•Han's Sicht•
Ich stand vor dem Casino und blies den Rauch meiner Zigarette aus, den ich inhaliert hatte. Ungeduldig sah ich auf meine Armbanduhr, als ich die Asche mit dem Daumen abaschte. Es war bereits nach acht, wobei mein Kollege bereits um acht da sein wollte.
Wir hatten nämlich einen Auftrag. Er und ich sollten zum Motel, um einen Mann zu treffen, von dem wir etwas für unseren Boss kaufen sollten. Was genau, das wussten wir nicht. Von etwas legalem gingen wir jedoch nicht aus.
Eigentlich tat das nichts mehr zur Sache, denn er war sowieso nicht hier. Somit musste das Treffen im Motel abgesagt werden.
Seufzend nahm ich den letzten Zug, bevor ich die Zigarette zu Boden warf und mit meiner dicken Schuhsohle zerdrückte.
Wieso nervte es mich eigentlich, dass er nicht hier war? Ich sollte allmählich erwarten, dass keiner in meinem Umfeld pünktlich war. Ich sollte mich gewöhnt haben.
Dennoch war ich genervt. Daran konnte ich nichts ändern
Die Hände in meine Lederjacke gesteckt, überlegte ich, ob ich nun gehen sollte. Das oder ich ging in das Casino, vor dem ich verabredet war. Ich spitzte die Lippen, während ich überlegte.
Aber länger darüber nachzudenken war gar nicht nötig. Plötzlich bekam ich die Bestätigung, wieso ich in das Casino sollte... Auf einmal kam nämlich eine Schönheit um die Ecke gelaufen. Eine junge Frau, die meine gesamte Aufmerksamkeit auf sich zog. Denn trotz der finsteren Dunkelheit, die sich durch den Winter bot, leuchtete sie und konnte kaum übersehen werden.
Den Kopf geneigt, sah ich, wie sie sich vor die Tür stellte, die zum Casino führte. Sie trug ein enges schwarzes Kleid, welches ihren Körper schön betonte, wobei es knapp über ihren Knien endete, sodass ich den Anblick ihrer Beine genießen konnte. Die hohen Schuhe, die die selbe Farbe ihres Kleides trugen, unterstützen die Aussicht. Ihr Haar band sie zu einem hohen Zopf zusammen, wodurch ich ihren zarten Hals und ihre betonten Schlüsselbeine erkennen konnte.
Sie war eine Augenweide..., ging es mir durch den Kopf. Ich musste zu ihr...
Meine Beine setzten sich intuitiv in Bewegung, ohne dass ich noch groß darüber nachdachte. Ich überlegte nicht einmal, was ich zu ihr sagen sollte, um sie direkt von mir zu beeindrucken. Ich ging schlicht und einfach auf sie zu. Erst als ich sie erreichte, lehnte ich mich schließlich lässig an die Wand.
„Hey, hübsche Frau.", verzog ich die Lippen zu einem Grinsen und nickte in ihre Richtung.
Da hob sie aufmerksam den Kopf, um zu mir zu sehen.
Ihre großen Augen trafen auf meine. Augen, die funkelten und damit eine Unschuld versprachen. Eine Unschuld, hinter der sich eine gewisse Verdorbenheit versteckte. Ich spürte auf der Stelle, wie sich eine Spannung zwischen uns beiden aufbaute.
Anhand ihres Blickes und die Art, wie sie mich empfing, spürte ich, dass die Nacht mir was bieten wollte.
Ich war ihr sympathisch...
„Hallo, fremder Mann.", erwiderte sie meinen Gruß und fokussierte meine Augen.
Fremder Mann.
Ich verstand sofort, dass sie eine Distanz zwischen uns schaffen wollte. Die Frage, die sich mir stellte, war bloß... Warum? Weshalb wollte sie für eine Distanz zwischen uns sorgen, wenn ich ihr Verlangen doch fühlte? So, wie sie meines spüren müsste...
Da ich aber verspielt sein wollte, weil das meist besser ankam, zuckte ich locker die Schultern.
„Begegnungen beruhen doch immer aufs Fremde.", versuchte ich es geheimnisvoll klingen zu lassen.
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Royal Night - FF, Han Jisung (J.One)
Fanfic~Short Story~ „Kein Einsatz", schnalzte ich mit der Zunge. „Ich spiel um die Frau." Mein verräterisches Grinsen wollte sich nicht legen, was Minho ganz sicher auf die Nerven ging. „Seit wann ändern wir die Spielregeln?", legte er den Kopf schräg. ...