Kapitel 4

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»Hi«, war das einzige was ich sagte und er begrüßte erwiderte es. Er stellte seinen Rucksack auf den Boden und nahm auf der Bank Platz. Ich tat es ihm gleich und beobachtete ihn von der Seite. Sein Blick glitt über den Basketballplatz, welcher von den kahlen Bäumen umgeben war. Vereinzelt wagte sich die Sonne mit einzelnen Strahlen durch die dichte Wolkendecke. »Also...« fing ich an, und sein Blick legte sich auf mich. »Hast du irgendwas bestimmten vor oder...?«, verunsichert sah ich auf meine Hände in meinem Schoß.

»Ich hatte mir überlegt, dass wir vielleicht etwas durch die Stadt gehen könnten und uns Orte zeigen, mit denen wir gute, aber auch schlechte Momente verbinden. Zwar eine etwas anderer Art sich kennenzulernen, aber ich dachte es wäre nicht so 0815 wie zum Beispiel in ein Café zu gehen.« Er sah mich fragend an. »Aber das ist nur meine Meinung, wenn es dir natürlich zu kalt ist, können wir auch gerne etwas anderes machen.«, fügte er noch schnell hinzu. »Nein, ich finde die Idee sogar richtig gut. Und mit der Kälte ist es auch kein Problem, da wir uns sowieso bewegen.« Antwortete ich ihm auf seinen Vorschlag. Erfreut, dass mir sein Vorschlag gefiel, stand er auf und hob seinen Rucksack auf. Danach drehte er sich zu mir, da ich immer noch auf der Bank saß, und sah mich erwartungsvoll an. Jedoch lächelte er und ich erwiderte es. So machten wir uns auf den Weg aus dem Park und rein in die Menschenmasse. Der erste Ort, an den wir gingen, war seine Schule. Er erzählte mir, dass er dort mit dem Basketball zum ersten Mal in Kontakt gekommen ist und es seitdem als Hobby ausübte. Außerdem erfuhr ich, dass er einen älteren Bruder hat, mit dem er früher öfters gespielt hatte. In dem Zusammenhang erzählt ich auch etwas über meine Schule und dass ich zeichnete. Da er darüber überrascht war, holte ich mein Handy raus und zeigte ihm einige meiner Bilder. Es war zwar zum großen Teil nur mit Bleistift gezeichnet, aber sie gefielen ihm dennoch. »Warte kurz.«, unterbrach er mich, als ich durch meine Galerie scrollte. »Wo ist das Bild entstanden?« Das Bild, das er meinte, zeigte einen Fahrradständer an Straßenrand. An ihnen waren einige Räder befestigt. Im Hintergrund war ein riesiger Platz, wo zwei Busse standen. Auf der linken und rechten Seite des Bildes stand jeweils ein Baum. Als ich das Bild gemalt hatte, was er Frühling und der Baum war mir reichlich Blättern bestückt.

»Das war in der Nähe meiner alter Grundschule. Wir haben bis vor ein paar Jahren dort gelebt.« »Ernsthaft? Wenn ich den gleichen Ort meine, ist in der Nähe doch die Uni für Medizin oder nicht?«, fragt er mich. »Kann gut sein. So genau erinnere ich mich nicht mehr.« »Okay, was hältst du davon, wenn wir dort als nächstes hingehen?« Sichtlich verwirrt sah ich ihn an. Auch wenn ich die plötzliche Begeisterung für diesen Ort nicht nachvollziehen konnte, stimmt ich ihm zu.

Zwar war der Weg nicht allzu lang, jedoch machte sich mein Magen schon kurz nach Aufbruch bemerkbar. Und zwar so laut, dass Yoongi aufhörte zu reden und mich belustigt ansah. »Kann es sein, dass du Hunger hast?« Schuldig sah ich ihn an, was ihn daraufhin nur lachen ließ. »Komm, ich habe eine Idee. Damit griff er zum ersten Mal an diesen Tag nach meiner Hand und zog mich mit sich. Er gab in einige kleinere Straßen ab und führte mich zu einen Imbiss. »Ich hoffe du magst Chicken.« Meine Augen weiteten sich und ich grinste instinktiv. »Zufälligerweise ja.« »Dann sind wir hier genau richtig.« Er hielt mir die Tür auf und ließ mir somit den Vortritt. Ich betrat den kleinen Laden und eine ältere Frau hinter der Theke begrüßt uns herzlich. »Ah Yoongi wie geht es dir?« Die Frau kam hinter der Theke hervor und auf uns zu. Sie begleitete uns zu einem Tisch und überreichte mir eine Speisekarte. »Für dich das Übliche, nehme ich mal an.« Sie sah Yoongi wissen an. »Ja Dankeschön.« »Und was kann ich der jungen Dame bringen?« Ihr blick glitt zu mir und ich gab meinen Bestellung auf. Sie notierte sie sich und verschwand hinter einer Holztür. Ich ließ meinen Blick aus dem Fenster gleiten und beobachtete, wie zwei kleine Kinder mit dem Fahrrad vorbeifuhren. »Bist du eigentlich Chinesin?« Ich sah zu Yoongi welcher mir entgegen blickte. Verwirrt zogen sich meine Augenbrauen zusammen. »Wegen deinem Namen. Yang Liu ist nicht gerade Koreanisch.« »Ach das, ja. Meine Mutter kommt gebürtig aus China. Aber ich bin wie mein Vater hier in Daegu geboren.« erzählte ich ihm. »Und hast du noch Geschwister?« »Nein, ich bin Einzelkind. Ich hätte zwar immer gerne einen Zwilling gehabt, aber das lässt sich erstaunlicherweise nicht so leicht einrichten.«, lachte ich und er stimmte mit ein. »Das stimmt, so einfach ist das nicht.« »Aber versuch, dass Mal einem kleinen Mädchen klarzumachen, welches durch ihre Schüchternheit wenig Freunde hatte, und einfach nur jemanden zum Spielen haben wollte.« Seine Mundwinkel senkten sich etwas. »Oh, dass tut mit leid.«

Gloss - Min YoongiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt