Die erste Begegnung - Kapitel 01

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Der unausweichliche Krieg war zu Ende. Der dunkle Lord ist gefallen und mit ihm auch viele geliebte Menschen. Doch nach den Beerdigungen und Ehrungen dieser, fing das normale Leben wieder langsam an sich einzupendeln.

Hermine war die einzige des goldenen Trios, die sich dazu entschloss, das letzte Schuljahr nochmal nachzuholen. Die anderen hielten es nicht für nötig, doch Hermine wollte nicht ohne einen ordentlichen Schulabschluss in die Arbeitswelt hineintreten, auch, wenn ihr jetzt schon alle Möglichkeiten offenständen. Sie wollte nicht die Lücke eines fehlenden Schuljahres haben, doch dass sie eigentlich von etwas ganz anderem dorthin gezogen wurde, dass wusste sie noch nicht.

Nachdem sie nun wieder in der Schule angekommen war und ihr Zimmer bezog hatte, eilte sie sofort in die Bibliothek. Wie sie diesen Ort vermisst hat. Sie wollte keine neuen Freunde in dem so unbekannten Jahrgang schließen, sondern einfach ihre Ruhe nach der unvorraussehbaren und schwierigen Zeit haben. Ginny war zwar noch da, hat jedoch in der letzten Zeit nicht mehr viel mit Hermine geredet, nachdem sich Hermine von Ron getrennt hatte. Ihr gefiel nicht, dass er sich so in dem Ruhm des goldenen Trios rühmte. Ständig trat er vor die Kameras. Mal zog er Hermine mit ins Rampenlicht, mal hat er sie weggedrängt und wollte allein die Aufmerksamkeit für die Taten erhalten. Sie hasste die Aufmerksamkeit. Merlins Orden nahm sie nur wegen seiner Bedeutung für die Zauberwelt an und nicht wegen des ganzen Trubels drum herum. So entschied Hermine sich dazu, sich von Rom zu trennen, was er gar nicht kommen sah und davon zutiefst erschüttert schien. Wie immer bemerkte Ronald nicht das offensichtliche. Seine Familie stellte sich auf seine Seite, weshalb Ginny sich etwas distanzierte, jedoch Rons nachlässigen Umgang mit Hermine deutlich wahrnahm.

Während Hermine nun so versunken über diese Dinge nachdachte, ist ihr gar nicht aufgefallen, dass sie die ganze Zeit einfach nur in der Bibliothek stand und sich nicht rührte. „Miss Granger, Sie haben doch nicht die vergessen, wo sich die einzelnen Abteilungen der Bibliothek befinden, oder?" fragte die Bibliothekarin und blickte sie schmunzelnd an. „Natürlich nicht", gab Hermine sofort zurück „ich wusste nur nicht, wo ich hier wieder anfangen soll.", und ging damit schnellen Schrittes voran. Natürlich wusste sie genau wo sie hinwollte – in die Abteilung für Zaubertränke. Sie hätte niemals geglaubt, wie wichtig ihnen die vorher gebrauten Tränke von ihr während des Krieges werden würden. Sie hat sich vorab gut vorbereitet, viel gebraut und noch mehr gelernt. Sie fand ein Buch mit der Aufschrift „Zaubertränke der Verletzungsheilung – hoch fortgeschrittenes Brauniveau". Während sie ihre Hand schon zugreifend nach dem Buch ausstreckte, dachte sie über die Leute nach, denen ihre Tränke damals geholfen haben. Harry, Fred, Ron, Professor Sna... „Professor Snape!", schrie Hermine leise auf, als dieser ihr das Buch genau vor der Nase weghuschte. Ihr Professor, den sie für so lange als tot angenommen hatte. Sie hat erst bei der Verleihung der Merlins Orden erfahren, dass er noch lebte, da er zu dieser Verleihung auch anwesend war.  Damals konnte sie ihn nicht ansehen, zu doll hat sich sein verletzes Gesicht in ihre Gedanken gebrannt. Dafür sah sie ihn jetzt umso intensiver an und konnte ihren blick nicht abwenden von dem lebendigen Professor. Sie lächelte innerlich glücklich. „Ja, Miss Granger?", sprach Snape nun hämisch „es wird sie sicher nicht stören, sich eines der anderen Bücher der Bibliothek durchzulesen.", und verschwand damit aus der Bibliothek. Er hatte sie vorher schon beobachtet, wie sie in der Bibliothek nur rumstand und dann in Zeitlupe nach dem Buch griff. Der richtige Moment, um der kleinen Gryffindor einen Schnapper zu machen. Natürlich hatte er weitaus bessere und ausführlichere Bücher in seinem Büro. Aber es brachte ihm Freude, Miss Granger so stehen zu lassen. Er musste sich aber auch zugestehen, dass etwas ihn zu ihr gezogen hat. Wie ein unsichtbares Seil, was seinen Körper, wie auch seinen Blick in ihre Richtung lenkten. Hermine stand verwirrt und verärgert vor dem Bücherregal. Natürlich musste die erste Begegnung mit ihm so ablaufen. Sie hatte keine Erwartungen an eine atemberaubende Begrüßung, hoffte aber zumindest auf sowas simples wie:„Guten Tag, Miss Granger, danke übrigens, dass Sie mein Leben gerettet haben.

Der rehbraune Trank - eine Sevmine GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt