

Als die Sonne mein Zimmer langsam erhellte, dauerte es nicht mehr lang, bis ich meine Augen öffnete. Noch total verpennt lief ich ins Bad, um mich zu duschen. Aus Gewohnheit, das ich meine Wechselklamotten immer im Zimmer vergaß, hatte ich mir einiges im Bad deponiert. Ich meine, das ist doch viel sinnvoller, oder nicht?
Ich frühstückte, beziehungsweise stocherte ich in dem Rührei herum, welches Taddl mir gemacht hatte. Meine Verzweiflung war mir regelrecht anzusehen.
„Ach Ardy...", begann Taddl, „So kann das mit dir doch nicht weitergehen." Er hatte Recht.
„Ich habe gestern Nacht Tommy geschrieben. Ich hab ihm geschrieben, dass es mit leid tut und ich mit ihm da auch gerne persönlich drüber reden möchte." platzte ich heraus. Taddl blickte mich vorerst verwirrt an, aber dieser Blick änderte sich rasch in Verständnislosigkeit. Er war nicht gut auf ihn zu sprechen, nach allem was passiert ist.
„Warum?" erwiderte er monoton.
Ja, warum eigentlich? Tommy hatte, soweit ich weiß, immer noch nicht geantwortet. Warum also hatte ich mir die Mühe gemacht? Ich wusste es schlicht und einfach nicht.

Tommy's Pov.

Ardy's Nachricht letzte Nacht hat mich komplett aus der Bahn geworfen. Es wird bereits wieder Abend und ich hatte die Nacht nicht geschlafen, da ich mich durchgehen herumgewälzt hatte und nur daran gedacht hatte, was ich damals angerichtet hatte. Ich schrieb schnell ein Skript runter, für ein Video, das ich gleich aufnehmen werde und das dann heute Nacht bearbeite.
Ja, mein Schlafrhythmus war ein wenig aus dem Ruder geraten.
Genau 24 Stunden nach seiner Nachricht und ich wusste immer noch nicht, was ich antworten sollte. War er auch grade wach? Wartete er auf meine Antwort? Hunderte Fragen quälten mich.
12 Uhr. Es ist hell und von draußen schallen die Stimmen spielender Kinder. Das Video war jetzt endlich fertig, also lud ich es privat hoch, damit es später pünktlich um 5 Uhr öffentlich gemacht wird.
Ich beschloss mich noch einmal kurz hinzulegen um vielleicht ein bisschen meine Gedanken loszuwerden.
Aus dem 'kurz hinlegen' wurden 4 Stunden Schlaf und ein seltsamer Traum. Es war plötzlich alles wie vor 4 Jahren. Wir sind gerade zu Applewar gekommen und eben nach Hagen gezogen. Es hat sich schön angefühlt, so beruhigt, so relaxed. Ich will das wieder. Ich will und werde mich entschuldigen.
Und ehe ich den Gedanken beendet hatte, griff ich auch schon nach meinen Autoschlüsseln.
Es dämmerte schon leicht, aber das machte nichts. Mein Ziel war klar. Zögernd langsam legte ich meinen Zeigefinger auf die Klingel.
„Wer ist da?" schallte es aus der Sprechanlage. Ich schluckte.

Ich fang am Ende anWo Geschichten leben. Entdecke jetzt